Zusammenschluss privater Träger fordert bundesweit einheitliche Richtlinien

Die letzten Wochen waren für die gesamte Republik eine Herausforderung. Die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von CoViD-19 waren für alle Neuland, wodurch der Job der Entscheidungsträger/innen besonders schwer war. In der Rückschau gilt es jedoch genau zu analysieren, an welchen Stellen es besonders knirschte, denn in vielen Bereichen wurde in der Krise deutlich, welche strukturellen Probleme schon vorher da waren, die es nun jedoch schleunigst zu lösen gilt. Im Bereich der elementaren Bildung wollen wir, die Initiative Auftrag.Bildung*, diese Problemfelder benennen und einen offenen Diskurs über Verbesserungen im Kindergartenbereich anstoßen.

Was schon vor der Krise galt, wurde in den letzten zwei Monaten besonders deutlich: Dadurch, dass die Länder und teilweise sogar Gemeinden für den Betrieb der Einrichtungen (entweder selbst als Träger oder in Kooperation mit privaten Betreibern) zuständig sind, gab es keine österreichweit gültigen Richtlinien. Substanzielle Fragen zur Führung der Einrichtungen wurden teilweise neun Mal unterschiedlich beantwortet:

Sind die Kindergärten geschlossen oder durchgängig offen zu halten? Dürfen Eltern ihre Kinder bringen? Müssen die Eltern den Elternbeitrag bezahlen, auch wenn das Kind nicht in der Einrichtung ist? Wann werden die Kinder wieder eingeladen, zu ihren gewohnten Zeiten in die Einrichtung zu kommen? Welche Gruppengrößen gelten dann? Wie verbindlich ist die Einhaltung der Hygieneempfehlungen? Welche Konsequenzen hat es, wenn Infektionsfälle (Kinder, Mitarbeiter/innen, Eltern) auftreten?

Das ist nur ein Auszug der großen Fragen und Telefoninhalte verunsicherter Eltern. Die vielen länderspezifisch unterschiedlich geregelten Details würden den Rahmen sprengen. Diese unterschiedlichen Regelungen führten letztendlich dazu, dass das Bildungsangebot in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen von Bundesland zu Bundesland noch augenscheinlicher variierte als sonst. Zur ohnehin bestehenden Unsicherheit durch die Situation kam eine demonstrativ zur Schau gestellte Unzuständigkeit von Seiten der Bundesregierung. Mehrmals wurde in Presseauftritten und im direkten Kontakt betont, dass es Aufgabe der Länder sei, diese Fragen zu klären. Um österreichweit gleichbleibende Qualität, Sicherheit und gesundheitliche Schutzvorkehrungen in der Bildung und Betreuung sicherstellen zu können, muss sich das ändern. Bis heute ist es nicht österreichweit einheitlich geregelt, wie viele Kinder pro Gruppe anwesend sein dürfen oder welche Schutz- und Hygienemaßnahmen verbindlich einzuhalten sind.

Als private Träger von elementaren Bildungseinrichtungen sehen wir uns den Kindern und Eltern in diesem Land verpflichtet. Wir wollen ihnen die bestmögliche Bildung in qualitativ hochwertigen und gut organisierten Einrichtungen ermöglichen. Dazu braucht es klare Vorgaben, die vom Bodensee bis zum Neusiedler See, von Gmünd bis Bad Eisenkappel gelten. Weil jedes Kind in Österreich die gleiche Bildung verdient hat.

* BÖE, Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Kinderfreunde, St. Nikolausstiftung und Volkshilfe haben sich unter dem Namen „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zusammengeschlossen, um Anliegen und Positionen im Bereich der Elementarpädagogik gemeinsam zu vertreten.

Coronakrise: Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen stehen vor offenen Fragen

Das folgende Schreiben erging von „Auftrag. Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ mit 27. April 2020 an die BundesministerInnen Faßmann, Anschober und Aschbacher. Beantwortet wurde dieses bis dato nur von einem Ministerium mit dem Verweis auf das „Hygienehandbuch für Elementarpädagogik und Schulen“ sowie die weitere Zuständigkeit der Länder.
Für die Träger von Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen ist jedoch Klarheit extrem wichtig. Aus diesem Grund möchten wir die geschätzten MedienvertreterInnen auf die Thematik aufmerksam machen:

Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen privater bzw. gemeinnütziger Träger versorgen rund 44,4 Prozent aller Kinder in Österreich. Die aktuelle Corona-Krise und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus stellen Eltern, Kinder wie auch Träger vor große Herausforderungen. Mit dem aktuellen Erlass wie auch den Hygieneempfehlungen (Stand 24.04.2020) wurden neben Antworten auch Fragen aufgeworfen. Wir bitten um rasche Klärung, um entsprechende Planungen und Abstimmungen im Sinne aller umsetzen zu können.

