Presseartikel Der Standard:
Warten auf Corona-Schutzkonzept für die fast vergessenen Kindergärten

Stellvertretend für die Betroffenen bringt Susanna Haas (pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung) das Dilemma der Kindergärten in der Pandemie im STANDARD-Gespräch so auf den Punkt: “Kinder zwischen null und sechs Jahren kommen in Corona-Schutzkonzepten ja gar nirgends vor.” Also genau die altersmäßige “Zielgruppe” des elementarpädagogischen Bildungsbereichs. Darum blicke man zwar “nicht mit Angst, aber doch Sorge auf das, was im Herbst auf uns zukommen wird”, sagt die Pädagogin […].

Hier der Link zum Artikel.

Politik hat durch das Ignorieren von Appellen für bessere Rahmenbedingungen schlechtere Startbedingungen für die Bildungslaufbahn von Kindern zu verantworten

Eine Studie der Pädagogischen Hochschule (PH) Wien und des Netzwerks Elementare Bildung (NEBÖ) unterstreicht, worauf private Kindergartenträgerorganisationen seit Jahren hinweisen: den Personalmangel im Kindergarten. Was sich bereits in den letzten Jahren abzeichnete und mehrfach von Expert*innen kritisiert wurde, hat die Corona-Pandemie nun massiv verschärft.

1% vom BIP für die Elementarpädagogik
Der Fachkraft-Kind-Schlüssel, der zentrale Faktor einer guten frühkindlichen Bildung, hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert und fällt uns in der Pandemie auf den Kopf. In kleineren Gruppen und mit mehr Personal könnten Kinder ihrer individuellen Entwicklung entsprechend begleitet und unterstützt werden und in Krisenzeiten könnte der Betrieb besser und sicherer gestaltet werden.

Mitarbeiter*innen sind nun u.a. auch aufgrund zusätzlicher Einschränkungen, Auflagen und Verordnungen müde oder unzufrieden. Fehlende Ressourcen, wenig Wertschätzung und unzureichende Arbeitsbedingungen werden seit Jahren für das Ausscheiden aus dem Berufsfeld genannt. Daher fordert die Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien: Mehr fundiert ausgebildete Pädagog*innen, einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel, kleinere Gruppen, ein österreichweit einheitliches Bundesrahmengesetz, mehr qualifiziertes Zusatzpersonal aus verschiedenen Fachbereichen (Sonderkindergartenpädagogik, Logopädie, Ergotherapie, Psychologie, Sozialarbeit etc.) sowie eine sofortige Ausbildungsoffensive (nur rund 25 Prozent der Absolvent*innen bleiben im Beruf).

Dazu braucht es 1% vom BIP (derzeit 0,64%) für die Elementarpädagogik, damit sowohl in den öffentlichen als auch den qualitativen privaten Trägern mit einheitlich hohen Qualitätsstandards gearbeitet werden kann.

Testpflicht für alle und Lutschertests
Vom Personal wurde in den letzten 1,5 Jahren enorm viel verlangt und erwartet. Trotz Lockdown waren die Kindergärten immer geöffnet – im Gegensatz zur Schule. Auch in den Sommerferien haben Kindergärten und Horte bis auf wenige Sommerschließtage geöffnet.

Laufend kommen Familien aus dem Urlaub zurück, aber von einem Sicherheits- oder Präventionskonzept für Kindergärten und Horte hört man nichts. Kinder dürfen ohne vorherigen Test wieder den Kindergarten besuchen, es wird einfach der „Status“ der Eltern angenommen. Für die Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien ist es ärgerlich und frustrierend, in den Medien über Planungen für das nächste Schulsemester zu lesen, denn im Kindergarten ist die Trägerorganisation selbst gefordert, geeignete Maßnahmen zu setzen. Die zentrale Verankerung elementarpädagogischer Einrichtungen im Bund würde die Kommunikation und auch die Umsetzung von Maßnahmen für alle Beteiligten erleichtern.

Alle Mitarbeiter*innen in Wien werden weiterhin wöchentlich getestet, damit das Infektionsgeschehen erfasst wird. Aber auch Kinder spielen im Infektionsgeschehen eine Rolle. Auf die Ausrollung der sogenannten Lutschertests warten wir seit vielen Monaten, sind sich Diakonie Bildung, KIWI-Kinder in Wien, Kinderfreunde und die St. Nikolausstiftung einig. Eine regelmäßige Testung der Kinder würde zusätzliche Sicherheit für alle bringen – für das Personal, die anderen Kinder und für die Familien.

