Feste und Feiern gehören zum Menschsein und haben ihren Platz in der Familie, im Freundeskreis, in Kulturen und Religionen – und auch im Kindergarten. Eröffnungs- und Segnungsfeiern sind in der St. Nikolausstiftung ein besonderes Ereignis und werden gefeiert. "Mit der Eröffnungs- und Segnungsfeier der neuen Familiengruppe wollen wir alle neuen Kinder und Familien sowie die MitarbeiterInnen willkommen heißen. Ein Neubeginn, z.B. der Eintritt in den Kindergarten, ist für alle Beteiligten ein besonderer Moment, der bewusst zelebriert wird. Die Herausforderungen während des Umbaus, das Zusammenfinden des Teams und die Eingewöhnungszeit sind großteils geschafft, die Veränderungen werden im Rahmen der Feierlichkeiten nochmal bewusstgemacht und gefeiert", erklärt Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung.
Für die neue Familiengruppe wurden Pfarrräume zur Verfügung gestellt und über die Sommermonate umgebaut. Ein Schwerpunkt der Gruppe ist die Orientierung an der Montessori-Pädagogik. Durch die Erweiterung besteht der Pfarrkindergarten Am Tabor seit September 2019 aus vier Gruppen für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren.

Das erste kirchliche Fest im neuen Kindergartenjahr ist das Erntedankfest. Am Sonntag, 6. Oktober 2019 feierten die Pfarrgemeinde Am Tabor, die Kindergartenkinder, das Team und viele Festgäste eine Erntedankmesse. Im Anschluss segnete Dechant und Aufsichtsratsmitglied Ferenc Simon die neue Familiengruppe und alle Interessierten konnten den Kindergarten besichtigen. Weiter gefeiert wurde beim traditionellen Strudelessen im Pfarrsaal.

Hier der Link zur Fotogalerie.

60 Jahre Pfarrkindergarten Hirschstetten
Die St. Nikolausstiftung und die Pfarrgemeinde feierten das Jubiläum im Rahmen der Erntedankmesse

Auf Initiative und unter der Leitung der Pfarre Hirschstetten wurde 1958 mit dem Bau eines Kindergartens begonnen. Die feierliche Eröffnung und Segnung des Kindergartens wurde am 10. Oktober 1959 im Beisein von Kardinal König gefeiert. Seit nunmehr 60 Jahren werden Kinder zwischen 1 und 6 Jahren gebildet und betreut. Das Besondere am dreigruppigen Standort ist der große Garten, welchen die Kinder täglich nutzen und der den Bildungsalltag prägt. Laufen, klettern, springen, schaukeln, rutschen und das Erforschen und hautnahe Erleben der Natur sind hier möglich. Das Naschen von den Beerensträuchern oder das Ernten von Gemüse und Kräutern gehört vor allem im Herbst zur Lieblingsbeschäftigung der Kinder. Die vielen Kräuter werden auch von der Köchin zum Verfeinern des Mittagessens verwendet.
"Im Pfarrkindergarten Hirschstetten erleben die Kinder hautnah den Kreislauf der Natur. Der achtsame Umgang mit der Schöpfung und damit einhergehend der Respekt vor der Natur und allen Lebewesen ist hier Alltag. Diese und viele weitere Bildungsimpulse legen den Grundstein für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn", freut sich Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung anlässlich des Jubiläums.

Erntedank- und Jubiläumsfeier
Am Sonntag, 29. September 2019, feierte der Kindergarten im Rahmen der Erntedankmesse mit den Eltern, der Pfarrgemeinde, VertreterInnen der St. Nikolausstiftung sowie Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy das 60-jährige Bestehen. Das Highlight für die Kinder: die Spielestation im Pfarrhof und die große Hüpfburg.

Bilder: Erntedankmesse und Ehrengäste v.l.: Elmar Walter, Geschäftsführer, Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher, P. Georg Hopf, Pfarrer Hirschstetten, Eva Chandiramani, Leiterin, Andrea Boroviczény-Sprenger, Inspektorin und Bezirksrat

Weitere Fotos hier.


Statement der Plattform EduCare zu den jüngsten Fällen von Gewalt und Übergriffen in österreichischen Kindergärten*

Über die Medien sind in den letzten Monaten Fälle von gewalttätigen Handlungen und Übergriffen in Kindergärten durch PädagogInnen bzw. Betreuungspersonal bekannt geworden.  
Die Vorwürfe lauteten, dass Kinder eingesperrt, zum Essen gezwungen, gedemütigt etc. wurden.
Aus gesetzlicher Sicht wird im Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz der UN- Kinderrechtskonvention, im Artikel 19 das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung und im Artikel 3 das Recht auf Kindeswohl erläutert.
Alle Vorfälle müssen ernst genommen, lückenlos aufgeklärt, ggf. sanktioniert und Betroffene psychologisch betreut werden. Als ExpertInnen im Bereich der Elementarpädagogik ist uns wichtig, das Thema aufzugreifen, bei den Fakten zu bleiben und das Gesamtbild zu betrachten, um nicht "Öl ins Feuer" zu gießen, sondern einen Diskurs anzustoßen.