Hygienemaßnahmen – Gruppengröße/Auslastung
Natürlich ist es in unserem Sinne, Hygienemaßnahmen bestmöglich umzusetzen. In den vergangenen Wochen konnte auch schon beobachtet und erprobt werden, wie der Schutz der Jüngsten und auch der MitarbeiterInnen gelingen kann. Sämtliche Einrichtungen sind in der aktuellen Krise dazu angehalten, das Betreuungsangebot für Kinder und ihre Eltern (unabhängig von der Art der beruflichen Tätigkeit) aufrechtzuerhalten; Ziel der Bundesregierung sei es, „trotz Öffnung die Anzahl der zu betreuenden Kinder im Kindergarten sowie die Anzahl der Sozialkontakte allgemein gering zu halten“.
Vor diesem Hintergrund wollen wir darauf hinweisen, dass sich selbst die besten Absichten zu einem hygienischen Arbeiten bei einer Zunahme der zu betreuenden Kinder nicht verwirklichen lassen. Wir können davon ausgehen, dass die Hygiene-Maßnahmen bis zu einer Auslastung von rund 30% umsetzbar sind. Bei steigenden Auslastungszahlen ist ohne zusätzlichen Personaleinsatz die Einhaltung der Hygienemaßnahmen per se nicht zu gewährleisten, vor allem sind kleinere Gruppen zur Minimierung der Sozialkontakte nicht mehr umsetzbar.
Wir bitten Sie, diese Bedenken ernst zu nehmen und sich dessen bewusst zu sein.

Vorgehen im Krisenfall – positiver Corona-Test
Über die Meldung eines Erkrankungsfalls bzw.  Verdachtsfalls in der Kinderbetreuungseinrichtung bzw. im Umfeld der Einrichtung an die zuständige Sanitätsbehörde hinaus ist die Frage offen, wie im Krisenfall einheitlich seitens der Träger vorgegangen werden soll. Wie soll eine EinrichtungsleiterIn, eine PädagogIn, der Träger konkret bezüglich der betroffenen Personen (Erwachsene und/oder Kinder) tun? Welche konkreten Schritte / Notwendigkeiten zur Isolierung bestehen bzw. welche konkreten Informationen sind wann, an wen zu tätigen?
Wir appellieren auch in dieser Frage daran, diese ernst zu nehmen – die privaten und gemeinnützigen Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen wollen hier ihren Beitrag leisten, ohne Orientierung können wir dies aber nicht umfassend tun.

Wir bitten um die Formulierung einer klaren und praxisorientierten Vorgehensweise – im Sinne einer für alle Bundesländer geltenden „Check-Liste“.
Alle privaten bzw. gemeinnützigen Träger sind bereit, ihre Einrichtungen mit massiven Belastungen offen zu halten. Wir erwarten und brauchen dazu aber möglichst klare und einheitliche Rahmenbedingungen, die helfen, die Kinder, ihre Familie und unsere DienstnehmerInnen zu schützen.

Mit der Bitte um Ihre Rückmeldung bis zum 30. April 2020.

Ergänzung für die MedienvertreterInnen:
Die Auslastung der privaten Einrichtungen beläuft sich derzeit auf bis zu 45%. Mit einem deutlichen Anstieg ist am Montag, 18. Mai 2020 (Stichwort: Schulöffnung), zu rechnen. Und es zeigt sich bereits jetzt in Standorten mit einer Auslastung über 30%, dass die Hygiene- und Verhaltensempfehlungen(!) nicht im vollen Ausmaß umsetzbar sind.
Als österreichweit vernetzte Initiative möchten wir einmal mehr darauf hinweisen, dass die beschriebenen Probleme einer klaren Regelung bedürfen, ungeachtet der Frage, wessen Zuständigkeitsbereich davon tangiert wird.
Aus Sicht der Träger ist die Sache allerdings klar: Der Bund muss, so wie in vielen anderen von der Coronakrise betroffenen Bereichen, auch bei den Themen Hygienemaßnahmen, zusätzlicher Personalbedarf und Kostenübernahme dafür sowie das Vorgehen in Verdachtsfällen den Lead übernehmen und die Rahmenbedingungen vorgeben. Eltern nehmen nun wieder verstärkt Kinderbetreuungseinrichtungen in Anspruch. Klare Vorgaben sind daher ein Gebot der Stunde.   

Besten Dank,
Auftrag. Bildung.
Trägerinitiative Kinderbetreuung.

Über Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung
Private Träger gestalten in ihrer Funktion als Betreuungs- und Bildungsinstitutionen maßgeblich die Landschaft der Kinderbetreuung in Österreich mit. Die privaten Trägerorganisationen, die sich unter „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zusammengeschlossen haben, übernehmen tagtäglich für rund 83.000 Kinder Verantwortung. Zur Initiative gehören die bundesweit bzw. länderübergreifend tätigen Organisationen BÖE (Bundesverband österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen), Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Kinderfreunde, St. Nikolausstiftung und Volkshilfe.
Ihr praktisches Know-how und fachliche Inputs möchte die Plattform gezielt auf Bundesebene einbringen, wenn etwa an der nachhaltigen Verbesserung der pädagogischen Qualität, stabilen Rahmenbedingungen sowie einer Neugestaltung des Fördersystems gearbeitet wird.

Rückfragehinweis:

Hilfswerk Österreich                         
DI Roland Wallner                         
0676 878760203             
roland.wallner@hilfswerk.at
www.hilfswerk.at/oesterreich                    

oder
 
St. Nikolausstiftung
Mag. Gabriele Zwick
Kommunikation & Marketing
0664 610 13 98
g.zwick@nikolausstiftung.at
nikolausstiftung.at

Kommentar der vier großen privaten Wiener Kindergartenträger zur Kolumne von Robert Schneider vom 12. April 2020
 
