Online-Infotermin des Bachelorstudiums Sozialmanagement in der Elementarpädagogik

WANN: 26. November 2021, 16.00 Uhr,
WIE: Online-Session via Zoom

Allgemeine Informationen zu den Online-Sessions: www.fh-campuswien.ac.at/online-infosessions

Vortragende, Studierende und Absolvent*innen des Bachelorstudiums Sozialmanagement in der Elementarpädagogik laden zum Online-Termin und gemeinsamen Austausch. In einem Kurzvortrag wird der Studiengang vorgestellt, danach ist es möglich Fragen an Vortragende und aktuell Studierende zu richten.

Teilnahme

Zur Teilnahme über ZOOM melden Sie sich bitte hier an, die Zugangsdaten bekommen Sie dann per Mail zugeschickt:
https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_KufEXBAtRTaQ2BoS36VQQA
Meeting-ID: 847 6215 1166

Für eine mobile Teilnahme laden Sie sich am besten rechtzeitig vorab die Zoom-App vom Apple App Store oder Google Play Store auf Ihr Handy.

Informationen zum Studium

Sie sind KindergartenpädagogIn mit Berufs- und Leitungserfahrung? In Ihrer Leitungsfunktion möchten Sie Ihr Fachwissen erweitern und vertiefen, neue Konzepte  und Theorien kennenlernen sowie Erfahrungen kritisch reflektieren. Sie wollen Ihre Einrichtung gut organisieren und Ihr Team bestmöglich begleiten.

Video der letztjährigen Infosession auf YouTube: https://youtu.be/5EJSvhqUrXo

FOTO: FH Campus Wien

WICHTIGES UPDATE:

Die Interpädagogica wurde aufgrund der aktuellen Pandemiesituation verschoben.
Neuer Termin: 12.-14. Mai 2022, Messe Wien

Wir freuen uns auf ein gesundes Wiedersehen im Frühjahr 2022.


Fachvortrag: In Beziehung sein – gerade in schwierigen Zeiten

WANN: Donnerstag, 18.11.2021, 15:30 – 16:20 Uhr
WO: Messe Wien, Seminarbereich 1. Stock, Raum Schubert 6

Eine feinfühlige Beziehung zwischen Kind und PädagogIn ist der Kern pädagogischen Handelns. Sie trägt dazu bei, die kindliche Entwicklung zu unterstützen, den Kompetenzerwerb zu fördern und das Kind in seiner Neugierde auf das Leben zu begleiten.
Eine gelebte Pädagogik „vom Kind aus“ setzt diese feinfühlige Beziehung im Grunde voraus. Entwicklungsbegleitung kann nur dann gelingend verlaufen, wenn es möglich wird, Kindern empathisch zu begegnen.
Im Vortrag werden Grundlagen zum Thema der feinfühligen Beziehung zwischen PädagogIn und Kind erläutert. Ebenso wird der Frage nachgegangen, wie es ElementarpädagogInnen mit Blick auf mögliche Ressourcen gelingen kann, die Beziehung zum Kind auch in herausfordernden Zeiten, wie z.B. im Rahmen der aktuell immer noch andauernden Pandemie, sicher und emotional stabil zu gestalten.

Referentin: Mag. Gabriele Augustin, Fachberatung

In 26 Kindergärten in Wien ist gestern die neue Bewegungsinitiative „Beweg dich schlau!“ mit Felix Neureuther gestartet. Der Skistar und der Partner ServusTV unterstützen die St. Nikolausstiftung und deren Pädagog*innen bei der Fortbildung sowie mit Spiel- und Sportgeräten.

