Zu den Kürzungen des Kindergartenbudgets

Presseaussendung der St. Nikolausstiftung vom 12.07.2018:

St. Nikolausstiftung: Einführung des 12-Stunden-Arbeitstages, aber das Budget für den Kindergarten wird gekürzt

Die Politik betont immer das Interesse an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und kürzt das Budget trotzdem. Dabei sollte gerade jetzt, neben dem Ausbau, in die Qualität  der Bildungs- und Betreuungsplätze investiert werden.

Aus den geplanten 1000 Euro für den Ausbau wurden doch 110 Millionen Euro, trotzdem sind die Budgetkürzungen von 30 Millionen Euro nicht nachvollziehbar. Im urbanen Raum ist die Kinderbetreuung gut aufgestellt, außerhalb der Ballungszentren sind die flächendeckende Kinderbetreuung und damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gegeben. Was in der aktuellen Diskussion überhaupt außen vor gelassen wird: Neben dem Ausbau muss auch über die Qualität in den Kinderbetreuungseinrichtungen diskutiert werden.
Verlängerte Arbeitszeiten können oder werden in Zukunft auch mit längeren Betreuungszeiten der Kinder Hand in Hand gehen. Das kann aber nur dann erfolgen, wenn auch die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Und genau hier gibt es dringend notwendigen Handlungs- und Reformbedarf, vor allem bei der Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, im Hinblick auf den akuten PädagogInnenmangel, den unterschiedlichen Öffnungs- und Schließzeiten sowie einer fehlenden kind-zentrierten Pädagogik, die Entwicklungsauffälligkeiten frühzeitig erkennt und gegensteuert. Sowohl die pädagogischen Themen als auch die strukturellen sind aber nur lösbar, wenn die Zuständigkeiten klar geregelt sind.
Eine Verankerung im Bund mit klaren Verbindlichkeiten der Institution Kindergarten in einem Ministerium, wäre der erste logische und notwendige Schritt. Damit könnte auch mehr Transparenz in die Fördermittelvergabe gebracht werden und vielleicht bekäme damit der Kindergarten auch endlich seinen Platz – als erste Bildungseinrichtung.

Rückfragehinweis:
Mag. Gabriele Zwick, g.zwick@nikolausstiftung.at, 0664/6101398

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