Wir, die vier großen privaten Wiener Kindergartenträger Diakonie Bildung, KIWI – Kinder in Wien, St. Nikolausstiftung und Wiener Kinderfreunde, sind sehr besorgt über die Herabwürdigung der Elementarpädagog*innen im Artikel von Robert Schneider in der Krone Sonntagsbeilage vom 12.4.2020.
Die Pädagog*innen in unseren Kindergärten legen bei der derzeitigen Kommunikation mit Eltern großen Wert darauf, Kinder und Eltern zu Hause zu unterstützen und eine mögliche Überforderung zu eruieren. Unsere 366 Kindergärten und Horte in Wien, für rund 28.000 Kinder, sind u.a. auch für Familien offen, die aufgrund der Doppelbelastung durch Kinderbetreuung und Homeoffice möglicherweise überfordert sind. Der Kindergarten versteht sich als Bildungseinrichtung und familienergänzende Institution. Elementarpädagog*innen begleiten und fördern Kinder liebevoll und qualifiziert in den wichtigsten Entwicklungsjahren eines Menschen. Vertrauen und Beziehungsarbeit sind ein wichtiger Bestandteil der Bildungspartnerschaft mit den Eltern. Die Angebote, die seitens des Kindergartens ausgesprochen werden, sind freiwillig und die Eltern können selbst entscheiden, welche sie davon annehmen möchten. Eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe setzen wir aber von beiden Seiten voraus.

Unsere Kolleg*innen sind als systemrelevante Berufsgruppe auch jetzt in den Kindergärten im Einsatz. Und im Gegensatz zu allen anderen Berufsgruppen, kommen etliche Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung für sie nicht in Frage: Weder können sie zu Kleinstkindern Abstand halten, noch können sie den Kindern Masken aufsetzen oder durch Plexiglas-Schutz mit ihnen arbeiten. Bildungsarbeit im Kindergarten ist Beziehungsarbeit.

Wir bedanken uns bei allen unseren Pädagoginnen und Pädagogen und Mitarbeiter*innen für ihren täglichen hochqualifizierten, gesellschaftspolitisch relevanten Beitrag!
Wir sind uns bewusst, wie schwierig und herausfordernd diese Zeit für viele Mütter und Väter ist, darum bedanken wir uns bei all den Familien, die unseren Kolleginnen und Kollegen in den Kindergärten und Horten sehr viel Wertschätzung zum Ausdruck bringen und unsere Angebote gerne annehmen. Denn es geht uns allen um das Wohl jedes einzelnen Kindes, das in einem unserer Standorte begleitet wird!

Diakonie Bildung, KIWI – Kinder in Wien, St. Nikolausstiftung, Wiener Kinderfreunde

Die Wiener Trägerorganisationen für Kindergärten und Horte, Diakonie, Kinderfreunde Wien und St. Nikolausstiftung, danken allen ihren MitarbeiterInnen und der Stadt Wien für die Unterstützung. Gleichzeitig fordern sie von der Bundesregierung die Kindergärten und Horte als wichtige Systemerhalter anzuerkennen.

Seit rund vier Wochen ist in den Kindergärten und Horten der Wiener Trägerorganisationen Diakonie, Kinderfreunde Wien und St. Nikolausstiftung im regulären Kindergarten- und Hortalltag nichts mehr wie zuvor. An manchen Standorten ist kein Kind anwesend, in anderen eines und bei manchen mehr als zehn. Viele Kinder werden von den Eltern zu Hause betreut, aber zumindest für systemrelevante Berufsgruppen müssen die Institutionen Kindergarten und Horte geöffnet sein, wodurch die MitarbeiterInnen der Trägerorganisationen selbst zur systemrelevanten Berufsgruppe werden.

Ganz klar ist das aber nicht, denn die Anweisungen und Richtlinien lassen viel Auslegungsspielraum, was bei den Trägerorganisationen und Eltern zu Unsicherheiten führt. Die Empfehlungen pendeln zwischen "nur mit Bestätigung des Dienstgebers" und "wenn Eltern daheim überfordert sind, das Kind zumindest tageweise betreuen".

Keine Schutzmöglichkeiten für MitarbeiterInnen
Landesweit werden Spielplätze mit der Begründung geschlossen, spielende Kinder könnten sich dort infizieren. Im Kindergarten umgekehrt ist das Infektionsrisiko jedoch weiterhin gegeben. Die Trägerorganisationen appellieren, dass sich dieses Themas angenommen werden muss. Insbesondere weil das seit Wochen gepredigte Mantra von den ein bis zwei Meter Abstand untereinander – im Kindergarten unmöglich umsetzbar ist. "Selbst wenn unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort Masken tragen, können sie sich selbst damit nicht schützen", so Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung.

"Es ist derzeit eine große Herausforderung, trotz der Umstände und Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise den Kindern, die derzeit vor Ort betreut werden, Sicherheit, Vertrauen und Stabilität zu bieten und die Eltern bestmöglich zu unterstützen. Dazu wünschen wir uns aber auch Handlungssicherheit", erklärt Christian Morawek, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde.

Ständig wechselnder Betreuungsbedarf – ein beträchtlicher Mehraufwand
"Dass es problematisch ist, weniger Kinder als sonst zu betreuen, klingt für Außenstehende vielleicht paradox. Diese Problematik fordert von den Verantwortlichen der Trägerorganisationen aber einen beträchtlichen zusätzlichen Aufwand", ergänzt Tim Lainer, Geschäftsführer der Diakonie Bildung.

Morawek dazu: "Jeder Tag ist anders. Die Kinderzahl variiert täglich, dementsprechend flexibel müssen wir bei den Dienstplänen sein. Nach jeder neuen Regierungsanweisung kontaktieren wir Tausende Familien telefonisch oder per Mail und erfragen den Betreuungsbedarf für die nächste Periode. Natürlich nehmen wir auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit chronischen Erkrankungen Rücksicht, und auch unsere Kolleginnen und Kollegen haben Kinder, die betreut werden müssen."

