3. Pädagogischer Tag: Alltagsbildung im Kindergarten… oder weil ein Löffel Bildung ist!

,

Wien, 13. April 2012. Pädagogischer Tag der St. Nikolausstiftung zum Thema „Es sind die kleinen Dinge… Alltag bildet!“ – Tagung mit inhaltlichen Schwerpunkten: Zukünftige Lernformen, lernen mit Alltagsgegenständen und die Rolle der PädagogInnen in Lernprozessen – Als Bildungsexpertinnen sprachen MMag.a Birgit Hartel und Dr.in Donata Elschenbroich

Alltagslernen ist die Basis für Lebenslanges Lernen
Wie lernen Kinder im Kindergarten? „Mit allem, was der Alltag zu bieten hat“, waren sich am 3. Pädagogischen Tag der St. Nikolausstiftung die ExpertInnen einig. So werden der Umgang mit dem Löffel, dem Taschentuch und dem Wettex zu wichtigen Lernerfahrungen. Werden die Alltagshandlungen selbstständig durchgeführt, sind Kinder für weitere Lernschritte gut gewappnet.
Es wird Platz für neue Lernstrategien geschaffen: „Durch Nachahmung und selbst Ausprobieren werden Bildungsprozesse initiiert. Gerade Kinder in jüngsten Jahren lernen im Alltag – wenn Ihnen der nötige Freiraum und Lernboden gegeben wird – selbstbestimmtes Handeln, welches in der Bildungskarriere der Kinder eine wichtige Kompetenz darstellt. Es geht darum, gerade jungen Kindern Raum und Zeit zu geben, damit sie möglichst vielfältige Lern- und zugleich Alltagserfahrungen machen können. PädagogInnen sind gefordert, Mädchen und Buben sensibel und einfühlsam zu begleiten und alltäglichen Lernprozessen die entsprechende Bedeutung zu geben“, erklärt Susanna Haas, Pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung, wie Alltagslernen im Idealfall funktionieren soll.

Gerade PädagogInnen und AssistentInnen bieten den oben angesprochenen „Lernnährboden“ für die Entwicklung kindlicher Kompetenzen. In Ihrer Eröffnungsrede sprach Ministerin Dr.in Claudia Schmied dieser tagtäglichen Arbeit Ihre Wertschätzung aus. Eine gemeinsame Ausbildung aller PädagogInnen sei der nächste notwendige Schritt und eine bildungspolitische Botschaft, so die Ministerin. „Mit der Anhebung der Ausbildung auf tertiäres Niveau wird auch der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung in der öffentlichen Wahrnehmung gestärkt“, untermauert Schmied. Bildung im Kindergarten ist nicht mit Schulbildung gleichzusetzen. Im Kindergarten geht es um ein Unterstützen und Heranführen an die Fähigkeiten der Kinder.

Lernmethodisch kompetente Kinder kennen ihre Lernwege und reflektieren ihren Lernprozess
Sprecherin MMag.a Birgit Hartel, wissenschaftliche Leiterin des Charlotte Bühler Institutes, wies darauf hin, dass in der modernen Lernforschung vor allem die Entwicklung von lernmethodischen Kompetenzen als immer wichtiger erachtet werde. „PädagogInnen nehmen eine elementare Rolle als LernexpertInnen und LernbegleiterInnen ein, sie sind Lernvorbilder der Kinder“, so Hartel.

Das Lernen über Dinge und Gegenstände als wichtige Lernform wurde von Dr.in Donata Elschenbroich genauer beleuchtet. „In den Dingen, in den Gegenständen des täglichen Lebens, steckt das Wissen der Welt. Durch das ‚Gedanken erweckende Beobachten‘ der Alltagsdinge wird  Kommunikation und das Tun von Kindern und Erwachsenen angeregt und ausgedehnt“, erklärt die Autorin.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar