Kindergartenplus ist ein Bildungs- und Präventionsprogramm zur Stärkung der kindlichen Persönlichkeit, des Selbstvertrauens und der emotionalen und sozialen Kompetenz. Um alle Sinne anzusprechen und den individuellen Ausdruck jedes Kindes zu fördern, werden vielfältige Materialien verwendet: Bildmaterialien, Musik, Spielfiguren und vieles mehr – einen ganzen Koffer voll. Die Puppen Tula und Tim helfen den Kindern den eigenen Körper und dessen Grenzen zu erforschen, ihre Gefühle und die von anderen Kindern zu benennen und auch Empathie zu zeigen.
Bei uns steht das Kind im Mittelpunkt
Der Kindergarten als ein wichtiger, elementarer Baustein im Bildungssystem ist oftmals die erste außerfamiliäre Erfahrungswelt für Kinder und deren Familien.
Das Fundament eines gelungenen Kindergartenalltags und somit aller Bildungsprozesse ist eine liebevolle, achtsame Beziehungskultur. Diese Beziehungskultur entsteht durch Wahrnehmung und Wertschätzung der vielfältigen Lebenswelten der Kinder und deren Familien und setzt eine achtsame Kommunikation voraus.
Jedes Kind hat ein Recht in seiner Individualität respektiert zu werden und sich nach seinem eigenen Lebens- Lernrhythmus zu entwickeln. Durch Beobachtung und Reflexion erkennen wir die Interessen und Entwicklungsschritte der Kinder und sehen uns als BegleiterInnen der Bildungs- und Erziehungsprozesse.
Die Kinder individuell zu begleiten, auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen ist die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.
Unser Haus ist ein “offenes Haus” – das bedeutet, dass die Kinder die Angebote beider Gruppen wahrnehmen und Freundschaften auch in der anderen Gruppe pflegen können. Durch dieses gruppenübergreifende Arbeiten werden Angebote für die Kinder im ganzen Haus angeboten. (Derzeit wegen den Corona-Regeln nicht möglich.)
In unserem Kindergarten begleitet uns täglich das Wort “Selbstständigkeit”. Wir geben den Kindern ihre individuell benötigte Zeit, bestärken sie in ihrem Tun und somit auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung bzw. ihrem Selbstbewusstsein.
Im Tagesablauf findet 1 x am Tag ein Gesprächskreis in der jeweiligen Stammgruppe statt (Bewegung, Gesang, Gespräche, Geburtstagfeiern). Die Freispielphase wird individuell von den Kindern gestaltet (in der Gruppe oder im Garten) und gezielte pädagogische Bildungsarbeit in Kleingruppen wird angeboten. Die Kinder haben die Möglichkeit die “Ruhe-Oase” zu besuchen (schlafen, ausrasten, Bügelperlen, Bücher ansehen etc.), welche derzeit in der jeweiligen Gruppe ist.
Selbstständiger Umgang mit der Essenskultur ist uns ein großes Anliegen und wird mit den Kindern intensiv gelebt. Auf saisongerechte, ausgewogene und nachhaltige Produkte wird geachtet und die Einhaltung hygienischer Richtlinien ist für uns Voraussetzung. Wir verzichten auf Wurstprodukte und reduzieren das Fleischangebot.
Religion im Kindergarten
Wir machen grundlegende christliche Werte erfahrbar und erlebbar. Der ganzheitlich sinnesorientierte Gedanke unterstützt uns dabei. Kinder sind religiös interessiert, Rituale wie z.B Tischgebet, Bibelgeschichten erleben Kinder als etwas Selbstverständliches und Bereicherndes. Durch das Feiern von Festen teilweise mit der Pfarre wie z.B Erntedank, St. Martin, Nikolaus, Ostern, Weihnachten, Palmsonntag, Kirtag, Fronleichnam vermitteln wir religiöse Grundwerte, Tradition und Feste feiern in der Gemeinschaft.
Umgang mit Vielfalt
Wir nehmen einfühlsam die Lebensumstände der Kinder wahr und setzen uns offen und wertschätzend mit den verschiedenen Kulturen und Religionen auseinander. Anhand von Bilderbüchern, Gesprächen, Geschichten, Gegenständen, Erkundigungen etc. lernen Kinder andere Religionen, Lebensweisen, Rituale und Symbole kennen.
Grundlage für unsere Pädagogik ist das Leitbild der St. Nikolausstiftung.
Einbindung bei Eingewöhnung
Die Eingewöhnung (Berliner Modell) wird individuell auf das Kind abgestimmt und ist der Grundstein der Beziehungskultur zwischen Kind und PädagogIn. Die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, ist bei Kindern höher, je sicherer sie sich fühlen.
Elternerstgespräch
Bevor das Kind zu uns in den Kindergarten kommt, führt die/der gruppenführende PädagogIn das Elternerstgespräch mit den Eltern. Wir erfahren etwas über die Bedürfnisse und Gewohnheiten des Kindes, um die Eingewöhnung und den Kindergartenalltag zu erleichtern.
