Fundiert ausgebildete PädagogInnen sichern die Qualität im Kindergarten
„Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zum Fachkräftemangel
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf fast jede/n von uns. Besonders belastet sind seit mehr als einem Jahr Familien. Die Herausforderungen sind vielfältig: Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen, einige haben ihren Job verloren und es kommen Existenzängste, Sorgen und andere Belastungen dazu.
Der Kindergarten[1] sowie alle weiteren, vielfältigen Formen von elementaren Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen waren für viele Eltern – wie auch Kinder – ein Anker, auf den sie sich verlassen konnten. Die Einrichtungen waren offen und damit sichere Orte der Zugehörigkeit, Vertrautheit und Verlässlichkeit.
Die MitarbeiterInnen in den elementaren Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen sind für Kinder wichtige Bezugspersonen, die sie bei ihren ersten Erfahrungen außerhalb der Familie und in ihrer Entwicklung bis zum Schuleintritt begleiten.
Aber der Kindergarten hat ein großes Problem: Es fehlt an PädagogInnen, die im Kindergarten bzw. im Elementarbereich arbeiten wollen.
Elementare Bildungs- und Betreuungseinrichtungen brauchen qualifiziertes Fachpersonal
PädagogInnen haben die Aufgabe durch Beobachtung, Reflexion, Dokumentation und Planung den Bildungsalltag anregend und vielfältig zu gestalten. Dafür sind fundiert ausgebildete pädagogische Fachkräfte notwendig, nur so kann eine hochwertige und kindzentrierte Bildungsarbeit gewährleistet werden. Alter, Herkunft und Entwicklungsstand sind miteinzubeziehen, damit ein Kind dort abgeholt werden kann, wo es steht. Gezielte Bildungsimpulse zu setzen, ist nur möglich, wenn die MitarbeiterInnen über das notwendige Fachwissen verfügen.
Personalmangel – was jetzt? Rahmenbedingungen ändern sowie Ausbildungsoffensive starten!
Nur wenn die Rahmenbedingungen und das Personal passen, können elementare Bildungseinrichtungen auch als Orte des sozialen Ausgleichs wirken und Kinder in ihrer individuellen Entwicklung fördern. In kleineren Gruppen können Kinder im Allgemeinen besser begleitet werden und es hätte im vergangenen Pandemie-Jahr das Arbeiten für alle Beteiligten enorm erleichtert.
Auf den Fachkräftemangel in der elementaren Bildung wird schon seit Jahren hingewiesen, viele Trägerorganisationen können bereits jetzt nicht mehr jede Gruppe mit einer ausgebildeten ElementarpädagogIn besetzen.
Was sind die Gründe? Die Rahmenbedingungen, die Anforderungen an sowie die Anerkennung für das Berufsfeld stimmen nicht.
Ein verbesserter Fachkraft-Kind-Schlüssel würde das Berufsfeld für BerufsaussteigerInnen wieder interessant machen und es würden mehr junge PädagogInnen den Beruf nach der Ausbildung auch ausüben. Ausgebildete ElementarpädagogInnen gibt es genug, diese könnten auch durch eine Imagekampagne wieder für den Beruf begeistert werden.
Eine Ausbildungsoffensive für ElementarpädagogInnen muss parallel und durch verschiedene niederschwellige Möglichkeiten mit dem Schwerpunkt einer dualen Ausbildung gestartet werden.
Eine gute, flächendeckende, faire und chancengerechte Elementarbildung haben alle Kinder verdient – und auch die Eltern. Diese kann aber nur mit einem qualifizierten und motivierten Fachpersonal gelingen. Jetzt sind die handelnden Personen in der Politik gefordert – das sind sie den Kindern, den Eltern und dem Personal in der ersten Bildungseinrichtung – trotz und erst recht wegen der Corona-Pandemie – schuldig, fordern die österreichweiten Mitglieder von „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“.
Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung
Private Trägerorganisationen gestalten in ihrer Funktion als Bildungs- und Betreuungsinstitutionen maßgeblich die Landschaft der Kinderbetreuung in Österreich. Der Bundesverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen, das Hilfswerk, die Caritas, Diakonie, Kinderfreunde, Volkshilfe und St. Nikolausstiftung haben sich unter dem Namen „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zusammengeschlossen, um elementarpädagogische Anliegen und Positionen gemeinsam zu vertreten. Als bundesweit bzw. länderübergreifend tätige, gemeinnützige Träger privater Kinderbildung und -betreuung werden praktisches Know-how und fachliche Inputs gezielt eingebracht. Die wichtigsten Anliegen sind: Fachkräftemangel, nachhaltige Verbesserung der pädagogischen Qualität, die Gestaltung österreichweiter, den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasster Rahmenbedingungen sowie die Durchforstung des Förderdschungels.
[1] Der Begriff Kindergarten schließt in dieser Aussendung sämtliche unterschiedliche Bezeichnungen wie Krippe, Kleinkindergruppe, Kindergruppe, Kinderhäuser etc. mit ein.
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