Kindergarten bildet!

„Bildung gehört seit Beginn des Christentums zum Auftrag der Kirche. Christliche Erziehung ist mehr als Wissenserwerb. Es geht darum, den einzelnen Menschen mit seinen individuellen Potentialen zu fördern. Dadurch geschieht Weltgestaltung im besten Sinn“, betont Kardinal Schönborn anlässlich einer Begegnung mit der pädagogischen Leitung der St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien, Susanna Haas, am Freitagnachmittag.

Eine Fahne mit dem Statement „Kindergarten bildet“ macht seit 24. Jänner am Wiener Stephansplatz auf ein zentrales Anliegen der Trägerorganisation von 87 katholischen Kindergärten und Horten in Wien aufmerksam: auf die gesellschaftliche Relevanz der Elementarausbildung.

Damit der Kindergarten seinen Bildungsauftrag erfüllen kann, braucht es deutlich bessere strukturelle Rahmenbedingungen. Ziel ist es, das Potential von Kindern altersgerecht zu fördern. Gleichzeitig brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür ein attraktives Arbeitsumfeld. „Der Kindergarten legt den Grundstein für die weitere Bildungslaufbahn jedes einzelnen Kindes. Jede Investition wirkt sich auf das weitere Leben der Kinder und damit auf die gesamte Gesellschaft aus“, unterstreicht Susanna Haas, pädagogische Leitung, die Bedeutung der elementaren Bildung.

„Es freut mich, dass wir als Erzdiözese Wien mit der Fahne „Kindergarten bildet“ ein klares Zeichen für die Elementarpädagogik setzen können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der St. Nikolausstiftung und alle anderen Kindergärten in Wien leisten tagtäglich Großartiges und machen den Kindergartenalltag zu einem freudvollen und spannenden Bildungsraum“, betont Dompfarrer Toni Faber.

In den Kindergärten und Horten der St. Nikolausstiftung sind alle Kinder willkommen. Die katholische Trägerorganisation geht davon aus, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Religion Kinder stärkt. In diesem Sinn gehört es zu ihrem Bildungsauftrag, den Kindern ein Kennenlernen von Religionen und Traditionen zu ermöglichen. Dies verbindet und bietet die Möglichkeit sich auf Neues einzulassen, Gemeinsamkeiten zwischen Religionen und Kulturen zu entdecken und dabei einen wichtigen Beitrag zur Integration zu leisten.

Fotocredit: STN & Stephan Schönlaub

Fokus muss das Kind und die beste Bildung und Begleitung sein

“Den Turbo zünden”, so lautete eine mediale Schlagzeile zu Beginn des Jahres. Das Spannende daran: erstmals saßen VertreterInnen der SozialpartnerInnen sowie der Industriellenvereinigung gemeinsam in der Hofburg bei einem Kinderbetreuungsgipfel und forderten Verbesserungen im Bereich der Elementarpädagogik.

Die Gründe mögen verschieden sein, auf der einen Seite die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, auf der anderen Seite die Bekämpfung des Fachkräftemangels und die bevorstehenden Landtagswahlen in Niederösterreich zählen wohl auch dazu.

Dass Veränderungen dringend notwendig sind, steht außer Frage. „Aber wir vermissen den Fokus auf das Kind. An erster Stelle sollte stehen, was brauchen Kinder in Österreich, um gesund aufwachsen zu können und damit sie gut in ihre Bildungslaufbahn starten können, denn das ist der Auftrag des Kindergartens, deshalb brauchen wir dringend bessere Rahmenbedingungen“, schildert Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, einmal mehr die Sachlage.

Pädagogische Qualität im Kindergarten

Die pädagogische Qualität in elementaren Bildungseinrichtungen ist für die Entwicklung der Kompetenzen junger Kinder und damit für ihre Bildungsbiografie ausschlaggebend. Gute Qualität bedeutet, dass Kinder optimale Bedingungen für ihre individuelle Entwicklung vorfinden (…). Von dieser Förderung profitiert nicht nur jedes Kind, sondern auch die Gesellschaft insgesamt – so steht es im Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan (Kapitel 5, Päd. Qualität, S. 25).

Qualität steht im engen Zusammenhang mit den strukturellen Rahmenbedingungen. Für elementarpädagogische Einrichtung bedeutet das ein guter Fachkraft-Kind-Schlüssel, weniger Kinder in der Gruppe, und multiprofessionelles Unterstützungspersonal, damit jedes Kind die Förderung und Begleitung bekommt, die es für seine Entwicklung benötigt. Das ist für ein Kind Sprachförderung, für ein anderes Kind Unterstützung bei kognitiven, sozial-emotionalen oder motorischen Kompetenzen.