„Beweg dich schlau!“ (BDS) heißt es ab sofort in 26 Kindergärten in der Bundeshauptstadt Wien. Mit der Ausbildung der Pädagogen und Pädagoginnen zu offiziellen BDS-Kindergarten-Coaches und der Übergabe von insgesamt 55 blauen BDS-Boxen mit altersgerechten Spiel- und Sportgeräten kann es in den kommenden Tagen nun vor Ort in den Kindergärten richtig losgehen. Initiiert und entwickelt wurde das in dieser Form einmalige Trainings- und Aktionsangebot von Felix Neureuther in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Der Skistar ließ es sich nicht nehmen, den Pädagog*innen am Ausbildungstag persönlich einen Besuch abzustatten. Die kostenlose Teilnahme der Kindergarten-Einrichtungen in der Bundeshauptstadt wird durch die Felix-Neureuther-Stiftung gemeinsam mit der
St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien (STN) und durch die großartige Unterstützung des Partners ServusTV ermöglicht.

Die Kindergesundheit liegt uns allen am Herzen.

Hintergrund der Initiative ist ein besorgniserregender Bewegungsmangel bei Kindern bereits im Kindergartenalter: „Schon vor Corona mussten wir einen dramatischen Bewegungsmangel bei Kindern feststellen. Die Pandemie hat das Problem nun katastrophal verschärft. Laut der COPSY-Studie machen 40 Prozent der Kinder derzeit überhaupt keinen Sport mehr. Kein Kinderturnen, Sportvereine und Sportanlagen geschlossen, kein Rumtollen mit Freunden. Kinder haben die Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie sehr hart getroffen. Ihr Bewegungsdrang wurde enorm eingeschränkt. Da will ich nicht tatenlos zusehen! Deshalb bin ich mit meiner Stiftung seit Januar 2020 unterwegs, um Kinder wieder in Bewegung zu bringen!“, appelliert Felix Neureuther.

Unterstützt wird die Initiative vom Partner ServusTV. Der Salzburger Privatsender hat bereits Anfang des Jahres mit „BEWEG DICH! – Die Bewegung für mehr Bewegung“ eine österreichweite Initiative ins Leben gerufen, um mehr Kinder und Jugendliche für Sport und Bewegung zu begeistern. Mittlerweile konnten über 6.300 österreichische Sportvereine im Nachwuchsbereich gefördert werden. Durch die Partnerschaft mit Felix Neureuther und „Beweg dich schlau!“ sollen nun auch Kindergärten gezielt unterstützt werden.

Und Susanna Haas – pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien als engagierter Träger, freut sich über die große Anzahl Kindergärten, denen dieses Projekt zugutekommt. „Ich bin froh über die sehr positive Resonanz auf unseren Aufruf. Das Interesse und das Engagement zeigen, dass uns allen gemeinsam die Kinder am Herzen liegen. Bewegung ist immer ein wichtiger Teil des Kindergartenalltags und wir freuen uns, durch das teilweise neue Material, die Workshops sowie die anregenden Aktionskarten weitere Bewegungsimpulse im Alltag zu setzen. In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an ServusTV und die Felix-Neureuther-Stiftung, dass diese so wichtige Gesundheitsinitiative für Kinder komplett kostenfrei zur Verfügung gestellt werden kann“, bekräftigt Haas.

Das ist „Beweg dich schlau!“ (BDS)

Das in dieser Form einmalige Trainings- und Aktionsangebot umfasst spielerische Bewegungsübungen, die Kopf und Körper gleichzeitig aktivieren. Das Projekt BDS-Kindergarten richtet sich primär an Kinder in den Altersgruppen von 1 bis 3 Jahren sowie von 4 bis 6 Jahren und enthält für jede Altersgruppe ein speziell zugeschnittenes Angebot. Die Kinder sollen im Projekt altersentsprechende Wahrnehmungs- und Bewegungsimpulse bekommen und damit in ihrer motorischen, kognitiven und emotional-sozialen Entwicklung gefördert werden. Zusätzlich sollen Kinder über gesundheitsfördernde Strukturen in den Kindergärten in ihrem gesundheitsfördernden Verhalten unterstützt werden. Das Angebot soll in das Konzept der Einrichtung eingebaut werden ‒ wann und in welchem Umfang liegt im Ermessen des Kindergartens. Hierzu werden die teilnehmenden Standorte über zwei Jahre mit Workshops und unterstützenden Unterlagen begleitet, um dann die weitere Umsetzung im Kindergarten selbstständig und nachhaltig zu realisieren.

www.bewegdichschlau.de / www.felix-neureuther-stiftung.de

Das ist ServusTV BEWEG DICH!

