Acht Bildungspolitiker*innen nehmen Einblick in den Kindergartenalltag

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Auf Einladung der Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien hospitierten acht Bildungspolitiker*innen verschiedener Parteien einen Tag lang in einem Kindergarten. Dabei konnten sie sich von der hohen Bildungsqualität ebenso ein Bild machen, wie von den Herausforderungen, die der massive Personalmangel für elementare Bildungseinrichtungen mit sich bringt.
ÖVP-Wien Bildungssprecher Harald Zierfuß, Felix Stadler und Julia Malle, Bildungssprecher*innen sowie Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien, Sibylle Hamann Bildungssprecherin Die Grünen, Martina Künsberg Sarre, NEOS-Sprecherin für Bildung und Wissenschaft, Bettina Emmerling NEOS-Wien Bildungssprecherin sowie Marcus Gremel, Bildungssprecher SPÖ Wien bekamen einen guten Einblick in das vielfältige und herausfordernde Berufsfeld Kindergarten.
Am Ende des Tages formulierten sie ihre Forderungen im Rahmen der Kampagne #kindergartenbraucht der Träger*inneninitiative. Mit dieser wird seit zwei Jahren auf die höchst angespannte Situation in Kindergärten und Horten hingewiesen. Mit der Aufstockung der finanziellen Mittel für diesen Bereich um jährlich rund 60 Millionen Euro (15a-Vereinbarung im Mai 2022) kann die dringend erforderliche Reduktion der Kinder pro Gruppe und die Verbesserung des Pädagog*innen-Kind-Schlüssels nicht umgesetzt werden. Das wären aber die dringendsten Maßnahmen, damit wieder mehr Absolvent*innen der Ausbildung zum*r Elementarpädagog*in in den erlernten Beruf einsteigen bzw. darin verbleiben.
Im Gegenteil, das Ziel dieser 15a-Vereinbarung ist in erster Linie der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren, woher die Pädagog*innen dafür kommen sollen, steht in den Sternen.

Die Forderungen der Träger*innen-Initiative im Einzelnen:
Weniger Kinder pro Gruppe
Weniger Kinder pro Pädagog*in: Ein*e Pädagog*in sollte für nur halb so viel Kinder wie jetzt verantwortlich sein und dabei immer eine*n Assistent*in an ihrer*seiner Seite haben.
• D.h. also: mehr Mitarbeiter*innen – Pädagog*innen, Assistent*innen, aber auch Personen, die die Leiter*innen bei den administrativen Tätigkeiten unterstützen und Bürotätigkeiten übernehmen.
• Die Ausbildung der Pädagog*innen muss verändert werden, die Elementarpädagogik braucht eine Ausbildungsoffensive.
• Ihre Gehälter sind entsprechend zu erhöhen.
• Auch andere Fachkräfte wie Psycholog*innen, Logopäd*innen, Ergotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Elementarpädagog*innen mit Schwerpunkt auf Inklusion müssen regelmäßig in den Kindergärten und Horten zur Verfügung stehen.
• Die Pädagog*innen benötigen mehr Zeit für die Vorbereitung ihrer Arbeit mit den Kindern und für Gespräche mit den Eltern.
• Außerdem sind Gehälter, Urlaubsregelungen, Gruppengrößen, Kinder pro Pädagog*in, die Gestaltung und Ansprüche der pädagogischen Arbeit und die Ausstattung der Gruppen und Vorschriften für die Räume für private und öffentliche Kindergärten zu vereinheitlichen.
• Alle Menschen und vor allem Politiker*innen sollen den Beruf als Bildungs-Beruf anerkennen, der besonders wichtig ist, weil die ersten Jahre die wichtigsten Entwicklungsjahre jedes Menschen sind.

Die Forderungen der Politiker*innen: #kindergartenbraucht
Felix Stadler, Bildungssprecher der Grünen Wien: Mehr Personal und kleinere Gruppen
Julia Malle, Bildungssprecherin der Grünen Wien: Solidarität
Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Grünen Wien: Die allerbesten Rahmenbedingungen, damit die Menschen, die hier arbeiten, gerne existenzsichernd und mit Freude bleiben.
Sibylle Hamann, Die Grünen, Bildungssprecherin: #Zeit, #Raum, #Ressourcen, #Expertise
Martina Künsberg Sarre, NEOS, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft: Endlich echte Taten und Unterstützung durch Bund, Land und Gemeinden
Bettina Emmerling, NEOS Wien, Sprecherin für Bildung, Soziales, Verkehr, Umwelt und Frauen: Einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel, mehr Pädagog:innen und Anerkennung als erste Bildungseinrichtung
Harald Zierfuß, ÖVP Wien, Bildungssprecher: Kleinere Gruppen
Marcus Gremel, SPÖ Wien, Kinder- und Familiensprecher: Mehr Wertschätzung
Die meisten dieser Forderungen können mit der Budgetaufstockung, wie sie in der 15a-Vereinbarung beschlossen wurde, nicht – auch nur annähernd – erreicht werden.

Bei Rückfragen stehen Ihnen unsere Mediensprecherinnen gerne zur Verfügung:
Diakonie Bildung:
Karin Brandstötter, T: 0664 827 34 83,
karin.brandstoetter@diakonie.at

Kinderfreunde Wien:
Michaela Müller-Wenzel, T: 0664 542 31 58,
michaela.mueller-wenzel@wien.kinderfreunde.at

Kinder in Wien (KIWI):
Susanne Borth, T: 0664 886 89 008
s.borth@kinderinwien.at

St. Nikolausstiftung:
Gabriele Zwick, T: 0664 610 1398
g.zwick@nikolausstiftung.at