Bei den medial genannten Vorfällen handelt es sich um sehr bedauerliche Vorfälle, daher müssen zusätzlich zur Aufklärung die Strukturen dahinter beleuchtet werden, die diese Entwicklungen begünstigen. Das System, in dem die institutionelle elementarpädagogische Bildung und Betreuung erfolgt, hat massive Probleme in der Finanzierung. Auch der PädagogInnenmangel – und damit die österreichweite Bereitstellung von gut ausgebildetem Fachpersonal – ist ein Problem. Auf die unzureichenden Rahmenbedingungen im elementaren Bildungsbereich weisen ExpertInnen seit Jahren hin. Handlungsbedarf gibt es in vielen weiteren Bereichen, u.a. beim Konfliktmanagement, der Bewältigung des administrativen und organisatorischen Aufwandes, den fehlenden Ressourcen für strukturelles Reflektieren sowie für Supervision – und der politischen Wahrnehmung dieser Hindernisse für den elementaren Bildungsauftrag. Und das sind nur die größten Probleme, mit welchen die MitarbeiterInnen der Kindergärten zu kämpfen haben.  
 
Im Nationalen Bildungsbericht 2018 machen die AutorInnen darauf aufmerksam, dass es durch steigende fachliche, wie auch politische Anforderungen zu einer Überforderung des elementarpädagogischen Systems und den darin handelnden Personen kommen kann! Vor allem durch die kleingliedrige Kompetenzverteilung (u.a. 15a Vereinbarung) und der geringen wissenschaftlichen Infrastruktur in Österreich bekommen elementare Bildungseinrichtungen zu wenig monetäre Mittel zur Verfügung gestellt. Ohne die Bereitstellung entsprechender Finanzmittel sind alle anzustrebenden Reformbedingungen nicht realisierbar. Mindestens 1% des Bruttoinlandsprodukts ist für den elementaren Bildungsbereich aufzuwenden – Österreich investiert 0,6% des BIP (vgl.: Hartel, Birgit, Hollerer, Luise, Smidt, Wilfried, Walter-Laager, Catherine, Stoll, Martina: Nationaler Bildungsbericht 2018, Band 2, Beitrag 5).

Das Thema Gewalt in pädagogischen Einrichtungen ist derzeit vor allem im schulischen Bereich bekannt, weniger in der Elementarbildung. Vereinzelt wird aber bereits auf wissenschaftlicher Ebene dazu geforscht. Claudia Schütz setzte sich im Rahmen ihres FH-Studiums „Sozialmanagement in der Elementarpädagogik“ mit dem Thema „Gewalt im Kindergarten“ auseinander. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie sowohl physische als auch psychische Formen von Gewalt in elementaren Bildungseinrichtungen und weist auf die unzureichenden Rahmenbedingungen in den Kindergärten hin. "Die Rahmenbedingungen, welche teilweise zur Überforderung der pädagogischen Fachkräfte und in weiterer Sicht möglicherweise zu gewaltvollen Handlungen führen, müssen verbessert werden. Es braucht Arbeitsbedingungen, welche den Aufbau vertrauensvoller und emphatischer Beziehungen zu den Kindern begünstigen", so eine wesentliche Schlussfolgerung von Schütz.
Eine pädagogisch fortschrittliche Arbeit ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen oftmals nicht möglich. Der Kindergarten, in dem der Grundstein des Bildungsweges gelegt wird, verkommt dadurch zur reinen Betreuungseinrichtung.

Wir – als PädagogInnen, BerufsvertreterInnen, Trägerorganisationen, WissenschaftlerInnen und AusbilderInnen – wissen, dass jede/r in einer elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtung in Situationen kommen kann, die überfordern. Übergriffe werden verschwiegen und tabuisiert, denn sie passen nicht zum Selbstbild der PädagogInnen, immer ein gutes Vorbild zu sein. Psychohygiene in Form von fachkundiger Beratung und Begleitung, etwa durch Supervision, wird selten angeboten. Passiert etwas und es wird öffentlich, werden fristlose Entlassungen und (vorläufige) Dienstsuspendierungen ausgesprochen, die in einigen Fällen auch unabdingbar sind. In anderen Fällen bringen ungeklärte Verdächtigungen womöglich Unschuldige um ihre wirtschaftliche Existenz. Dadurch verschärft sich die allgemein schwierige Situation der betroffenen Bildungseinrichtung, denn es gibt immer mehr Überforderung bei den PädagogInnen, vermehrte Forderungen und Unterstützungsbedarf seitens der Eltern und enormen Druck seitens der Öffentlichkeit.