Elternabende
Im Jahr finden zwei Elternabende statt. Einer zu Beginn des Kindergartenjahres, wo wir Organisatorisches, Aktuelles, Allfälliges besprechen. Der zweite Elternabend ist für die Eltern der Eingewöhnungskinder, um sie mit dem Konzept der Eingewöhnung (Berliner Modell) und dem Konzept unseres Hauses vertraut zu machen.
Zusätzlich wird von der St. Nikolausstiftung eine Fortbildung für Eltern zu einem pädagogischen Thema angeboten.
Entwicklungsgespräche
Diese Gespräche sind Standard in den Häusern der St. Nikolausstiftung und werden einmal im Jahr für jede Familie angeboten. Diese Gespräche beinhalten den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes mit dem positiven Blick der Pädagogin. Laufende Beobachtungen sind die Grundlage dafür.
Impulse für die Kinder im letzten Kindergartenjahr
Die Gestaltung des Bildungsalltages im Hinblick auf die Schule beginnt ab den Kindergarteneintritt. Die Kinder treten in Kontakt mit anderen, lernen mit der Trennungssituation umzugehen und Spielmaterialien werden altersentsprechend angeboten. Im kreativen Bereich setzen sie sich von Anfang an mit verschiedenen Materialien und Techniken auseinander.
Lernwerkstatt: Die Kinder werden im Sozialen, Handwerklichen, Hauswirtschaftlichen, Motorischen, Kognitiven, Sprachlichen, Mathematischen, Kulturellen und durch Erlebnisse in der Natur etc. auf das Leben vorbereitet.
Durch das dialogische Portfolio können die Kinder eigene Entwicklungsschritte mitverfolgen und erkennen. Besonders die Kompetenzen wie Feinmotorik, Ausdauer, Kreativität etc. und die gesamte Sprache und Kommunikation werden dadurch gefördert.
Individualität und Lernerfolge werden durch Lerngeschichten sichtbar und Sprachgewandtheit und Satzbau werden durch den Dialog mit der/dem PädagogIn gefestigt.
Die Förderung der Metakompetenz ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil für Kinder im letzten Kindergartenjahr. Sie lernen den Entwicklungsstand der eigenen Kompetenzen einzuschätzen und diese situationsbezogen anzuwenden, das eigene Denken zu reflektieren und dass man für das eigene Lernen mitverantwortlich ist. (Die pädagogische Planung)
Schwerpunkte im Kindergartenalltag
KIGA+-Projekt
Demokratische Haltung
Allgemeine Entscheidungen der Gruppe und der Gemeinschaft (z.B. Feste) werden bei regelmäßigen “Kinderkonferenzen” getroffen, gemeinsam besprochen und vorbereitet so verinnerlichen die Kinder den demokratischen Grundgedanken. Sie lernen Gesprächsregeln anzuwenden, die Konflikte vermeiden und Zusammenhalt fördern, sowie auch die “Minderheit” zu berücksichtigen. Jedes Kind hat das Gefühl, ernstgenommen zu werden, und dass man seiner Meinung Vertrauen schenkt. In unserem Alltag leben wir die Grundhaltung der Partizipation in unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Garten, kreative Arbeiten, Bewegungsbaustelle und der Lernwerkstatt.
Demokratische Haltung
Bewegung
Mit gezielten Angeboten unterstützen wir die Bewegungsfreude der Kinder durch regelmäßige, ausgedehnte Gartenzeit, Ausflüge in die Natur, Bewegungsbaustellen im Alltag etc. “Bewegung mit motopädagogischen Einflüssen” ist ein zusätzliches Bewegungsangebot, welches derzeit im Garten angeboten wird.
Rund ums Buch
In unserem Haus hat das Bilderbuch eine bedeutende Rolle. Um das Interesse der Kinder an Büchern zu fördern, gehen wir regelmäßig in die Bibliothek und den Kindern werden die ausgeborgten Bücher regelmäßig vorgelesen. Wir haben eine eigene Büchervitrine, welche wöchentlich angeboten wird. Unser Motto dabei: “Borgen statt Kaufen”. Die Kinder dürfen diese Bücher mit nach Hause nehmen.(Leseausweis/Bücherwurmsackerl)
Rund ums Buch
Pilgrim - Nachhaltigkeit
Unser Standort ist der erste Kindergarten Österreichweit, der mit dem PILGRIM-Zertifikat ausgezeichnet wurde. Um eine PILGRIM Auszeichnung zu erhalten, bedarf es einer besonderen Auseinandersetzung mit Themen der Nachhaltigkeit verbunden mit Spiritualität. Zudem wurde ein internationales Projekt mit einem polnischen Kindergarten aus Poznań (der integrativ-therapeutische Kindergarten Miś) initiiert. In einer einjährigen Laufzeit wurden jeweils Bildungsprozesse zum Thema “Ich zeig dir meine Welt” angeregt.
ADRESSE
Wagramer Straße 150
1220 Wien
GESCHÄFTSZEITEN
Mo-Fr 07:00-16:30
KONTAKT
Brigitte Klambauer
Telefon 0676 555 53 94
E-Mail stgeorg@nikolausstiftung.at
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