Die gegenwärtige Gefahr der Verbreitung des COVID19-Virus ist ein weiterer Faktor, gibt es einen Verdachts- oder Infektionsfall muss der Standort sofort geschlossen und die Eltern und KollegInnen müssen informiert werden. Wegen der vielen Sonderregelungen sind die Teams natürlich reduziert, dennoch muss genügend Personal in Bereitschaft sein, damit jederzeit die Betreuung gewährleistet werden kann.

Die Stadt Wien hat dankenswerter Weise die Förderkosten für alle Kinder, deren Eltern per Ende Februar einen Vertrag mit den Kindergartenträgern haben, weiter bezahlt und die Kosten für das Essen übernommen, das ja nicht rechtzeitig abgemeldet werden konnte.

Finanzieller Spagat – zusätzliche Kosten ein Fall für den Härtefallfonds
Nichtsdestotrotz werden nicht alle Kosten der privaten Trägerorganisationen ersetzt und dies bringt private BetreiberInnen in Bedrängnis. Damit die gewohnte Qualität jetzt und auch in Zukunft – wenn wieder der Regelalltag im Kindergarten und Hort beginnt – gewährleistet werden kann, sind diese trägerspezifischen Elternbeiträge notwendig. Werden sie nicht eingehoben, können die privaten Träger die Strukturen und Angebote in der Form nicht erhalten, was im Sinne der Kinder und Eltern unbedingt zu vermeiden ist. Es geht jetzt darum, nachhaltige Verschlechterungen in Struktur und Angebot der privaten Träger, die fast die Hälfte aller Kindergärten in Wien stellen, zu vermeiden, ohne das auf den Schultern der Eltern auszutragen. In diesem Sinne appellieren die drei großen privaten Kindergarten- und Hortträger, dass jene Kosten, die den Förderbeitrag der Stadt übersteigen, vom Härtefallfonds der Regierung getragen werden.

Großartiger Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen
Walter: "Und trotzdem haben, wenngleich für wenige Kinder, österreichweit tausende Pädagoginnen und Pädagogen, Betreuerinnen und Betreuer – und wie immer sie nach den föderalen Landesgesetzen auch genannt werden – ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet und den Betrieb Kindergarten aufrechterhalten und tun das unvermindert. Jene, die nicht im Dienst vor Ort sind, halten bestmöglich Kontakt zu den Kindern und Eltern. Bieten Tipps für die Bewältigung des Alltags und liefern mannigfache Unterstützungen. Oft verbunden mit der Sorge der eigenen Ansteckung und auch, dass Kinder sich untereinander anstecken und diese Viren in die bisher gesunde Familie bringen. Montag bis Freitag. Wochenlang."

Für diesen riesigen Solidaritätsbeitrag, ihre Flexibilität, Bereitschaft und ihren Einsatz danken alle drei Geschäftsführer ALLEN Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindergärten und Horten sehr herzlich.

Appell an die Bundesregierung – eine Vorgangsweise für alle Länder
Aus Sicht der Trägerorganisationen braucht es seitens des Bundes:

  • Eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise zur finanziellen Absicherung sämtlicher Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen in Österreich mit klaren Empfehlungen von Seiten des Bundes an die Länder. Einrichtungen privater bzw. gemeinnütziger und öffentlicher Träger sollten im Sinne der Bestandssicherung in jedem Fall gleich behandelt werden.
  • Die Möglichkeit zur Kompensation von entfallenen Elternbeiträgen durch Mittel aus dem Härtefallfonds.

Die elementaren Bildungseinrichtungen sind eine wichtige Säule in der österreichischen Bildungslandschaft. In der jetzigen Ausnahmesituation leisten die MitarbeiterInnen darüberhinaus einen wichtigen Beitrag in der Krisenbewältigung. "Auf eine wertschätzende Erwähnung und Anerkennung dieser Leistungen auch von der Bundesregierung freuen sich unsere MitarbeiterInnen sehr!", so die Geschäftsführer der Träger.

Liebe Eltern,
liebe Obsorgeberechtigte!

Aufgrund der Entscheidungen der Bundesregierung das Coronavirus betreffend,
hat die St. Nikolausstiftung vorsorglich und noch ohne behördliche Anweisungen Folgendes für alle Standorte beschlossen:

Ab jetzt gilt bis Ende März 2020,

•    dass bereits geplante Ausflüge mit Kindergarten- und Hortgruppen abgesagt werden.
•    dass keine Veranstaltungen außerhalb vom Kindergarten/Hort mehr besucht werden.
•    dass Veranstaltungen abgesagt werden, die für alle Kinder im Haus geplant waren (z.B. ein Kasperltheater spielt vor allen Kindern im Bewegungsraum).
•    dass wir keine öffentlichen Verkehrsmittel mit den Kindergruppen benutzen.
•    dass Elternabende, Elternbildungsveranstaltungen und Schnuppertage von neuen Kindern abgesagt werden.
•    dass keine kindergartenübergreifenden Aktionen stattfinden werden.

Wir ersuchen Sie:
Bitte bringen Sie Kinder, die bereits Krankheitssymptome aufweisen, nicht in den Kindergarten!

Sobald es mehr Informationen von Seiten der Behörden (Stadt Wien, MA11, bzw. der Servicestelle MA 10) gibt, werden Sie informiert!

Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Ihre St. Nikolausstiftung

St. Nikolausstiftung begrüßt Pilotprojekt für Integrations-Kindergartenplätze für private Trägerorganisationen
Die Herausforderungen: Integrationsplätze sind an eine erhöhte Familienbeihilfe gekoppelt und (Sonderkindergarten-)PädagogInnen-Mangel

Die im Wiener Gemeinderat beschlossene Aufstockung der Integrationsplätze für private Trägerorganisationen ist ein wichtiger Schritt, damit alle Kinder eine faire Chance gleich zu Beginn ihrer Bildungslaufbahn erhalten. "In diesem Zusammenhang ist einmal mehr darauf zu verweisen, dass jeder früh investierte Euro in die elementarte Bildung mehrfach zurückkommt. Für die Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen ist ein Return on Investment von 7:1 belegt", verweist Elmar Walter, Geschäftsführer, einmal mehr auf wissenschaftliche Studien.

Inklusiv-Pädagogik
Das Konzept der Inklusion ist der St. Nikolausstiftung seit Stiftungsgründung ein Anliegen. Bereits 2010 wurde ein Mobiles Team mit SonderkindergartenpädagogInnen, PsychologInnen und ErgotherapeutInnen etabliert. Das interdisziplinäre Team bietet PädagogInnen im Kindergartenalltag fachliche Unterstützung an und steht auch Eltern bei Fragen zur Entwicklung ihres Kindes zur Verfügung. "In den Kindergärten der St. Nikolausstiftung begleiten wir mit Unterstützung unseres Mobilen Teams schon lange Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und versuchen, sie im Regelbetrieb zu betreuen. Ein großes Problem ist, dass das Anrecht auf einen Integrationsplatz im Kindergarten an den Bescheid der erhöhten Familienbeihilfe gekoppelt ist. Hierfür ist ein ärztliches Attest einer Beeinträchtigung des Kindes von mindestens 50 Prozent nachzuweisen. Hier liegt auch das Problem – viele Kinder hätten einen erhöhten Förderbedarf, erfüllen aber nicht die Kriterien der erhöhten Familienbeihilfe", erklärt Susanna Haas, pädagogische Leitung, die Problematik. Die Notwendigkeit weiterer inklusiver Maßnahmen ist groß, aber der Mangel an KindergartenpädagogInnen, auch SonderkindergartenpädagogInnen für die Integrationsgruppen, verschärft zusätzlich die Situation. Wien alleine wird dieses Problem nicht lösen, hier ist die neue Regierung gefordert, rasch Maßnahmen zu setzen.

Die St. Nikolausstiftung ist bereit, beim Pilotprojekt mitzuwirken und die Stadt Wien zu unterstützen. Intern wird eine Arbeitsgruppe aus ExpertInnen die Möglichkeit einer Implementierung einer Integrationsgruppe prüfen und ein Konzept erarbeiten. Die Stärkung einer Inklusiv-Pädagogik ist in jedem Fall zu begrüßen, da Kinder – mit oder ohne erhöhtem Förderbedarf – vor allem durch soziale und stabile Beziehungen mit anderen Kindern und Bezugspersonen im Kindergarten lernen.

Begriffserklärung: Integration ist kein Synonym für Inklusion. Die Unterstützung der Mobilen Dienste sehen wir als Maßnahme der Inklusion von Kindern.

Den morgigen Tag der Elementarbildung nutzen die vier größten Kindergartenbetreiber Wiens für einen starken gemeinsamen Auftritt und veranstalten vor dem aktuellen Hintergrund der Einführung der Schulreifescreenings eine Fachtagung zum Thema "Übergang Kindergarten – Schule"

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky begrüßt diesen Schulterschluss: "Ich unterstütze diese gemeinsame Initiative, die sich im Interesse der Kinder besonders mit der Frage eines gelungenen Übergangs zwischen Kindergarten und Schule beschäftigt. Alle vier Trägerorganisationen verbindet ein ganzheitlicher Blick auf die Kompetenzentwicklung von Kindern in der ersten Bildungseinrichtung, dem Kindergarten. Als Bildungspolitiker greife ich gerne auf diese langjährige und fundierte elementarpädagogische Expertise zurück."

Insgesamt sei es wichtig, das Wissen der ExpertInnen ernst zu nehmen und den Bereich Elementarpädagogik – auch gemeinsam mit dem Bund  – weiter zu entwickeln. In Richtung der neuen Bundesregierung betonte Czernohorszky: „So ist es dringend notwendig, dem österreichweiten PädagogInnen-Mangel durch eine rasche Reform der Ausbildung an den BAfEPs entgegen zu wirken. Wir brauchen hier einfach mehr Angebot für erwachsene QuereinsteigerInnen.“ Zudem müsse verstärkt darauf geachtet werden, welche Unterstützung PädagogInnen brauchen, um ihrer verantwortungsvollen Aufgabe gerecht werden zu können.

Im Hinblick auf die derzeit laufende Pilotphase der geplanten neuen Schulreifescreenings betonte Czernohorszky: „Hier bedarf es einer sehr genauen Evaluierung unter Einbeziehung von ExpertInnen. Denn es darf dabei keinesfalls zu einer Überforderung der Kinder und zu einer Verunsicherung der Eltern kommen. Es stellt sich auch die Frage, ob solche Settings für Kinder im Kindergartenalter überhaupt geeignet sind. Hier sollte man die Rückmeldung der ExpertInnen und der Schulen besonders ernst nehmen!“

Aktuell finden für rund 17.000 Kinder die Schuleinschreibungen an den Volksschulen statt, wobei die Schulreifescreenings dieses Jahr noch nicht verpflichtend durchgeführt werden müssen.