Als übergeordnete Plattform fordern wir endlich eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, um ausreichendes und gut ausgebildetes Personal sowie eine Kultur des Konflikte-Ansprechens zu etablieren bzw. ein Umfeld zu schaffen, in dem diese Probleme rechtzeitig erkannt und verhindert werden können. Das erfordert die Miteinbeziehung aller Betroffenen in die politischen Entscheidungen. Aus diesem Grund fordert die Plattform EduCare die Etablierung eines elementarpädagogischen Beirats im Bildungsministerium!

*Der Begriff Kindergarten schließt alle elementaren Bildungseinrichtungen (Kinderkrippen, Kleinkindergruppen, Kindergruppen etc.) mit ein.

Im Namen der folgend genannten Steuergruppenmitglieder:
Mag.a Bettina Wachter, Sprecherin der Plattform EduCare
Susanna Haas, MA, Pädagogische Leitung, St. Nikolausstiftung EDW
Mag.a Nina Hover-Reisner, Studiengangsleiterin "Sozialmanamement für die Elementarpädagogik" an der FH Campus Wien
Raphaela Keller, Vorsitzende des ÖDKH
Viktoria Miffek, Pädagogin
Grete Miklin, Geschäftsführerin Bundesverband Österreichischer elternverwalteter Kindergruppen (BÖE)
Dagmar Petrovitsch, Referentin für Elementarpädagogik der Evangelischen Kirche in Österreich  
Mag.a Petra Pinetz, Leitung Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration, Verein "Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen"
Helena Planicka, DSA – Geschäftsführerin der Wiener Kinderdrehscheibe und von "Eltern für Kinder Österreich"

Rückfragehinweis:
Mag.a Bettina Wachter
Sprecherin der Plattform EduCare
office@plattform-educare.org
+43 650 9460931

Dass Wien im elementaren Bildungsbereich Spitzenreiterin im Österreich-Ranking ist, zeigen einmal mehr die aktuellen Zahlen der Kindertagesheimstatistik 2018/19. Seit 10 Jahren ist die St. Nikolausstiftung im Bereich der privaten Kinderbetreuung eine verlässliche Partnerin der Stadt Wien.

Übernahmen und Neueröffnungen
Mit September übernimmt die St. Nikolausstiftung die bisher eigenständig geführten pfarrlichen Standorte Floridsdorf und Schmelz. "Die kirchlich geführten Kindergärten sind zumeist die ältesten Kindergärten in Wien, der Erhalt daher umso wichtiger. Zusätzlich zum Erhalt und Ausbau bestehender Kindergärten, entstehen auch gänzlich neue Pfarrkindergärten. So wurde auf Initiative der Pfarre Neuerlaa in Liesing im letzten Jahr am Pfarrgelände ein Kindergarten errichtet. Der neue viergruppige Standort Neuerlaa eröffnet mit 1. September und wir stellen damit weitere 84 Plätze für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren im Süden Wiens bereit", freut sich Elmar Walter, Geschäftsführer, über zusätzliche Kapazitäten.
Mit Dezember wird ein weiterer Meilenstein der Erfolgsgeschichte St. Nikolausstiftung erreicht: Dann eröffnet der 90. Standort der St. Nikolausstiftung – der Kindergarten Lucia. Im neuen Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof im 2. Bezirk wird der dreigruppige Standort in der Bruno-Marek-Allee 9 das Bildungs- und Betreuungsangebot um mehr als 60 Plätze erweitern. Bis 2020 entstehen auf dem Areal Wohnungen für ca. 20.000 Bewohnerinnen und Bewohner.

Eingewöhnung in den Kindergarten
Mit September starten in den Kindergärten der Stiftung rund 1.490 Kinder. Die Eingewöhnungszeit spielt eine entscheidende Rolle. Damit diese gut gelingt und von Anfang an eine gelungene und vertrauensvolle Bildungspartnerschaft gelebt werden kann, hat die St. Nikolausstiftung zur Unterstützung aller Beteiligten in dieser Zeit die Informationsbroschüre "Leitfaden zur Eingewöhnung" erstellt. Die Broschüre auf der Homepage nikolausstiftung.at unter der Rubrik "Service/Für Eltern/Downloads" kostenlos zum Download bereitgestellt, auch in den Sprachen Englisch, Polnisch und Serbisch.