Politik ist für die Rahmenbedingungen verantwortlich
Die politisch Verantwortlichen müssen die Bedeutung der ersten Lebensjahre und der prägenden frühkindlichen Bildung endlich ernst nehmen und sofort richtungsweisende Handlungen setzen, damit die Rahmenbedingungen im Kindergarten auch denen einer ersten Bildungseinrichtung entsprechen. Erschöpfte oder frustrierte Mitarbeiter*innen können immer weniger die nötige Begleitung der jüngsten Kinder für eine förderliche und glückliche Bildungslaufbahn gewährleisten.

Nun ist es an der Zeit etwas durchzuatmen – ein außergewöhnliches Kindergarten- und Hortjahr 2020/2021 in der St. Nikolausstiftung geht zu Ende. Die Schließtage unserer Standorte stehen bevor und es erwartet uns alle ein Sommer, der einen Hauch „Normalität“ zurückbringt – in der Hoffnung, dass es Stück für Stück zurück geht in unser gewohntes Leben.

Bitte beachten Sie während der Sommermonate die geänderten Öffnungszeiten der Geschäftsstelle der St. Nikolausstiftung:
02.-20. August 2021: Montag- Donnerstag 08:00-14:00 Uhr, Freitag: 08:00-14:00 Uhr
23.-27. August 2021: Montag- Donnerstag 08:00-14:00 Uhr, Freitag: 08:00-13:00 Uhr

Ab 30. August 2021 sind wir zu den regulären Zeiten wieder für Sie erreichbar!

Die St. Nikolausstiftung wünscht Ihnen einen wunderschönen Sommer mit sonnigen, entspannten und vor allem unbeschwerten Tagen!

#kindergartenbraucht dringend Hilfe und Reformen

„Es ist allerhöchste Zeit zu handeln“, richten die Geschäftsführer*innen der vier großen privaten Kindergartenträger*innen Diakonie Bildung, KIWI – Kinder in Wien, Kinderfreunde Wien und St. Nikolausstiftung ihren Appell an Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, MA. Auch wenn mittelfristig Gesprächsbereitschaft im Rahmen eines runden Tisches mit dem Stadtrat und der MA10 hinsichtlich einer Novellierung des Fördersystems signalisiert wurde, wird sich die Situation in der Elementarpädagogik bis dahin weiter verschärfen. Valorisierungen der Förderungen sind über Jahre unter den Kostensteigerungen geblieben – die Schere für die Träger*innen ist dementsprechend immer größer geworden.

„Bildungsstadtrat Wiederkehr ist 200 Tage im Amt, jedoch lassen die angekündigten Verbesserungen weiter auf sich warten!“, so die Geschäftsführer*innen. Verwiesen wurde auf das Regierungsprogramm, das nun mit einem Umsetzungsplan versehen werden soll. Ein neues Fördersystem soll in den nächsten Jahren entwickelt werden, bis dahin sollen Valorisierungen nicht überdacht werden.

Die Forderungen der Initiative gehen jedoch weit über die im Regierungsprogramm grob umschriebenen Maßnahmen hinaus.
Die Träger fordern weiterhin und dringend die Umsetzung von:

  • 1% vom BIP (derzeit 0,64%),
  • mehr fundiert ausgebildete Pädagog*innen,
  • einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel,
  • mehr qualitative Bildungszeit,
  • mehr politische und gesellschaftliche Anerkennung,
  • ein österreichweit einheitliches Bundesrahmengesetz,
  • mehr qualifiziertes Zusatzpersonal aus verschiedenen Fachbereichen (Sonderkindergartenpädagogik, Logopädie, Ergotherapie, Psychologie, Sozialarbeit etc.) sowie
  • eine sofortige Ausbildungsoffensive (nur rund 25 Prozent der Absolvent*innen bleiben im Beruf)

Darüber hinaus wirkt sich nach wie vor die Corona-Krise stark auf den Kindergarten- und Hortbereich aus. Coronahilfen seitens der MA 10 stützten seit dem Beginn der Pandemie bis hin zum ersten Quartal 2021 die Arbeit der Träger*innen, im zweiten Quartal wurde jedoch trotz gleicher Voraussetzungen bis jetzt kein finanzieller Ausgleich gewährt. Coronahilfen sind aber nach wie vor notwendig, um die Betreuungssicherheit für Eltern und Kinder zu gewährleisten.

Seit Jahren erhalten die Träger*innen zudem prozentuell weniger an Valorisierung als die Gehaltssteigerungen ausmachen. Im Sinne der Mitarbeiter*innen wäre auch eine ausreichende Valorisierung der Gehälter dringend notwendig, wie auch von der Gewerkschaft gefordert. Das ist auch mit ein Grund, warum viele Pädagog*innen das Berufsfeld verlassen.