Die Bewegung für mehr Bewegung

Ziel dieser Initiative ist es, mehr Kinder und Jugendliche für Sport und Bewegung zu begeistern und somit auch ihre Gesundheit nachhaltig zu fördern. Wir möchten – gemeinsam mit euch – bessere Voraussetzungen dafür schaffen und euch finanziell unterstützen. Denn finanzielle Hilfe fehlt im Vereinsalltag oft dort, wo sie am meisten gebraucht wird – im Nachwuchsbereich. Deshalb stellt ServusTV für den Nachwuchs (im Alter von 6 bis 16 Jahren) in den 15.000 österreichischen Sportvereinen einen Gesamtbetrag von 15 Millionen Euro zur Verfügung.

www.servustv.com/bewegdich

Bildcredit: Michaela Pranter, ViennaShots

„Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ fordert bundesweite, verbesserte Qualitätsstandards für die elementare Bildung

Wien (OTS) – Aktuell entscheidet die Postleitzahl, welche Betreuungsschlüssel, Öffnungszeiten, Ausbildungen der Assistenzkräfte, Raumangebote, Sprachförderungen etc. es in den Kindergärten und Krippen gibt. Denn die Ausgestaltung des elementarpädagogischen Sektors ist weitestgehend Sache der Bundes­länder. In der Praxis bedeutet das: völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen für die elementare Bildung, so die Kritik von „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“, einem Zusammen­schluss führender gemeinnütziger Träger privater elementarpädagogischer Einrichtungen. „Wir begrüßen es, wenn Bildungsminister Heinz Faßmann, Familienministerin Susanne Raab und Klubobfrau Sigi Maurer die Beseitigung des Fleckerlteppichs in Österreich vorantreiben sowie die elementarpädagogischen Qualitätsstandards vereinheitlichen und verbessern wollen“, sagt Edith Bürgler-Scheubmayr, Geschäftsführerin der Caritas für Kinder und Jugendliche in Oberösterreich.

„Angesichts der großen Unzufriedenheit vieler Beschäftigter in diesem Berufsfeld möchten wir die politischen Verantwortungsträger ermutigen, ihren Worten rasch Taten folgen zu lassen und die notwendigen Budgetmittel für eine Qualitätsoffensive in der Elementarpädagogik bereitzustellen.

Unabhängig von Einkommen und Wohnort der Eltern müssen wir für alle Kinder in Österreich den bestmöglichen Einstieg ins lebenslange Lernen sicherstellen sowie attraktive Arbeitsbedingun­gen für PädagogInnen und Assistenzkräfte gewährleisten“, ist Barbara Tschofenig, Leiterin der Fachstelle Kinderbetreuung in der Volkshilfe Steiermark überzeugt. „Es ist höchst an der Zeit, dass die Bundesregierung nun mehr Geld in die Bildung und Betreuung von Kindern unter sechs Jahren investieren will: nicht nur in den quantitativen Ausbau, sondern vor allem in eine kontinuierliche Qualitätssteigerung“, sagt Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich.

Investitionen in die frühkindliche Bildung sind auch volkswirtschaftlich sinnvoll

In der Fachwelt herrsche Einigkeit darüber, dass Investitionen in frühkindliche Bildung und Sprachkompetenz, die Lebenschancen der Heranwachsenden in einer wissens-, innovations- und technologiebasierten Gesellschaft wesentlich verbessern, so Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien, und fährt fort: „Aktuelle Studien zeigen, dass sich eine angemessene finanzielle Förderung elementarpädagogischer Einrichtungen auch volkswirtschaftlich rentiert.“

Im Forschungsbericht 2018 des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) wurde der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze von 2005 bis 2016 einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Zu Beginn dieses Zeitraums überwogen die Ausgaben, doch schon 2015 zeichnete sich ab, dass die Summe der Rückflüsse (z. B. durch Lohnsteuern und Sozialabgaben) letztendlich höher ausfielen als jene der getätigten Investitionen.