Freie Plätze für Kinder von 1-10 Jahren
Im Pfarrkindergarten Neuerlaa in Liesing gibt es noch freie Plätze für Kinder ab 2 Jahren, im Standort Lucia in Leopoldstadt (Eröffnung Dezember 2019) können Kinder von ca. 1 bis 6 Jahre angemeldet werden.
Vereinzelt gibt es auch in unseren bestehenden Standorten noch freie Plätze, auch Hortplätze stehen im 5., 7., 12. und 14. Bezirk zur Verfügung. Unter nikolausstiftung.at ist der aktuelle Status der freien Kindergarten- und Hortplätze pro Bezirk schnell und einfach abrufbar.
Die Platzvergabe und die Anmeldung finden direkt am Standort bei der jeweiligen Leitung statt. Bei Schließzeiten des Kindergartens/Hortes können sich Interessierte auch an die Geschäftsstelle der St. Nikolausstiftung (01 51 552 3838 oder office@nikolausstiftung.at) wenden.

Zum Kommentar von Eva Konzett, Falter 26/19, S. 7

Die Überschrift "Bei Kindern bleibt der Aufschrei aus" bringt die Problematik auf den Punkt. Die St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien, Trägerorganisation von aktuell 86 Kindergärten und Horten in Wien, und ExpertInnen aus dem elementarpädagogischen Bereich, appellieren seit Jahren an die Politik, die Rahmenbedingungen (Fachkraft-Kind-Schlüssel, Öffnungszeiten, mittelbare pädagogische Arbeit, Ausbildung etc.) zu verändern – und österreichweit einheitliche und verbindliche Standards festzulegen! Die Strukturen vor Ort sind wie vor 30 Jahren, jedoch steigen die Anforderungen an den Kindergarten von politischer Seite, aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Pädagogik und weil sich die Gesellschaft stetig verändert. Gegen den seit vielen Jahren bestehenden PädagogInnen-Mangel wird nichts unternommen, aber es geht ja „nur“ um die Bildung und Betreuung von Kindern, den Schwächsten in unserer Gesellschaft.
Als Trägerorganisation stehen wir vor der großen Herausforderung unter den gegebenen – österreichweit diversen – Rahmenbedingungen bestmögliche Voraussetzungen vor Ort zu schaffen, für die Kinder und für unsere MitarbeiterInnen. Die Schaffung eines Rahmens für eine individuelle und ganzheitliche Begleitung der Kinder sowie die Etablierung von Qualitätsstandards obliegt zum größten Teil den Trägerorganisationen und ist abhängig von der Höhe der Fördergelder. Das Gleiche gilt für die notwendige weitere Fortbildung, vor allem in den ersten Dienstjahren, sowie das Mentoring und Begleiten von PädagogInnen, damit sie verantwortungsvoll mit Kindern arbeiten können und im Beruf der ElementarpädagogIn bleiben.
Das Kindergartenwesen in Österreich braucht endlich Klarheit und einheitliche, verbindliche, den wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende und bundesweit gleiche Rahmenbedingungen, zum Wohle der Kinder, dem Personal und der Eltern. Dann nur könnte der Auftrag – Bildungseinrichtung und nicht bloß Betreuungseinrichtung zu sein – von allen erfüllt werden. Qualität wäre nicht nur Sache und Verantwortung einzelner Trägerorganisationen und die anspruchsvolle Arbeit im Kindergarten hinge nicht vom Engagement von Personen ab, sondern von geschaffenen und vorgegebenen Rahmenbedingungen.

Mag. Elmar Walter, Geschäftsführer und Susanna Haas, MA, pädagogische Leiterin

Anmerkung: In der Falter-Ausgabe 28/19 wurde eine verkürzte Version des Leserbriefes gedruckt. Hier der Link zum Kommentar.  

Die Trägerorganisation St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien feiert ihr 10-jähriges Jubiläum – Enthüllung der Jubiläumsfahne mit der Botschaft „Kindergarten bildet“ am Stephansdom mit Dompfarrer Toni Faber – Der „Initiator“ des beitragsfreien Kindergartens, Michael Häupl, kam zur Jubiläumsfeier

Im Jahr 2009 rief der damalige Bürgermeister Michael Häupl den "beitragsfreien Kindergarten" aus. Was folgte, war eine komplette Umstellung des Fördersystems der Wiener Kindergärten und eine große finanzielle Entlastung für Wiener Eltern. Sowohl städtische als auch private Kindergartenorganisationen konnten den Kindern den Besuch im Kindergarten beitragsfrei ermöglichen, bezahlt werden mussten nur noch Essensbeiträge und Sonderleistungen. Eine Erfolgsgeschichte im Zuge dieser Neuerung war die Gründung der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien: 75 Standorte, überwiegend aus pfarrlicher Trägerschaft, wurden mit Beginn des Kindergartenjahres 2009/10 in eine Trägerorganisation zusammengeführt. Ab diesem Zeitpunkt wuchs die Stiftung kontinuierlich – und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von qualitätsvollen Kindergartenplätzen in der Stadt Wien.

