24. Jänner – Tag der Elementarbildung

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St. Nikolausstiftung begrüßt die Entscheidung der Regierung die Elementarpädagogik im Bildungsministerium zu verankern – jetzt müssen die Rahmenbedingungen in Bezug auf Fachkraft-Kind-Schlüssel, Öffnungszeiten und Ausbildung verbessert und eine einheitliche bundesweite Gesetzgebung beschlossen werden.

Der Besuch des Kindergartens gilt als elementarer Grundstein für eine gelungene Bildungslaufbahn. Doch auch in Österreich ist es Faktum, dass die Bildungskarriere in erster Linie von der sozialen Herkunft abhängt und zweitens von den Rahmenbedingungen des jeweiligen Bundeslandes beeinflusst wird. Vom Grundsatz, dass jedes Kind gleich viel wert ist, ist Österreich weit entfernt. Neun Bundesländer – und in jedem sind andere Vorgaben und Rahmenbedingungen für das System Kindergarten festgeschrieben. Den beitragsfreien Kindergarten gibt es nur in Wien, in Oberösterreich ist ab Februar die Nachmittagsbetreuung wieder kostenpflichtig, in Vorarlberg gibt es ein kostenpflichtiges Grundangebot am Vormittag und ein Erweiterungsangebot für berufstätige Eltern am Nachmittag. Gesellschafts- und sozialpolitisch ist die Politik gefordert die außerfamiliäre Betreuung mit ExpertInnen für Elementarpädagogik zu reformieren und österreichweit zu vereinheitlichen. Die Brennpunkte sind:

Fachkraft-Kind-Schlüssel

Wissenschaft und Forschung zeigen, dass der Betreuungsschlüssel in Kleinkindergruppen (0-3-Jährige) idealerweise 1:3 bis maximal 1:5 beträgt, für 3- bis 6-Jährige 1:5 bis maximal 1:7. Nur in einer entwicklungsfördernden Umgebung kann eine soziale, emotionale, kognitive, sprachliche und kreative Entwicklung gewährleistet werden. Die mittelbare pädagogische Arbeit, d.h. die Vor- und Nachbereitung der Bildungsimpulse durch Dokumentation, Reflexion, Planung etc. sowie Fortbildung, kommt beim derzeitigen Fachkraft-Kind-Schlüssel zu kurz.

Vertiefende Ausbildung
Die Anforderungen an das Berufsfeld der ElementarpädagogIn steigt (Stichworte: Bildungskompass, Transition etc.). Um junge Kinder in elementarpädagogischen Einrichtungen zu betreuen und zu bilden bedarf es eines besonders hohen Maßes an Feinfühligkeit, professioneller Responsivität und fundierten entwicklungspsychologischen Wissens.
Eine modulare Ausbildung aller ElementarpädagogInnen für alle pädagogischen Berufsbilder ist notwendig, um den Beruf attraktiver zu machen und dem PädagogInnenmangel entgegen zu wirken.
 
Öffnungszeiten
Zu einer modernen Gesellschaft gehört eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die auch den Ansprüchen aller Erwerbstätigen entspricht. Viele Berufe in Pflege, Polizei, Handel etc. erfordern längere Öffnungszeiten. Die Anpassung an diese Berufsfelder sowie die Reduzierung der Schließzeiten müssen umgesetzt und den Bedürfnissen entsprechend angepasst werden.

Jedes Kind hat das Recht auf gleich gute Startbedingungen: Für die frühkindliche Bildung und Betreuung braucht es daher eine einheitliche und verbindliche Gesetzgebung, gut ausgebildete Fachkräfte und entsprechende Rahmenbedingungen.

Publikation: Handbuch zum Umgang mit kindlichen Entwicklungsauffälligkeiten

Die St. Nikolausstiftung stellt als einzige private Trägerorganisation von Kindergärten und Horten ein interdisziplinäres Team – die Mobilen Dienste – zur Verfügung. 26 Expertinnen der Fachbereiche Sonderkindergartenpädagogik, Psychologie und Ergotherapie begleiten im Kindergartensetting Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten und beraten PädagogInnen sowie Eltern/Obsorgeberechtigte im Bedarfsfall.
Im Verlag UNSERE KINDER ist der Ratgeber „Kleine Schritte – Große Wirkung. Handbuch zum Umgang mit kindlichen Entwicklungsauffälligkeiten“ erschienen. Anschaulich werden ADHS, Aggressivität, Hochbegabung, Entwicklung der Sexualität, Sozialverhalten und Sprachentwicklung thematisiert.

Buchbestellung:
"Kleine Schritte – Große Wirkung. Handbuch zum Umgang mit kindlichen Entwicklungsauffälligkeiten", Caritas-Verlag UNSERE KINDER, E-Mail: unsere.kinder@caritas-linz.at.

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