Die Industriellenvereinigung wiederum ließ in einer aktuellen Modellrechnung die Kosten für eine qualitative und quantitative Aufwertung des elementarpädagogischen Sektors bis 2030 erheben. Ohne die oben skizzierten Reformen würde dessen jährlicher Finanzierungsbedarf bei 2,75 Mrd. Euro liegen. Preist man die Reformen jedoch ein (inkl. akademischer Aufwertung der pädagogischen Ausbildung, höherer Gehälter sowie eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahrs etc.) läge der zusätzliche Bedarf an Investitionen bei 344 Mio. Euro pro Jahr. Davon flössen aber rund 56 Prozent wieder an den Fiskus zurück. Somit ergäbe sich ein jährlicher Nettomehrbedarf von 183 Mio. Euro.

„Dieser Betrag entspricht genau den Kosten für 18,9 neu gebaute Autobahnkilometer der A5 oder 4,6 sanierte Kilometer der Wiener Südosttangente“, rechnet Martina Genser-Medlitsch, fachliche Leitung des Bereichs Kinder, Jugend und Familie im Hilfswerk Österreich, vor und meint abschließend: „Ausgaben, die im Straßenbau bedenkenlos akzeptiert werden, sollten für die Elementarpädagogik recht und billig sein. Krippe, Kindergarten und Hort sind keine Aufbewahrungsorte, sondern Bildungsinstitutionen, deren Qualität die Lebenschancen unserer Kinder maßgeblich beeinflusst.”

Bund muss für österreichweite elementarpädagogische Mindeststandards sorgen

Über so genannte 15a-Vereinbarungen erbringt der Bund Anschubfinanzierungen für Vorhaben, die über den elementarpädagogischen Regelbetrieb hinausgehen. Die nächste diesbezügliche 15a-Vereinarung soll im September 2022 in Kraft treten. Die Trägerinitiative Kinderbetreuung appelliert an die Bundesregierung, in den Verhandlungen mit den Ländern auf österreichweiten elementarpädago­gischen Mindeststandards zu bestehen, deren Einhaltung zu kontrollieren und die Zuteilung von Budgetmitteln daran zu knüpfen. „Denn der bestehende Fleckerlteppich verhindert, dass Österreich die 2002 im EU-Rat beschlossenen Barcelona-Ziele erreicht und Anschluss an die elementarpädagogischen Musterländer in Skandinavien findet“, sagt Daniel Bohmann, Geschäftsführer der Kinderfreunde Österreich.

Ein wesentliches Barcelona-Ziel ist es, die Ausgaben für den elementarpädagogischen Sektor in den EU-Mitgliedsstaaten auf 1 Prozent des BIP zu erhöhen. Österreich hält derzeit bei 0,64 Prozent, für die Trägerinitiative Kinderbetreuung ein bildungs- und gesellschaftspolitisches Armutszeugnis. „Wir fordern deshalb nicht nur die Anhebung der laufenden Investitionen auf 1 Prozent des BIP. Für die strukturelle Verbesserung des elementarpädagogischen Angebots benötigt Österreich auch eine zusätzliche Kindergartenmilliarde“, meint Grete Miklin, Geschäftsführerin des Bundesverbands Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen.

Die wichtigsten politischen Handlungsfelder

Verfügbarkeit: Eine qualitätsgesicherte, flächendeckende Bildung und Betreuung der Kinder ist der Schlüssel zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Öffnungszeiten müssen Eltern ein berufliches Fortkommen ermöglichen, unabhängig vom Wohnort. Auch die Trägerinitiative Kinderbetreuung fordert den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.