„Mit besseren Bedingungen und der Unterstützung von mehr interdisziplinärem Fachpersonal könnten alle Kinder im Kindergarten gut in ihren Entwicklungs- und Bildungsprozessen unterstützt werden“, ist Susanna Haas, pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung, überzeugt und verweist auf die Mobilen Dienste der St. Nikolausstiftung. Bereits seit 2010 ist jedem Standort der St. Nikolausstiftung ein fixes Team bestehend aus einer inklusiven ElementarpädagogIn, PsychologIn und ErgotherapeutIn zugeordnet. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und bedarfsorientierte Zusammenarbeit. Das interdisziplinäre Team steht den Kindern im Regelkindergarten begleitend zur Seite und berät PädagogInnen im Kindergartenalltag sowie Eltern im Umgang mit alltäglichen, aber auch bei besonderen Herausforderungen.
Um alle Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend begleiten zu können, wären noch mehr interdisziplinäre Fachkräfte notwendig.

Inklusive Pädagogik ist das Ziel

Das Ziel muss eine flächendeckende inklusive Pädagogik sein und der Kindergarten und alle anderen Bildungsinstitutionen müssen allen Kindern offenstehen. Denn laut Kinderrechtskonvention darf kein Kind aufgrund einer Behinderung oder anderen Merkmalen benachteiligt werden. Das bisherige System, Kindergärten mit Integrationsgruppen zu führen, ist also nur die „zweitbeste“ Möglichkeit. Im Unterschied zu Integration bedeutet Inklusion, dass sich die Bildungsinstitution an die besonderen Bedürfnisse der Kinder anpassen soll und nicht umgekehrt.
Am Tag der Elementarbildung, dem 24. Jänner, veranstaltet der Verein EduCare im Wiener Rathaus eine Tagung und setzt sich mit ExpertInnen in einem Qualitätscheck Elementarpädagogik mit dem Thema „Inklusion (er)leben“ auseinander.

Ja, den Turbo gilt es jetzt zu zünden, aber der Beweggrund für konkrete und nachhaltige Veränderungen in der Elementarpädagogik muss das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen sein. Und wenn es dann auch noch der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Wirtschaft dient, dann ist es eine Win-Win-Situation für alle.

Mit vielen fundiert ausgebildeten Fachkräften und entsprechenden Rahmenbedingungen kann der Kindergarten, die erste Bildungseinrichtung, diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe der frühkindlichen Bildung übernehmen. Gut ausgebildete und gesunde Kinder sind die gut ausgebildeten und engagierten Menschen der Zukunft.

Sie wollen als ElementarpädagogIn arbeiten, sind aber noch keine/r?

Mit uns können Sie die Ausbildung zur/zum ElementarpädadogIn am Tageskolleg einer Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) machen. Sie absolvieren Ihr Pflichtpraktikum in einem unserer Standorte und werden direkt nach Ihrem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung in ein Dienstverhältnis übernommen.

Diese Ausbildungsmöglichkeit ist eine Kooperation mit Weiterbildung in Wien | waff, dem AMS Wien sowie der Bafep 10 und der Bafep8 Kolleg für Elementarpädagogik. Nun geht es in die 2. Runde!
Was ist das Besondere an dieser Ausbildung? Wie kann ich mich bewerben? All diese Fragen werden bei den Informationsveranstaltungen ONLINE beantwortet:

Montag, 16. Jänner 2023, 18 Uhr: Online Infoveranstaltung BAfEP 10
Klicken Sie HIER um teilzunehmen. Es ist keine Anmeldung erforderlich!

Mittwoch, 18. Jänner 2023, 18 Uhr: Online Infoveranstaltung BAfEP 8
Klicken Sie HIER um teilzunehmen. Es ist keine Anmeldung erforderlich!

Dienstag, 31. Jänner 2023, 13 – 15 Uhr: Unternehmen stellen sich vor
https://www.waff.at/e/elementarpaedagogik_unternehmen-stellen-sich-vor/.
Es ist keine Anmeldung erforderlich!

Alle Informationen zur Ausbildungsmöglichkeit Jobs PLUS Ausbildung gibt es HIER.

Eine Welt ohne Kindergarten und Hort ist wie eine Weihnachtskrippe ohne Esel.

Der Esel bei der Krippe. Ein vertrautes Bild. Eines, das nicht im Neuen Testament zu finden ist, dafür im Alten. Bei Jesaja: Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn. (Jes 1,3).
Meint: Die Tiere sind klüger als wir Menschen. Wir sollen sie zum Vorbild nehmen. Denn: Ganz nah dran waren sie an der Botschaft der Menschwerdung Gottes.