Ausbau- und Qualitätsoffensive
Heute zählen 86 Kindergarten- und Hortstandorte, 6.153 Kinder und 1.091 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Stiftung. Es konnten 62 zusätzliche Gruppen neu eröffnet werden. Seit 2009 wurden 34 Standorte generalsaniert und teilweise erweitert, neun Standorte neu eröffnet und vier von anderen Trägerorganisationen übernommen. Für die Sanierungen, Erweiterungen und Neubauten beträgt das Investitionsvolumen aktuell rund 29 Mio. Euro.
Hand in Hand mit dem Ausbau der Kindergartenplätze geht die Qualitätsentwicklung: Zehn pädagogische Standards wurden von Fachkräften der Stiftung erarbeitet und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult, Fachbücher und Leitfäden publiziert, ein Managementlehrgang für LeiterInnen konzipiert und zahlreiche Informationsbroschüren für Eltern erstellt. "Die Anforderungen an die Institution Kindergarten steigen stetig. Wir stellen uns diesen Herausforderungen und versuchen unsere MitarbeiterInnen mit Fortbildungsmaßnahmen zu stärken und sie für die Aufgaben mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten, damit die Kinder in einer gut vorbereiteten Lernumgebung ihre Bildungsschritte gut begleitet gehen können", erklärt Susanna Haas, pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung.

Kindergarten bildet!
Die Stiftung nutzt jede Gelegenheit, um auf die Botschaft "Kindergarten bildet" hinzuweisen und die Bedeutung des Kindergartens als erste Bildungseinrichtung zu unterstreichen. Im Jahr des zehnjährigen Jubiläums wird die Verbreitung dieser Maxime von Dompfarrer Toni Faber unterstützt. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass ab Freitag, den 07.06.2019, eine 20 Meter lange Fahne am Stephansdom mit dem Slogan "Kindergarten bildet!" hängt. Persönlich segnete er die Fahne am 10-Jahresfest der Stiftung. Groß war Freude, dass der Protektor der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien, Kardinal Christoph Schönborn, an der Feier teilnahm und Gruß- und Dankesworte an alle MitarbeiterInnen richtete.

Wien hat österreichweit Vorreiterrolle
"Wien ist bis dato noch immer das einzige Bundesland in Österreich, in welchem der ganztätige Kindergartenbesuch beitragsfrei ist. Vom Grundsatz, dass jedes Kind gleich viel wert ist, ist Österreich allerdings weit entfernt", ist Elmar Walter, Geschäftsführer, vom Wiener Kindergartenmodell überzeugt. Das erklärte Ziel: Eltern, insbesonders aus sozial benachteiligten Familien, finanziell zu entlasten und die Bildungslaufbahn der Kinder positiv zu beeinflussen. "Der Besuch des Kindergartens gilt als elementarer Grundstein für eine gelungene Bildungslaufbahn", führt Michael Häupl während der Festrede der 10-Jahresfeier der Stiftung aus. "Uns war es wichtig, dass jedem Kind ein Besuch im Kindergarten ermöglicht werden kann. Dieses Angebot konnte nur durch die Zusammenarbeit mit unseren privaten Trägerorganisationen in Wien erreicht werden. Es ist schön zu sehen, welche Entwicklung die Stiftung hingelegt hat und was durch den beitragsfreien Kindergarten alles möglich wurde", so Häupl weiter. Die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien betont auch Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, der Glückwünsche übermittelte: "Die St. Nikolausstiftung ist seit ihrer Gründung eine wichtige und verlässliche Kooperationspartnerin der Stadt im Bereich der Kinderbetreuung. Ich gratuliere zum runden Jubiläum und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit!"

Unzureichende Rahmenbedingungen und einheitliche Bundesgesetzgebung fehlt
Seit Gründung der Trägerorganisation setzt sich die St. Nikolausstiftung für Verbesserungen der Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik ein. Zu den zentralen Forderungen zählen: Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels (Kleinkinder: max. 1:5, 3-6-Jährige: max. 1:7), die wirksame Behebung des PädagogInnen-Mangels, einheitliche und vertiefende Ausbildung aller ElementarpädagogInnen sowie bedarfsgerechte Öffnungszeiten. "Jedes Kind hat das Recht auf gleich gute Startbedingungen. Für die frühkindliche Bildung braucht es daher eine einheitliche und verbindliche Gesetzgebung, gut ausgebildete Fachkräfte und entsprechende Rahmenbedingungen", verweist Walter einmal mehr auf die Problematik und fehlende politische Maßnahmen.

Über die St. Nikolausstiftung
Zur St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien gehören derzeit 86 Standorte mit rund 1100 MitarbeiterInnen und circa 6.100 Kindern. Die Kindergärten und Horte sind in allen Wiener Bezirken vertreten. Ein gelebtes Miteinander, Erziehungspartnerschaft und ein Interesse an den individuellen Lebensentwürfen der Kinder und ihrer Familien zeichnen die pädagogische Arbeit aus. Auf Basis des christlichen Weltbildes bieten wir den Kindern Raum und Zeit, altersgerecht über die Grundfragen des Lebens nachzudenken. Bis Jahresende wird die St. Nikolausstiftung auf 89 Standorte angewachsen sein.