Bildungsqualität: Mehr Präsenz der PädagogInnen in den Gruppen durch Entlastung bei den bürokratischen Aufgaben! Fachkraft-Kind-Schlüssel: In Kinderkrippen (0- bis 3-Jährige) maximal zehn Kinder und, je nach Altersverteilung, ein Schlüssel von 1:3 bis maximal 1:5. In Kindergartengrup­pen (2,5- bis 6-Jährige): maximale Gruppengröße von 20 Kindern, je nach Altersverteilung ein Schlüssel von 1:5 bis maximal 1:7. Für die Fachkraft-Kind-Schlüssel in den Gruppen ist zudem der Anteil der Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache oder mit Behinderungen zu berücksichtigen. Derzeit schwanken die Schlüssel in den Bundesländern zwischen 1:5 und 1:25.

Ausbildung: Klare Definition der Berufsbilder Hilfskraft, AssistentIn und Fachkraft sowie Etablierung maßgeschneiderter Ausbildungsmodule! Um die angespannte Personalsituation zu verringern, sollten AssistentInnen bei Eignung nach mehrjähriger Berufspraxis eine bezahlte berufsbegleitende Qualifikation zur Fachkraft absolvieren dürfen. Aktuell müssen AssistentInnen je nach Bundesland zwischen 0 (!) und 520 Stunden an einschlägigen Schulungsstunden belegen. Im Übrigen ist jede Verbesserung der Rahmenbedingungen im elementaren Sektor eine Chance, ausgebildete ElementarpädagogInnen ins Berufsfeld zurückholen. Das muss angesichts des PädagogInnen-Mangels als schnelle und lösungsorientierte Variante der Personalgewinnung mitbedacht werden.

Angebote: Flächendeckendes Angebot an Plätzen für Kinder bis drei Jahren – auch für Kinder mit Behinderungen! Vielen Gemeinden fehlt es heute an Geld, ihren BürgerInnen Bildungs- und Betreuungsangebote für die Allerjüngsten anzubieten. Sprachförderung: Kraft Ausbildung müssen ElementarpädagogInnen in der Lage sein, eine am individuellen Kindeswohl orientierte und in den pädagogischen Alltag integrierte Förderung der Sprachkompetenzen zu leisten. Dafür braucht es spezifische Fortbildungen sowie Reflexionsmöglichkeiten mit LogopädInnen, PsychologInnen etc. – und entsprechende Förderungen für die Träger.

Über „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung”

BÖE (Bundesverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen), Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Kinderfreunde, St. Nikolausstiftung und Volkshilfe haben sich unter dem Namen „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zusammengeschlossen, um Anliegen und Positionen im Bereich der Elementarpädagogik gemeinsam zu vertreten. Als gemeinnützige Träger privater Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen ist es das Ziel, praktisches Know-how und fachliche Inputs einzubringen. Die wichtigsten Anliegen sind: Fachkräftemangel, nachhaltige Verbesserung der pädagogischen Qualität, die Gestaltung österreichweiter, den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasster Rahmenbe­dingungen sowie die Durchforstung des Förderdschungels.

Rückfragen & Kontakt:

Hilfswerk Österreich, Bundesgeschäftsstelle
DI Roland Wallner
01 / 4057500-230, Mobil: 0676 / 8787 60203
roland.wallner@hilfswerk.at

St. Nikolausstiftung
Mag. Gabriele Zwick
0664 6101398
g.zwick@nikolausstiftung.at

Zu große Gruppen und eine ungleiche Behandlung von privaten und öffentlichen Einrichtungen sorgen bei PädagogInnen für Unmut.
Am 12. Oktober 2021 bleiben die Kindergärten der privaten Trägerorganisationen in Wien (Kinderfreunde Wien, Diakonie Bildung, Kinder in Wien und St. Nikolausstiftung) bis 12:30 Uhr geschlossen. Die MitarbeiterInnen treffen sich um 10 Uhr zu einer öffentlichen Betriebsversammlung im Votivpark und fordern gemeinsam bessere und einheitliche Rahmenbedingungen für den Kindergarten.

“Wir sind realistisch und fordern einen Stufenplan“, betont Susanna Haas, pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung im Gespräch mit dem Kurier.

Den ausführlichen Bericht über die Baustellen in der Elementarpädagogik gibt es hier zum Nachlesen.