Es kann daher heißen: Der Kindergarten. Ein vertrautes Bild. Eines, das nicht in der Österreichischen Verfassung zu finden ist, dafür in Landesgesetzen. Im Wiener Kindergartengesetz: „Kindergärten haben die Aufgabe, in Ergänzung zur Familie nach gesicherten Kenntnissen und Methoden der Pädagogik die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit jedes Kindes und seine Fähigkeit zum Leben in der Gemeinschaft zu fördern und es in der Entwicklung seiner körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte zu unterstützen.“
Meint: Die Kinder werden im Kindergarten gebildet, begleitet, unterstützt und gefördert. Denn: Ganz nah dran sind die MitarbeiterInnen an den jungen Menschen.

Die St. Nikolausstiftung wünscht ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest & alles Gute für das neue Jahr 2023!

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle:
Die Geschäftsstelle ist von 26.-30. Dezember 2022 geschlossen.
Ab 02. Jänner 2023 sind wir zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für Sie da!

Mittlerweile ist es eine liebgewonnene Tradition: In der Adventzeit besucht Kardinal Christoph Schönborn mit unserem Bundespräsidenten Alexander van der Bellen die Kinder und das Team im Palaiskindergarten. Gemeinsam wurde gesungen und für die Kinder gab es ein kleines Geschenk. Die Freude darüber war groß und auch für den Kardinal und den Bundespräsidenten gab es selbstgemachte Geschenke.
Vielen Dank für den Besuch! Frohe Festtage und alles Gute für 2023 vom ganzen #teamnikolaus.

Je mehr „Sprachanlässe“, desto besser

In Wien gibt es mehr als 2.000 Kindergärten. 87 Kindergärten und Horte betreibt die St. Nikolausstiftung.

Die ÖVP Wien kritisiert die Sprachförderung im Kindergarten: Viele Kinder kommen erst in einem Kindergarten mit der deutschen Sprache in Kontakt. Rund die Hälfte der Kinder in Wien wächst mit einer anderen Muttersprache auf. Viele davon beherrschen auch später in der Schule die Sprache nicht ausreichend.

Die Rahmenbedingungen sind entscheidend. “Sprachförderung passiere in Beziehung mit Personen, Erwachsenen vom Kind aus gesehen”, so die pädagogische Leiterin der Stiftung, Susanna Haas, „und je mehr Personen ich zur Verfügung habe im Alltag, desto besser können Kinder Sprache erlernen, weil es mehr Sprachanlässe gibt“.
Wir als Kindergartenbetreiberin fordern ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, die Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und kleinere Gruppen.

Hier geht’s zum Artikel und ORF Wien heute-Beitrag.

 

Der Nikolaus kam im Pfarrkindergarten Zum guten Hirten im 13. Bezirk zu Besuch und feierte gemeinsam mit den Kindern das Nikolausfest. Doch wer ist der Hl. Nikolaus der Legende nach und welche Werte wollen wir heute mit dem Nikolausfest vermitteln?
Radio Wien/Wien Heute war beim Nikolausfest dabei – den Beitrag dazu gibt es HIER.

Wie die Nikolausfeiern in den Kindergärten der St. Nikolausstiftung gefeiert werden, kann man in unserer Broschüre „Nikolaus feiern“ nachlesen.

Jedes Jahr im Dezember findet für alle LeiterInnen der St. Nikolausstiftung der Vornikoläusige Empfang statt. Im Jahr 2019 gab es den letzten Empfang und dieses Jahr konnte er endlich wieder stattfinden.

Im Festsaal des Erzbischöflichen Palais begann der Empfang mit einem festlichen, besinnlichen Teil, bei dem auch Dompfarrer Toni Faber einige Worte an die LeiterInnen richtete. Anschließend kamen alle im Hof zu einem weihnachtlichen Get-Together mit Punsch und Snacks zusammen.

368.000 Kinder und Jugendliche sind von Kinderarmut betroffen. Was bedeutet das für elementarpädagogische Einrichtungen und Schulen?

Auf der einmal im Jahr stattfindenden Fachtagung der interdiözesanen Arbeitsgemeinschaft – kurz IDA – treffen sich Fachleute aus ganz Österreich: BAfEP-DirektorInnen, AbteilungsvorständInnen, Verantwortliche des österreichischen Kindergarten- und Hortwesens aus dem diözesanen Bereich sowie dem Ordensbereich und dem Fachverlag Unsere Kinder. Die zentralen Fragen der heurigen Klausur lauteten: Wie wird sich die Kinderarmut im Kontext multipler Krisen entwickeln? Was bedeutet es für die Elementarpädagogik und welche Kompetenzen und Unterstützungsmaßnahmen brauchen PädagogInnen?