Rückfragehinweis:
Mag. Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398

Die St. Nikolausstiftung feiert am 01. Juni 2019 ihr 10-jähriges Bestehen – und wächst und wächst! Zum Start des neuen Kindergartenjahres 2019/20 eröffnet die St. Nikolausstiftung den 87. Standort im 23. Wiener Gemeindebezirk.

Die Baufirma arbeitet auf Hochtouren, damit pünktlich im September 2019 der neue Kindergarten Neuerlaa in der Erlaaer Straße 142 im 23. Bezirk eröffnet. Der 4-gruppige Standort entsteht in unmittelbarer Nähe zum Wohnpark Alterlaa und wird rund 80 Kindern zwischen 1 und 6 Jahren Platz bieten. Bewegung wird im neuen Standort großgeschrieben – ein Garten und ein großer Bewegungsraum stehen für die Kinder jederzeit zur Verfügung.

Es gibt freie Plätze für Kinder ab 1,5 Jahren
Die Leiterin nimmt ab sofort Anmeldungen entgegen, bitte nehmen Sie direkt Kontakt mit ihr auf:

Heidi Mischinger, Leiterin
Erlaaer Straße 142, 1230 Wien
T 0676 66 888 91
E neuerlaa@nikolausstiftung.at
W neuerlaa.nikolausstiftung.at

Tipps zur Eingewöhnung in den Kindergarten – Broschüre kostenlos downloaden
Der Beginn und die erste Zeit im Kindergarten ist ein wichtiger Schritt für Kinder – und Eltern. Damit die Eingewöhnung gut gelingt und von Anfang an eine gelungene Bildungspartnerschaft gelebt werden kann, hat die St. Nikolausstiftung die Informationsbroschüre "Leitfaden zur Eingewöhnung" erstellt.

Freie Plätze in fast allen Bezirken
In den Standorten der St. Nikolausstiftung gibt es für das Kindergartenjahr 2019/20 noch freie Plätze in fast allen Bezirken.
Alle Informationen finden Sie hier.

Was haben digitale Medien in Kindergärten und Horten zu suchen? Können sie wichtige Impulse im Bildungsalltag der Kinder liefern und was sagen MedienpädagogInnen dazu? Fragen, die vielerorts emotional und kontrovers diskutiert werden. Die Sorge, dass Kinder durch den Umgang mit Smartphone, Tablet und Co Entwicklungsrisiken ausgesetzt sind, steht einer Sichtweise gegenüber, die die Potentiale und Chancen der neuen Medien in den Vordergrund rückt.

"Ich will auch!" Medien gehören zur Lebenswelt der Kinder  

Die Medienpädagogik, d.h. die Auseinandersetzung mit verschiedenen digitalen Kommunikationstechnologien, gewinnt auch in der Elementarpädagogik immer mehr an Bedeutung. Im Rahmen der diesjährigen, verpflichtenden Fortbildungsveranstaltung der St. Nikolausstiftung – Trägerorganisation von 86 Kindergärten und Horten in Wien – wurde der Fokus auf den Erwerb von Medienkompetenz gelegt: "In einer von Medien geprägten Welt muss Medienkompetenz als ein zentraler Bestandteil der Bildungsarbeit gesehen werden und diese beginnt schon im Kindergarten. Bereits sehr junge Kinder kommen mit unterschiedlichsten Medien in Kontakt, sie erleben ihre Eltern und andere Bezugspersonen, wie sie mit digitalen Medien umgehen und nehmen wahr, wie wichtig diese für die Alltagsbewältigung sind. All diese Erfahrungen und Erlebnisse nehmen sie auch in die Bildungseinrichtung mit. Der Kindergarten kann daher kein medienfreier Raum sein, vielmehr ist es Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen, ihre Arbeit an die Lebenswelt der Kinder auszurichten", erklärt Susanna Haas, pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung.

Auf den Umgang und die Dosis kommt es an
Franziska Schubert-Suffrian und Michael Regner setzen sich seit Jahren mit Medienpädagogik in Kindertageseinrichtungen auseinander. In ihrem Fachvortrag „Ich kann dir zeigen wie es geht – Digitale Medienwelten in Kindertageseinrichtungen“ untermauerten sie die wissenschaftliche Praxis, dass die Wirkung von digitalen Medien nie losgelöst von der Lebensrealität, der Individualität des Kindes und vom konkreten Umgang betrachtet werden kann. Medien per se sind demnach weder schädlich oder förderlich, es kommt immer auf die Inhalte, die Situation, den Einsatz und nicht zuletzt auf die Dosis an. Digitale Medien ersetzen weder eine direkte Kommunikation noch den analogen und sinnlichen Umgang mit Gegenständen. Der Einsatz von digitalen Medien ergänzt und erweitert das „reale“ Angebot. Pädagogische Fachkräfte stehen dennoch im Spannungsfeld, wie sie die Lebenswelt der Kinder aufgreifen und sie dabei unterstützen können, sich zu orientieren und Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien aufzubauen.
"Medienpädagogik bedeutet, sich gemeinsam, neugierig, kritisch und verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten und Inhalten von digitalen Medien auseinander zu setzen. Unser Pädagogischer Tag soll unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema Digitalisierung sensibilisieren und Interesse wecken, mit den Kindern gemeinsam einen bewussten Umgang mit digitalen Medien zu erlernen", so Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung.

Initiativen in der Praxis: digi4und6 und Medienkindergarten
Im bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich, verpflichtend für alle Kindergärten, sind Informations- und Kommunikationstechnologien wichtige Bestandteile des Bildungsbereiches "Sprache und Kommunikation". Zwei spannende Initiativen aus der Praxis stellten ihre Inhalte am Pädagogischen Tag vor: Der "Medienkindergarten" des Wiener Bildungsservers erklärt beispielsweise, wie bereits in Kindergärten mit kleinen Bee-Bots gearbeitet werden kann. Mittels Coding können diese mit einfachen Befehlen programmiert werden. Durch aktives Tun lernen Kinder und stärken verschiedene Kompetenzen: Handlungsschritte müssen geplant und manchmal korrigiert, kreative Lösungswege erarbeitet, räumliches Denken geübt und neue Begrifflichkeiten benannt werden. Bee-Bots stehen ab Herbst 2019 im Rahmen einer Kooperation zwischen den Büchereien Wien und dem Wiener Bildungsserver über die Themenboxen des Bibliothekspädagogischen Zentrums Wien zur kostenlosen Entlehnung zur Verfügung.
Das Projekt digi4under6.at unterstützt PädagogInnen, Medienbildung im Kindergartenalltag zu integrieren. Methodenbaukästen, Bilderbuch-Apps, das Anfertigen kurzer Filme etc. sollen Kindern Partizipationsmöglichkeiten eröffnen und ihr kritisch-reflexives Denken anregen. Ziel ist, dass sie sich sowohl als aktive RezipientInnen als auch als aktive ProduzentInnen medialer Inhalte erleben.
Durch die Produktion eigener Inhalte gewinnen schon junge Kinder die Erfahrung, dass Medien "gemacht" sind bzw. werden.

Fazit ist, dass elementare Bildungseinrichtungen ihre Türen vor der digitalen Welt nicht verschließen werden können. Kindergärten und Horte müssen ihren Bildungsauftrag erfüllen und die besagte Lebenswelt der Kinder, also das, was die Kinder in ihrem Alltag bewegt, in ihrer Bildungsarbeit aufgreifen. Je besser PädagogInnen und AssistentInnen geschult und darauf vorbereitet werden, desto sicherer und kompetenter können sie der neuen Situation begegnen. Mit ihren Aktivitäten untermauert die St. Nikolausstiftung ihre Stellung als qualitätsvoller Bildungspartner der Stadt Wien.  

Rückfragehinweis:
Mag. Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398

Große Freude herrschte gestern, 31. März 2019, im 6. Bezirk: Der Pfarrkindergarten und Hort St. Josef ob der Laimgrube feierte sein 70-jähriges Jubiläum. Aktuell besuchen 105 Kinder zwischen einem und elf Jahren den Standort der St. Nikolausstiftung in der Windmühlgasse 3. Zentral im Bezirk Mariahilf gelegen, verfügt der Standort über eine Kleinkindergruppe, zwei Familiengruppen, eine Kindergartengruppe und eine Hortgruppe. Die fünf Gruppen sind in einem denkmalgeschützten Haus untergebracht und mit einer Dachterrasse – mit Pritschelmöglichkeit und vielen Blumen- und Kräuterkisten – steht den Kindern auch ein Außenbereich zur Verfügung. Museums-, Theater-, Wald- und Parkbesuche werden regelmäßig und mit großer Begeisterung der Kinder unternommen.
Das partizipative Miteinander sowie die nachhaltige Bildungspartnerschaft mit den Eltern wird vor Ort gelebt. Für Kinder im letzten Kindergartenjahr werden spezifische Bildungsimpulse gesetzt.

Freie Ganztagesplätze ab 3 Jahren sowie Hortplätze
Sowohl im Kindergarten (ab drei Jahren) als auch im Hort gibt es freie Plätze. Interessierte können sich an die Leiterin, Beate Dehner, unter der Telefonnummer 0664 886 32 558 oder per E-Mail stjosef6@nikolausstiftung.at wenden.