Am 12. Oktober 2021 findet eine Betriebsversammlung und Kundgebung von Gewerkschaft und Betriebsrat der privaten Kindergartenträgerorganisationen in Wien statt. Kindergärten und Horte sind bis 12:30 Uhr geschlossen.

Die Betriebsversammlung wurde von Gewerkschaften und BetriebsrätInnen am 12. Oktober 2021 von 06:00 Uhr bis 12:30 Uhr angesetzt. Während dieser Zeit bleiben private Kindergärten und Horte in Wien mit Ausnahme von Betriebskindergärten geschlossen. Die Eltern erhalten am 21. September 2021 entsprechende Informationen, in denen auch darauf hingewiesen wird, dass die nicht verfügbare Betreuungseinrichtung als Dienstverhinderung laut §8 AngG gilt.

Seit Jahrzehnten appellieren die privaten KindergartenträgerInnen Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI-Kinder in Wien und die St. Nikolausstiftung, die Gewerkschaft und die Berufsvertretung der ElementarpädagogInnen, dass die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Kindergarten und Hort dringend verbessert werden müssen.

PädagogInnenmangel in ganz Österreich

Nun ist er in ganz Österreich angekommen, der PädagogInnenmangel: In Salzburg und Oberösterreich werden die ersten Gruppen geschlossen, in der Steiermark gibt es einen Crashkurs für die Ausbildung zur PädagogIn im Ausmaß von 30 Wochenstunden(!) und in Wien werden PädagogInnen mit Nachsicht eingestellt, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Die Pandemie verschärfte die Situation entscheidend, es gab kaum Schutzmaßnahmen für die MitarbeiterInnen und die Verordnung seitens der Bundesregierung zum Schutz aller kleine Gruppen zu führen, ist mit einem PädagogInnen- und Raummangel nicht möglich.

Unzureichende Rahmenbedingungen

Der eindringliche Appell, die Rahmenbedingungen in der ersten Bildungseinrichtung Kindergarten anzupassen, wurde politisch über Jahre ignoriert. 2009 wurde der „Bundesländerübergreifende BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich“ eingeführt. Ein wichtiger und längst notwendiger Schritt in der Qualitätsentwicklung im Bereich der frühkindlichen Bildung. Nur wurde vergessen, dass für eine qualitätsvolle Umsetzung vor Ort im Kindergarten auch die Rahmenbedingungen korrelieren müssen. Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu begleiten, zu fördern, ihre Entwicklungsschritte zu dokumentieren und den Bildungsalltag zu planen, ist mit dem aktuellen Personal-Schlüssel nicht möglich. Die Vorbereitungszeit von 5 Stunden im Rahmen einer Vollzeitanstellung ist eine Zusatz-Leistung der privaten Träger, da sie in Wien gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Zum Vergleich: In der Volksschule ist eine PädagogIn Vollzeit mit max. 24 Stunden im Kinderdienst, der Rest dient zur Vorbereitung.

Kindergarten: Spielball zwischen Bund und Ländern

„Eine Gesellschaft offenbart sich nirgendwo deutlicher als in der Art und Weise, wie sie mit ihren Kindern umgeht.“ So das Zitat von Nelson Mandela im Vorwort des bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlans. Allen Kindern eine gute und chancengerechte Bildungslaufbahn zu ermöglichen, klingt in der Theorie gut, kann aber in der Praxis nicht gelebt werden. Der Bund ist für die Ausbildung der ElementarpädagogInnen zuständig. Seit vielen Jahren weisen wir darauf hin, dass diese Ausbildung grundlegend verändert werden muss, da die Berufsentscheidung mit 14 Jahren viel zu früh ansetzt. Tatsächlich steigt nur ein kleiner Teil der BAfEP-AbsolventInnen in den Beruf ein, viele werfen wegen der Rahmenbedingungen bald das Handtuch.