Bei der gemeinsamen Fachtagung mit dem Titel "Bildung verbindet – Elementarpädagogik und Schule im Dialog", die heute Nachmittag im 10. Wiener Gemeindebezirk stattfindet, steht das Thema der Transition – also der Übergang vom Kindergarten in die Schule – im Mittelpunkt: Was ist notwendig, damit der Übergang vom Kindergarten in die Schule gut gelingen kann? Dabei soll es aus Sicht der vier Trägerorganisationen weniger um Normierung, Standardisierung und Testung gehen, als vielmehr um die Erkenntnis, wie Kompetenzentwicklung von Kindergartenkindern bestmöglich begleitet werden kann. Die Abteilungsleiterin der Stadt Wien – Kindergärten Daniela Cochlár verweist in diesem Zusammenhang auf die wichtigste Aufgabe des Kindergartens als erste Bildungseinrichtung: "Gelingende Pädagogik muss immer das Kind im Mittelpunkt haben und braucht potentialfokussierte Bildungsbegleitung. Im Laufe eines Kindergartentages bieten sich verschiedene Möglichkeiten, Lernfelder und Bildungsanlässe für Kinder zu schaffen. Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen sind kompetente und ausgesprochen wichtige Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter für Kindergartenkinder!"

Diese Art und Weise der Kompetenzentwicklung ist auch für den Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung Elmar Walter essentiell für den Kindergarten als Bildungsinstitution. "Kinder lernen und entwickeln ihre Kompetenzen am besten durch stabile und tragfähige Beziehungen. Mit einem höheren Fachkraft-Kind-Schlüssel könnten Kinder bei der Entwicklung ihrer Fähigkeiten besser begleitet werden. Unter den derzeit gegebenen – österreichweit unterschiedlichen – Rahmenbedingungen versuchen Pädagoginnen und Pädagogen ihr Bestes für das Wohl und die Entwicklung der Kinder zu leisten", so Walter.

"Im Kindergarten wird das Fundament für die weitere Bildungsbiographie eines Menschen gelegt“, erklärt Gudrun Kern, Geschäftsführerin von KIWI – Kinder in Wien – pädagogische Leitung. "Die professionelle Begleitung von Kindern durch gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte und das Gewährleisten bestmöglicher Rahmenbedingungen hierfür muss deshalb Ziel bildungspolitischer Bemühungen sein, weil im Kindergarten die Grundsteine für das gesellschaftliche Miteinander gelegt werden."

Christian Morawek, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde betont die bedeutende Rolle der elementaren Bildung für gerechte Bildungschancen: "Wir sehen uns als Bildungs- und ErziehungspartnerInnen für Familien. Die PädagogInnen in unseren Kindergärten sorgen dafür, dass sich alle Kinder in Geborgenheit bestmöglich entfalten können, um ihr Leben aktiv zu gestalten. So wird gewährleistet, dass alle Kinder in der ersten Bildungseinrichtung Kindergarten gleiche Chancen für ihre Bildungskarriere erhalten."

Infos zur Fachtagung

Für die Fachtagung konnten zwei hochkarätige WissenschaftlerInnen gewonnen werden. Univ.-Prof. Dr. in Catherine Walter-Laager hält einen Vortrag über den "Übergang und seine Stolpersteine", in dem neben empirischen Erkenntnissen auch die Kinderperspektive in den Fokus genommen wird. "Ein geglückter Schulanfang" ist das Thema des Vortrages von Univ. Prof. Dr. Karl Heinz Gruber, der u.a. aufzeigt, wie sich europaweit die Schnittstelle von vorschulischen Einrichtungen und regulären Schulen verändert.

Titel: "Bildung verbindet – Elementarpädagogik und Schule im Dialog. Kompetenzentwicklung abseits von Normierung, Standardisierung und Testung."
23.1.2020, von 14 bis 17 Uhr
Expedithalle, Absbergasse 27, 1100 Wien

Stadt Wien – Kindergärten

In Wien gibt es rund 86.000 Kindergartenplätze für 0- bis 6-Jährige. In 350 städtischen Kindergärten und Horten sowie rund 1.700 von der Stadt Wien geförderten, privatrechtlich organisierten Standorten, wird elementare Bildung angeboten sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern ermöglicht. Mehr als die Hälfte des Platzangebotes wird in Wien von privaten Bildungseinrichtungen bereitgestellt. Aufgrund des beitragsfreien Kindergartens ist in Wien die Betreuungsquote der unter Dreijährigen mit 44 Prozent auf österreichweit höchstem Niveau. Auch bei den Drei- bis Fünfjährigen liegt die Betreuungsquote in Wien bei beachtlichen 93 Prozent.
www.kindergaerten.wien.at, Heidemarie Kargl, 0676/8118 90371

Wiener Kinderfreunde

Seit über hundert Jahren sind die Wiener Kinderfreunde vielfältig pädagogisch tätig, setzen sich für alle Kinder ein und sind ein starker und verlässlicher Partner im Bereich der Kinderbetreuung. Rund 160 Kindergärten und Horte der Wiener Kinderfreunde bieten Bildung und Begleitung für knapp 12.000 Kinder bis 14 Jahre. Die Kinderfreunde-Kindergärten sind Orte der Wertschätzung, Wärme, Geborgenheit, Bildung und der Freude, in denen sich ElementarpädagogInnen täglich dafür einsetzen, dass sich jedes Kind entfalten und mit seinen Potenzialen entwickeln kann.
www.wien.kinderfreunde.at, Michaela Müller-Wenzel, 0664/542 31 58