Festgottesdienst zum Jubiläum
Das Jubiläum wurde im Beisein von Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, VertreterInnen der St. Nikolausstiftung sowie weiterer Ehrengäste gefeiert. Nach dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche wurde mit Pater Andreas und der Pfarrgemeinde in den Räumlichkeiten des Kindergartens gefeiert.

Fotos vom Fest und weitere Informationen zum Kindergarten und Hort finden Sie hier.

Kindern vorzulesen ist ein zentraler Bestandteil der frühkindlichen Bildung. Um die elementare Kulturtechnik des Lesens zu erlernen, sind sowohl erwachsene Bezugspersonen als auch PädagogInnen gefordert, Kinder bei ihrer Lesesozialisation zu unterstützen.

VorleserInnen in den Kindergärten und Horten

Das Vorlesen ist in allen 86 Kindergärten und Horten der St. Nikolausstiftung Teil des Bildungsauftrages und des Alltags. Um den gesellschaftlichen Stellenwert des Vorlesens in den Blickpunkt zu stellen, wurde der zweite Österreichische Vorlesetag aufgegriffen und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, ehemalige Leiterinnen der Standorte sowie Eltern eingeladen, am 28. März in den Kindergärten und Horten vorzulesen. An mehr als 25 Standorten werden rund 50 Interessierte die Möglichkeit wahrnehmen und Kindern zwischen einem und zehn Jahren vorlesen.
 
"Literacy" als wichtiger Bestanteil des Kindergartenalltags
Die ersten Lebensjahre sind prägend für den Wortschatz und die spätere Lesefähigkeit. Je stärker die Reize der Umwelt – von Bezugspersonen, aber auch im Kindergarten – sind, desto gewandter werden Kinder in der Nutzung ihres Wortschatzes.
"Auch schon mit sehr jungen Kindern kann man Bilderbücher betrachten und beginnen, kurze Geschichten vorzulesen. Ab ungefähr zwei Jahren beginnen Kinder bereits nachzufragen und sich mit Personen aus den Geschichten zu identifizieren. Bücher können Gespräche mit Kindern unterstützen, um zum Beispiel über ihre Gefühle oder Erlebnisse ins Gespräch zu kommen. Je nach dem Entwicklungsstand des Kindes und seinen Interessen kann man Sachbücher zu den Interessensgebieten unterstützend vorlesen und besprechen", erklärt Susanna Haas, pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung, verschiedene Vorlesevarianten ab dem Kleinkindalter.
Unter dem Fachbegriff Literacy wird die Lese-, Erzähl- und Schriftkultur verstanden, die ab dem Kleinkindalter erworben wird. Dazu zählen das Betrachten von Bilderbüchern, die ersten Kritzeleien, das Abschreiben von Buchstaben bis zum Schreiben des eigenen Namens, das Nacherzählen von gehörten Geschichten, das Reimen etc. Dem Kindergarten kommt im Rahmen der gelebten Bildungspartnerschaft mit den Eltern eine zentrale Rolle zu. Auch hier werden die Interessen der Kinder wahrgenommen und aufgegriffen und es besteht die Möglichkeit, besonders bei Kindern aus sozial benachteiligen Familien, Literacy-Erfahrungen zu sammeln. Durch eine geeignete Raumgestaltung mit einem einladenden Bücher- und Lesebereich, verschiedenen Stiften, Verkleidungen und Materialien für Rollenspiele etc. wird die Phantasie der Kinder angeregt und die Entwicklung der frühkindlichen Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz ermöglicht.  
"Je früher Kinder zuhause und im Kindergarten eine gut vorbereitete Umgebung und entwicklungsgemäße Impulse erhalten und Erwachsene, die gerne zum Buch greifen, als Vorbilder agieren, desto eher kann die Bildungslaufbahn der Kinder positiv beeinflusst werden. Ziel des Kindergartens ist es, Kinder beim Erwerb von Fertigkeiten, die dem konventionellen Lesen und Schreiben vorangehen, zu unterstützen", betont Haas.
Das interne Fortbildungsprogramm der St. Nikolausstiftung bietet PädagogInnen kostenlose Fortbildungen zu Thema Literacy.

Elterntipp: Kostenlose Geschichten auf einfachvorlesen.de
Haben Sie heute schon vorgelesen? Nein? Auf einfachvorlesen.de stellt die Deutsche Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung jede Woche drei Geschichten für Kinder ab drei Jahren, ab fünf Jahren und ab sieben Jahren kostenlos zur Verfügung. Die Geschichten können ganz altmodisch ausgedruckt oder direkt vom Laptop, Tablet, Handy oder praktischer Handy-App vorgelesen werden. Zusätzlich sind zahlreiche Vorlesetipps auf der Webseite zu finden.