Ein Jahr Corona-Pandemie – Wie geht es dem Kindergarten?

, ,

Rückblick auf ein Ausnahmejahr – Kindergarten ist systemrelevant – Kardinal Schönborn dankt den MitarbeiterInnen – Die Pandemie zeigt, dass eine verlässliche Bildung und Betreuung von Kindern gewährleistet sein muss – Verbesserungen der Rahmenbedingungen sind jetzt ein MUSS.

Das Jahr der Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, dass auf die Institution Kindergarten auch in Krisenzeiten Verlass ist und die bedürfnisorientierte Ausrichtung funktioniert. Auf Anliegen und kurzfristige Vorgaben einzugehen und diese umzusetzen, das ist die Bildungsinstitution Kindergarten gewohnt. Auch die durchgehende Öffnung in den letzten 12 Monaten wurde nicht hinterfragt oder diskutiert – so wie der Schulbetrieb –, sondern erwartet. „Nur dem großen Engagement und der Sorgfaltspflicht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Kindern in dieser Ausnahmesituation ihren gewohnten Spiel- und Lernort breitzustellen und ihnen damit Sicherheit in dieser Krise zu geben, ist es zu verdanken, dass es bisher so gut funktioniert hat“, verweist Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, auf die oftmals fehlende politische Unterstützung. Sicherheits- und Hygienekonzepte mussten von den Trägerorganisationen selbst erarbeitet und umgesetzt werden. „Wir haben oft darauf hingewiesen, dass das Abstandhalten und auch das durchgehende Tragen einer Maske im Kindergartenalltag nicht möglich ist. Es sind die Gegebenheiten, die es nicht zulassen, das ist auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewusst, umso mehr wäre hier ein klares politisches Bekenntnis wichtig und vor allem wertschätzend dem Berufsfeld gegenüber gewesen“, ergänzt Elmar Walter.

Kardinal Schönborn dankt den MitarbeiterInnen im Kindergarten und Hort
Insgesamt betreibt die St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien rund 90 Kindergärten und Horte in Wien. Die meisten Standorte sind in Pfarren verwurzelt, vor der Pandemie wurden Feste und Feiern im Jahreskreis oftmals gemeinsam mit der Pfarrgemeinde gefeiert.
„In der unruhigen Zeit der Corona-Pandemie sind die Kindergärten und Horte für viele Kinder Orte der Beständigkeit, Räume, die sie leben lassen und damit sind sie auch Orte der Hoffnung. Die Kindergärten der St. Nikolausstiftung können das ermöglichen, weil so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich dafür intensiv engagieren. Ich danke ihnen für den besonderen Einsatz und allen öffentlichen Stellen, besonders der Stadt Wien für die gute Zusammenarbeit”, so Kardinal Christoph Schönborn, Protektor der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien.

Verbesserungen der Rahmenbedingungen sind jetzt ein MUSS
Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, dass die Fachkraft-Kind-Relation ein Schlüsselfaktor ist. Weniger Kinder pro PädagogIn und Gruppe hätten in der Pandemie den Alltag vor Ort und die Umsetzung der neuen Verordnungen wesentlich vereinfacht. Auch jetzt im Spannungsfeld der Virusmutationen und der höheren Ansteckungsgefahr sowie Übertragung durch Kinder, könnte der laufende Betrieb in kleineren Gruppen sicherer gestaltet und umgesetzt werden.
Diese Tatsache wurde auch durch die Social Media-Kampagne #kindergartenbraucht der Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien – mit Diakonie Bildung, Kinderfreude Wien, KIWI – Kinder in Wien und der St. Nikolausstiftung – untermauert. Die zwei dringlichsten Forderungen der MitarbeiterInnen, Eltern, BildungsexpertInnen sowie weiterer Stakeholder sind mehr Personal und weniger Kinder pro Gruppe, gefolgt von mehr politischer und gesellschaftlicher Anerkennung der Elementarpädagogik.
Die Auswirkungen der Pandemie spüren wir alle, aber auf keinen Fall dürfen wir zulassen, dass Kinder die Leidtragenden sind. Wir sind jetzt dafür verantwortlich, uns für ihr Wohl, ihre Entwicklung und ihre Gesundheit einzusetzen – dafür braucht es umfassende und rasche Reformen in der ersten Bildungseinrichtung Kindergarten.

Rückfragehinweis:
Mag.a Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398