KIWI – Kinder in Wien

KIWI – Kinder in Wien ist ein privater Trägerverein, der derzeit an 92 Standorten in Wien Kindergärten und Horte betreibt. Das Herzstück von KIWI war und ist die Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Pädagogik. KIWI hat derzeit rund 1.580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in 376 Kindergarten- und Hortgruppen etwa 7.780 Kinder im Alter von einem Jahr bis zehn Jahren auf ihrem Bildungsweg begleiten.
www.kinderinwien.at, Silvia d’Orazio, 0664/886 89 008

St. Nikolausstiftung

Die St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien ist eine innovative Trägerorganisation mit aktuell 90 Kindergärten und Horten. Sie beschäftigt über 1.150 MitarbeiterInnen und bildet und betreut circa 6.350 Kinder. Die Standorte sind in allen Wiener Bezirken vertreten. Ein gelebtes Miteinander, Erziehungs- und Bildungspartnerschaft sowie ein Interesse an den individuellen Lebensentwürfen der Kinder und ihrer Familien zeichnen die pädagogische Arbeit aus.
www.nikolausstiftung.at, Gabriele Zwick, 0664/610 13 98

Rückfragehinweis:

Michaela Zlamal
Mediensprecherin Stadtrat Jürgen Czernorhorszky
Tel.: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at

Fotos: St. Nikolausstiftung bzw. PID Markus Wache

Es ist viel los in der St. Nikolausstiftung, nicht nur aufgrund der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Am 2. Dezember eröffnete der 90. Standort der Stiftung – der Kindergarten Lucia, ein dreigruppiges Haus im neuen Stadtviertel am Nordbahnhof. Rund um den 6. Dezember wird in allen Kindergärten und Horten das Nikolausfest gefeiert und am 10. Dezember folgte die feierliche Eröffnung des Pfarrkindergartens Neuerlaa.

Pfarrkindergarten Neuerlaa: Segnungs- und Eröffnungsfeier
"In Betrieb ist der Standort seit Beginn des Kindergartenjahres im September. Ein neues Haus bringt aber viele Herausforderungen mit sich. Ein neues Team, das erst zusammenfinden muss und viele Kinder, die das erste Mal den Kindergarten besuchen. Eine behutsame und langsame Eingewöhnung ist daher ein Muss", erklärt Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, anlässlich der Feierlichkeiten.
Die Eingewöhnung ist gelungen, in der Kleinkindergruppe sowie den beiden Familiengruppen erleben die Kinder bereits den Kindergartenalltag – gemeinsam wird gespielt, gesungen, gebastelt, Bücher angesehen, vorgelesen usw. Ein Highlight des Kindergartens in der Erlaaer Straße 142 in Liesing sind die Gärten, ja die Gärten! Einer nur für die Kindergartenkinder und gleich angrenzend darf auch der Garten der Pfarre Neuerlaa mitgenutzt werden. Turnen, laufen, hüpfen und springen können die Kinder aber auch im Kindergarten – der Bewegungsraum steht täglich für das Erproben und Üben der motorischen Fähigkeiten zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt des Standortes wird das Thema Natur sein. "In unseren Gärten können die Kinder täglich ihrem Bewegungsbedürfnis nachkommen und den Wechsel der Jahreszeiten beobachten. Auch Waldtage bieten den Kindern die Möglichkeit, die Natur zu erkunden und ganzheitlich zu erleben: das Rascheln der Blätter im Wind hören, das nasse Laub riechen, die Baumrinde spüren, den Käfer, die Ameise beobachten. Uns ist wichtig, den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit der Natur und Achtung vor Pflanzen und Tieren zu vermitteln", freut sich Heidi Mischinger, Leiterin, auf die zukünftigen Waldausflüge.

Mit viel Engagement und Freude haben die Kinder und das Team die Eröffnungs- und Segnungsfeier für die Eltern, Pfarrgemeinde, VertreterInnen der Erzdiözese Wien, die ArchitektInnen, die Geschäftsstelle und Bezirksvorsteher Gerald Bischof vorbereitet. Die Segnung der neuen Räumlichkeiten übernahm Pfarrer Georg Zluwa und bei der anschließenden Adventjause hatten alle Zeit zum Austausch und Kennenlernen.

Freie Plätze für Kinder zwischen 2-6 Jahren   
Für interessierte Eltern gibt es freie Plätze für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren. Der Standort kann nach Absprache mit der Leiterin besichtigt werden, Kontaktaufnahme ist telefonisch unter 0676 66 888 91 oder per E-Mail neuerlaa@nikolausstiftung.at möglich.

Weitere Fotos von den Feierlichkeiten hier.

Rückfragehinweis:
Mag. Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398

Neue Regierung ist gefordert, allen Kindern die gleiche Chance auf eine gelungene Bildungslaufbahn zu garantieren.
"Kinder bilden das Potential der Zukunft jeder Gesellschaft, haben aber bereits in der Gegenwart als gleichwertige Mitbürgerinnen und Mitbürger umfangreiche Rechte. Dazu zählt das Recht auf ein Aufwachsen im Geist des Friedens, der Würde und Toleranz, auf ein Höchstmaß an Gesundheit, auf umfassende Bildung von Anfang an sowie auf Meinungsäußerung bei Angelegenheiten, die sie unmittelbar betreffen."
Vor 30 Jahren, am 20. November 1989, wurde bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte jedes Kindes beschlossen. Auch Österreich hat sich mit der Unterzeichnung verpflichtet, Kinderrechte ernst zu nehmen und bestmöglich umzusetzen.