Kinderarmut wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus

Über die Facetten eines Aufwachsens in Armut und wie man Kinderarmut entgegenwirken könnte, referierte Hanna Lichtenberger, Kinderarmut- und Sozialpolitikexpertin der Volkshilfe Österreich. Ein Überblick: 1.519.000 Menschen (17 Prozent) in Österreich waren 2021 armuts- oder ausgrenzungsgefährdet (Quelle: Statistik Austria 2022). „368.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich von Armut und Ausgrenzung bedroht. Das Aufwachsen in Armut prägt alle Lebensbereiche und das ganze Leben. Gerade in Zeiten der Teuerung müssen wir als Gesellschaft den Fokus auf die Sicherung aller Kinder in diesem Land richten und ins Handeln kommen“, verweist Hanna Lichtenberger auf die aktuelle prekäre Situation.

2020, im ersten Jahr der Corona-Krise, waren 303.000 Kinder und Jugendliche von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Kinderarmut wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus, dies betrifft nicht nur die reduzierte finanzielle Sicherheit. Benachteiligungen ergeben sich auch in Bezug auf die Gesundheit, den Bildungsweg oder die soziale Partizipation. Die Pandemie wirkte sich auf das Leben aller Menschen in Österreich aus, jedoch von unterschiedlichen Startbedingungen aus. Armutsbetroffene Familien waren in der Pandemie mit zahlreichen Herausforderungen und Belastungen konfrontiert: beengter Wohnraum, unsichere finanzielle Absicherung, unzureichende digitale Ausrüstung für das Homeschooling, schlechte Zukunftsaussichten, Isolation und Ängste. Die Zahlen belegen es, immer mehr Kinder sind armutsgefährdet.

Was bedeutet dies für elementarpädagogische Einrichtungen?

Zum Thema Kinderarmut gab es im Spätsommer eine Umfrage von den Organisationen Die Kinderfreunde sowie Volkshilfe Österreich. Die Ergebnisse wurden auf der IDA-Tagung von Hanna Lichtenberger präsentiert. Drei Aspekte der Umfrage wurden intensiv diskutiert: Wie nehmen pädagogische Fachkräfte Armut bei Kindern wahr? Als häufigste Gründe wurden die Ausstattung der Kinder, die finanzielle Belastung durch die Kindergartengebühr sowie die Kosten für Zusatzangebote genannt. Wie gut fühlen sich ElementarpädagogInnen auf den Umgang mit armutsbetroffenen Familien durch ihre Ausbildung vorbereitet? Nur rund 15% fühlen sich gut und rund 34% nicht genügend vorbereitet. Das führt zum dritten Aspekt: Welche Maßnahmen würden ElementarpädagogInnen in der Praxis helfen, das Thema Kinderarmut (noch) besser bearbeiten zu können? Ein besserer Fachkraft-Kind-Schlüssel, Schulungen zum Thema Kinderarmut, Informationen über (finanzielle) Unterstützungsangebote, mehr Ressourcen für den Austausch im Team und vor allem SozialarbeiterInnen, die Familien unterstützen, Hilfsangebote zu finden bzw. sie mit Hilfsorganisationen zu vernetzen und mehr Zeit für Elternarbeit.

Können Kindergarten und Schule einen Beitrag zur Verbesserung der Kinderarmut leisten?

Ja, die betroffenen Einrichtungen könnten hier gegensteuern, darüber sind sich alle TeilnehmerInnen der IDA einig. Jedoch kommt hier wieder ein Aber: „Dem Kindergarten fehlen die Ressourcen, um armutsgefährdete Kinder und ihre Familien gezielt zu unterstützen. Mehr Fachpersonal, kostenlose frühkindliche Bildung in ganz Österreich und unterstützende Sozialarbeit wären drei entscheidende Faktoren, die hier merkliche Unterstützung bringen würden“, erklärt Susanna Haas, Vorsitzende der IDA-Tagung und pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung, das Grundproblem. Auch in den Schulen bräuchte es mehr finanzielle Unterstützung bzw. ein genaues Hinschauen, wie Familien gezielt geholfen werden kann.