Auch der Fleckerlteppich an gänzlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen erschwert die Durchsetzung von qualitätsvollen Arbeitsbedingungen enorm. Gruppengröße, Gehalt, Öffnungszeiten, Urlaub, Vorbereitungszeit, Fördergeld usw. sind in jedem Bundesland individuell geregelt. Alle diese Faktoren, die zu unterschiedlichen und unzureichenden Rahmenbedingungen führen, sind u.a. für den Pädagog*innenmangel verantwortlich. Im Endeffekt sind die Kinder die Leidtragenden, auch ihnen gegenüber fehlt jede Wertschätzung der politisch Verantwortlichen.

Unsere Forderungen: #kindergartenbraucht

  • Alle politisch Verantwortlichen in Ländern und Bund sind jetzt dazu aufgefordert, gemeinsam und langfristig ein Budget für die Elementarpädagogik über Legislatur-perioden hinweg zu fixieren, das die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kindergärten und Horten ermöglicht. Konkret bedeutet das, statt bisher 0,64% sofort mindestens 1% vom BIP für elementare Bildung zur Verfügung zu stellen.
  • Eine qualitätsvolle und rasche Ausbildungsoffensive für Elementarpädagog*innen muss sofort gestartet werden.
  • Zudem ist ein Stufenplan für die Reduzierung der Gruppengröße auszuarbeiten, damit diese in spätestens fünf Jahren der wissenschaftlich empfohlenen Fachkraft-Kind-Relation entspricht – und dies österreichweit einheitlich. Qualitätsvolle Arbeit, die dem BildungsRahmenPlan entspricht, würde etwa einen Fachkraft-Kind-Schlüssel von 1:7 in der Altersgruppe der 3-6 Jährigen benötigen.[1] Dass im Kindergarten dennoch so hochwertige Bildungsarbeit geleistet wird, erfordert höchstes Engagement.
  • Die Länder und Gemeinden sind auch aufgefordert, öffentliche und private BetreiberInnen finanziell gleichzustellen. Denn jedes Kind und jede MitarbeiterIn sind gleich viel wert.

Betriebsversammlung: 12. Oktober 2021, 06:00 – 12:30 Uhr

Trotz all dem begleiten und fördern die MitarbeiterInnen in den Kindergärten und Horten alle Kinder mit großem Engagement und hoher Kompetenz. Sie waren auch während der Lockdowns stets für die Kinder und Eltern da. Die privaten Wiener Trägerorganisationen Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI-Kinder in Wien und St. Nikolausstiftung, die seit letztem Jahr bildungspolitische Forderungen gemeinsam im Netzwerk „Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien“ vertreten, ersuchen nun alle Eltern, die Kindergarten- und Hort-Mitarbeiter*innen bei ihrem Appell zu unterstützen.

Bei Rückfragen stehen Ihnen unsere Mediensprecherinnen gerne zur Verfügung:

Diakonie Bildung
Karin Brandstötter, 0664 827 34 83
karin.brandstoetter@diakonie.at

Kinderfreunde Wien
Michaela Müller-Wenzel, 0664 542 31 58
michaela.mueller-wenzel@wien.kinderfreunde.at

Kinder in Wien (KIWI)
Susanne Borth, 0664 886 89 008
s.borth@kinderinwien.at

St. Nikolausstiftung
Gabriele Zwick, 0664 610 1398
g.zwick@nikolausstiftung.at

[1] Folgende Empfehlungen der Fachkraft-Kind-Relation und der Gruppengröße ist aktuell in pädagogischer Fachliteratur zu finden: In Gruppen mit vorwiegend jungen Kindern bis zum 3. Lebensjahr wird der Schlüssel von 1:3 bis maximal 1:6 empfohlen, die Gruppengröße sollte 6 bis max. 12 Kinder betragen, für 2- bis 3-Jährige max. 14 Kinder. Für Kindergartengruppen 3- bis 6-Jährige wird je nach Altersverteilung ein Schlüssel von 1:5 bis max. 1:10 empfohlen. Optimal sind in dieser Altersspanne in etwa 7 Kinder pro Fachkraft und die Gruppengröße zwischen 14 und max. 20 Kindern pro Gruppe gilt als guter Standard – optimal ist die Gruppengröße von 15 Kindern. Altersübergreifende Gruppen von 1- bis 6-Jährigen sollten max. 15 Kinder – davon höchstens fünf Kinder unter drei Jahren umfassen (Viernickel & Schwarz, 2009)