Forderungen an die neue Regierung
Anlässlich der derzeit stattfindenden Regierungsbildung fordert die St. Nikolausstiftung die künftige Bundesregierung auf, den Fokus auf das Kindeswohl zu legen. Dazu gehört, dass jedes Kind unabhängig seiner Herkunft, des sozialen Umfelds, des Geschlechts und möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen faire und entwicklungsfördernde Bedingungen vorfindet. Es ist eine Grundbedingung und zentrale Aufgabe eines demokratischen Staates, alle Kinder zu schützen, zu stärken und gleich zu behandeln.
"Im Rahmen des Jubiläums ist es uns wichtig darauf hinzuweisen, dass es in Österreich gerade im Bereich der Bildung große Unterschiede gibt. Von einer fairen Bildungslaufbahn – darunter verstehen wir, dass jedes Kind individuell nach seinen Bedürfnissen begleitet und unterstützt wird – sind wir weit entfernt", verweist Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, auf gravierende Defizite in der frühkindlichen, institutionellen Bildung.

Ein Muss: Verbesserung der Rahmenbedingungen und einheitliches Bundesrahmengesetz umsetzen
Mehr als 365.000 Kinder besuchten 2018 einen Kindergarten, Kleinkindergruppe oder Hort. Betrachtet man das Angebot und die Rahmenbedingungen der Kinderbetreuungseinrichtungen zeigen sich massive Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Mit den geltenden unterschiedlichen Standards kann Österreich derzeit keine strukturelle Chancengleich¬heit garantieren. Für den Fachkraft-Kind-Schlüssel, unmittelbare pädagogische Arbeit (Vorbereitungszeit, Beobachtung, Dokumentation, Planung etc.), Raumbedarf pro Kind, Öffnungs- und Schließzeiten sowie Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen braucht es ein bundesweites Rahmengesetz, das in ganz Österreich gilt. "Jedes Kind hat das Recht, auf eine individuelle, an seinen Bedürfnissen orientierte und qualitätsvolle Bildung. Im Jahr 2019 darf die Bildungslaufbahn des Kindes nicht vom Geburtsort und von der sozialen Herkunft des Elternhauses abhängig sein", fordert Susanna Haas, pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung, die Rahmenbedingungen im Kindergarten endlich zu verbessern. 

Der Kindergarten braucht multiprofessionelle Teams

Kinder lernen durch stabile und tragfähige Beziehungen. Gut ausgebildete ElementarpädagogInnen und Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie, Ergotherapie etc., die gemeinsam mit den Eltern an der Bildungslaufbahn der Kinder beteiligt sind, ergeben den Schlüssel für eine gute und gesunde Entwicklung des Kindes. Zahlreiche Studien belegen, dass sich ein früher Beginn der Betreuung und Bildung von Kindern in qualitativ hochwertigen Einrichtungen auszahlt und sich positiv auf den weiteren Lebens- und Bildungsverlauf auswirkt. Im Kindergarten können Kinder durch eine qualitätsvolle Pädagogik sprachliche, motorische, emotionale und soziale Kompetenzen, die sie ihr ganzes Leben benötigen, erwerben. Je früher Kinder mit Entwicklungsdefiziten professionell begleitet und unterstützt werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit auf eine gelungene Bildungslaufbahn.
Die zukünftige Regierung ist gefordert, sich endlich der Reform der Elementarpädagogik anzunehmen, damit jedes Kind eine faire Chance hat und der Bildungsnotstand verhindert werden kann! 

Rückfragehinweis:

Mag. Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398

Erntedank- und Wiedereröffnungsfeier im Beisein der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Eva Weißmann  

Aufregend waren die Sommermonate nicht nur für die Verantwortlichen der St. Nikolausstiftung, auch die Kinder des Pfarrkindergartens Neuottakring beschäftigte das Thema Baustelle. Schaufeln, hämmern, stemmen … waren die Lieblingsbeschäftigungen der Kinder im Garten. „Der Zeitplan und die Aufrechterhaltung des geregelten Kindergartenbetriebs waren eine Herausforderung. Während der Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde uns der Pfarrsaal als Ausweichquartier zur Verfügung gestellt. Die Kinder konnten so in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und gleichzeitig die Generalsanierung beobachten und miterleben. Pünktlich im September konnten die Kinder und das Team in die sanierten Räumlichkeiten zurückkehren“, ist Susanna Haas, Pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung, mit dem Umbau und Ablauf hochzufrieden.

Segnung der neuen Räumlichkeiten
Am Freitag, 11. Oktober 2019, lud der Pfarrkindergarten Neuottakring zur Erntedank- und Wiedereröffnungsfeier ein. Viele Gäste, darunter die stellvertretende Bezirksvorsteherin Eva Weißmann und Vertreterinnen der St. Nikolausstiftung, feierten mit. Pfarrprovisor Lyubomir Dutka segnete die neuen Räumlichkeiten und mit großer Begeisterung wurden die neuen Gruppenkreuze in den Räumen angebracht.

Freie Plätze ab 1,5 Jahren
Im dreigruppigen Standort Neuottakring werden über 60 Kinder zwischen 1 und 6 Jahren gebildet und betreut. Für Eltern gibt es gute Nachrichten – es gibt noch freie Plätze für Kinder ab 1,5 Jahren. Interessierte wenden sich bitte an die Leitung, Maria Kucera, unter 0664 886 805 91 oder neuottakring@nikolausstiftung.at