Fazit der IDA-Tagung
Qualitativ hochwertige elementarpädagogische Einrichtungen und gut ausgebildete ElementarpädagogInnen sind essenziell für den gelungenen Start der Bildungslaufbahn von Kindern, besonders für Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Bereits jetzt sind rund 370.000 Kinder und Jugendliche von Armut und Ausgrenzung betroffen. Mit großer Sorge blicken viele ExpertInnen auf die nächsten Monate, die hohe Inflation wird die soziale Ungleichheit noch verstärken. Der Appell der IDA-Tagung lautet daher: Mehr Ressourcen für unsere Kinder und Jugendlichen!

Informationen zur Ausbildung “Jobs PLUS Ausbildung” in Kooperation mit dem WAFF, AMS sowie der BAfEP 8 und BAfEP 10 gibt es hier:
https://nikolausstiftung.at/jobs-plus-ausbildung/

In den nächsten Jahren sollen 2.500 Fachkräfte ausgebildet werden; Sechswöchige Imagekampagne angelaufen; Stipendienmodell in Höhe von 400 Euro monatlich

Wien (OTS) – In Wien werden wie in vielen anderen Bundesländern dringend Elementarpädagog*innen gesucht. Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr präsentierte deshalb heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der MA 10 Stadt Wien – Kindergärten, Kurt Burger, und Susanna Haas, Pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung, eine neue Ausbildungsoffensive. Diese soll durch mehrere Maßnahmen vor allem den Beruf der Kindergartenpädagogin bzw. des Kindergartenpädagogen weiter attraktivieren. Bis zum Jahr 2025 sollen dadurch 2.500 Fachkräfte in Ausbildung gebracht werden.

Wiederkehr zeigte sich zufrieden über den Schulterschluss zwischen städtischen und privaten Träger*innen sowie anderen relevanten Akteuren im elementaren Bildungsbereich. Denn der Kindergarten sei ein wichtiger Baustein im Leben und von großer Bedeutung für die Zukunft: „Im Kindergarten wird der Grundstein für den weiteren Bildungsweg gelegt. Er ist die erste Sprosse auf einer Chancenleiter.“ Darum seien weitere Maßnahmen notwendig, um einerseits die Qualität in den Einrichtungen weiter zu steigern, als auch langfristig den Schlüssel Fachkräfte-Kind zu verbessern. „Dafür brauchen wir mehr Personal“, so Wiederkehr deutlich.

Fünf Punkte-Plan
Aus diesem Grund wurde für die elementare Bildung ein Fünf-Punkte-Plan ausgearbeitet, mit dem Ziel zusätzliche Interessierte anzusprechen und für die Ausbildung begeistern zu können. In erster Linie soll eine Imagekampagne das Berufsbild im städtischen und privaten Bereich aufwerten, führte Christoph Wiederkehr aus. Außerdem sei vorgesehen, die Ausbildungsmöglichkeiten in Wien auszubauen. Die bafep21 als Bildungsanstalt für Elementarpädagogik leiste schon jetzt einen wichtigen Beitrag. Ihre Bedeutung werde langfristig noch weiter zunehmen. Der Standort in Floridsdorf soll laut Stadtrat Wiederkehr ausgebaut werden: „Damit sollen ab 2026 künftig bis zu 1.000 Personen zeitgemäße Ausbildungsplätze nutzen können.“

Als dritten Punkt hob Wiederkehr ein neues Ausbildungsgeld hervor, das – in Zusammenarbeit mit dem waff – erstmals auch für Elementarpädagog*innen in Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch genommen werden könne. „Damit stehen 400 Euro monatlich zusätzlich zur Verfügung“, sagte Wiederkehr. Weiteres soll der Quereinstieg in den Beruf der Kindergartenpädagogin bzw. des Kindergartenpädagogen forciert werden. Denn Menschen, die sich später für die Ausbildung und das Berufsfeld entscheiden, würden eher langfristig im Feld bleiben. „Quereinstieg ist ein Thema, das auch auf Bundesebene diskutiert werden muss“, appellierte Wiederkehr dabei für eine Änderung der allgemeinen Rahmenbedingungen. Um auch Fachkräften aus anderen Ländern zu ermöglichen, in Wien ihrem Ursprungsberuf zu arbeiten, läuft derzeit ein AMS mit ukrainischen Frauen. Hier liege laut Bildungsstadtrat Wiederkehr der Fokus darin, in einem dualen System gebündelt Deutschkurse und einen Einblick und Erfahrungen im österreichischen Bildungssystem zu ermöglichen in Form von Praktika in städtischen und privaten Kindergärten. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

PID-Rathauskorrespondenz
Stadt Wien Presse- und Informationsdienst, Diensthabende*r Redakteur*in
Service für Journalist*innen, Stadtredaktion
01 4000-81081