Die St. Nikolausstiftung ist mit zwei Kindergärten – Pfarrkindergarten St. Josef 6 und Pfarrkindergarten Hernals – beim Pilotprojekt “PCR Lutschertests” der Stadt Wien dabei. Radio Wien hat am Montag in der Früh im Kindergarten Hernals bei Eltern und der Leitung nachgefragt, wie der Test funktioniert und wie es ihnen ergangen ist.  Zum Nachhören gibt es hier den Link (bis 20. September):
https://wien.orf.at/player/20210913/WGUM/1631515302000

St. Nikolausstiftung: Abschluss des Managementlehrgangs für LeiterInnen gemäß § 3a WKGG in Kooperation mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems und Diakonie Bildung

Am 3. September 2021 fand die feierliche Zertifikatsübergabe für den Abschluss des Managementlehrgangs für LeiterInnen statt. Der Abschluss des Lehrgangs befähigt die TeilnehmerInnen für die Leitungsaufgaben laut § 3a WKGG (Wiener Kindergartengesetz).

Neun langjährige MitarbeiterInnen der St. Nikolausstiftung und sieben KollegInnen der Diakonie Bildung haben im Oktober 2020 mit der Ausbildung, die in Kooperation mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems und Diakonie Bildung durchgeführt wird, begonnen und haben den Lehrgang erfolgreich absolviert. Das Curriculum enthält Fortbildungen (111 Unterrichtseinheiten) in den Bereichen:

  • Qualitätsmanagement
  • Personalmanagement, Teamentwicklung und Teamführung sowie Persönlichkeitskompetenz
  • Konflikt- und Beschwerdemanagement sowie Kommunikation
  • Rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen
  • Zusammenarbeit mit Eltern/Obsorgeberechtigten sowie Öffentlichkeitsarbeit

Gut ausgebildete und motivierte MitarbeiterInnen sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Schnittstellenfunktion der Leitungspersonen erhält mit der fundierten Managementausbildung eine wichtige Qualitätsentwicklung und stärkt und professionalisiert die Mitarbeitenden im Bereich Kindergarten. „Ich bin sehr dankbar, dass sich unsere Pädagoginnen und Pädagogen trotz Pandemie fortbilden und gratuliere herzlich zum erfolgreichen Abschluss“, so Elmar Walter, Geschäftsführer.

Herzlich willkommen im neuen Kindergarten-, Hort- und Schuljahr!
Wir wünschen allen Kindern, Familien und MitarbeiterInnen ein schönes, erfolgreiches und gesundes Arbeitsjahr 2021/22.

Unser wichtigstes Anliegen ist, Ihrem Kind und unserem Personal im Kindergarten/Hort einen möglichst sicheren Ort zu bieten. Auch wenn wir weiterhin im pädagogischen Alltag einige Einschränkungen haben und Feste und Feiern noch nicht in der gewohnten Form stattfinden können, sind wir bemüht, dass Ihr Kind in unseren Kindergärten/Horten seine zum Großteil gewohnte Spiel- und Lernumgebung vorfindet.

Ihre St. Nikolausstiftung

Auf die Ausrollung der sogenannten PCR-Lutschertests warten wir – die privaten Trägerorganisationen – seit vielen Monaten. Eine regelmäßige Testung der Kinder würde zusätzliche Sicherheit für alle bringen – für das Personal, die anderen Kinder und für die Familien.
Brigitte Hausner, Inspektorin der St. Nikolausstiftung, nimmt in ORF “Wien heute” vom 13.08.2021 dazu Stellung. In der TVthek zum Nachsehen – bis 20.08.2021:
https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14102016/PCR-Tests-nicht-fuer-alle-Kindergartenkinder/14979098