Außerdem spricht sich die Träger*inneninitiative für eine Gleichstellung in personeller und finanzieller Sicht zu den öffentlichen Kindergärten aus (in Bezug auf zusätzliches Stützpersonal und multiprofessionelle Teams). Weiters werden aufgrund des immer weiter gestiegenen administrativen Aufwands für die Einrichtungsleitungen Büromitarbeiter*innen dringend benötigt.
Die Zeit drängt!

Letzte Woche wurden Maßnahmen der Träger*inneninitiative auch von den NEOS auf Bundesebene gefordert. In Wien gibt es die Möglichkeit, dass dieser Einsatz für die Elementarpädagogik nicht nur aus Worthülsen besteht, sondern als Vorzeigemodell tatsächlich in die Tat umgesetzt wird!

Rückfragen & Kontakt:

Bei Rückfragen stehen Ihnen die Mediensprecherinnen gerne zur Verfügung:

St. Nikolausstiftung
Gabriele Zwick, 0664 610 1398

Diakonie Bildung
Karin Brandstötter, 0664 827 34 83

Kinderfreunde Wien
Michaela Müller-Wenzel, 0664 542 31 58

Kinder in Wien (KIWI)
Susanne Borth, 0664 886 89 008

Für das neue Kindergarten- und Hortjahr 2021/22 gibt es noch freie Plätze für Kinder ab 1 Jahr in ganz Wien

Der Kindergarten kennt keinen Lockdown! Auch im vergangenen Pandemiejahr war der Kindergarten immer offen, damit alle Kinder ihren gewohnten Platz im Kreise ihrer Peers haben und Eltern ihrem Beruf nachgehen können. Im Spiel mit Gleichaltrigen und durch gezielte Bildungsimpulse der PädagogInnen lernen Kinder jeden Tag. Gerade in herausfordernden Zeiten finden Kinder im Kindergarten durch tägliche Routine, Rituale und Feste auch Halt. Im gemeinsamen Spiel können sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse, wie auch das Thema Coronavirus, einfließen lassen und lernen mit und von anderen Kindern. All das trägt zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Entwicklung maßgeblich bei.

Freie Plätze für Kinder ab 1 Jahr

Die gute Nachricht für Eltern: In den rund 90 Standorten der St. Nikolausstiftung gibt es noch einige freie Plätze für Kinder ab dem 1. Lebensjahr.
Eine Übersicht über alle aktuellen freie Plätze ab September 2021 finden Eltern auf unserer Webseite unter:
https://nikolausstiftung.at/#freieplaetze (Stand: 11. Juni 2021)

Freie Plätze für Kleinkinder ab 1 Jahr gibt es in folgenden Bezirken:
2, 10, 11, 15, 16, 20, 21, 22

Freie Plätze für Kinder ab 3 Jahren: in allen Bezirken – außer 1, 3, 13

Hortplätze für Kinder von 6-10 Jahren: in den Bezirken 16 und 21

Die Platzvergabe und die Anmeldung finden direkt am Standort bei der jeweiligen Standortleitung statt. Während der Schließzeiten des Kindergartens/Hortes können sich Interessierte auch an die Geschäftsstelle der St. Nikolausstiftung (01 51 552 3838 oder office@nikolausstiftung.at) wenden.

Wichtiges zur Eingewöhnung – kurz und übersichtlich zusammengefasst

Auf in den Kindergarten! Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt ein wichtiger Schritt für Kinder und ihre Eltern. Damit die Eingewöhnung gut gelingt, kann man bereits im Vorfeld einiges beachten. In unserer kostenlosen Informationsbroschüre „Leitfaden zur Eingewöhnung“ gibt es viele wertvolle Informationen und Tipps für Eltern.

Alle Eltern erhalten den Leitfaden bereits bei der Anmeldung in einem Standort der St. Nikolausstiftung. Als weiteres Service steht die Broschüre kostenlos zum Download bereit, auch in den Sprachen Englisch, Polnisch und Serbisch.

Die St. Nikolausstiftung wünscht allen Eltern, Kindern und MitarbeiterInnen der Kindergärten und Horte einen schönen und erholsamen Sommer – wir freuen uns auf das neue Kindergarten- und Hortjahr 2021/22!

Presseinformation von „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“:

Rechnungshof bestätigt wiederkehrende Forderungen von „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“*: bundesweite (Mindest)Standards, nicht nur für die frühkindliche Sprachförderung sind unumgänglich.

Am 28. Mai 2021 veröffentlichte der Rechnungshof einen bisher kaum diskutierten Bericht zur „frühen sprachlichen Förderung in Kindergärten“. Der Bericht analysiert exemplarisch an den Bundesländern Nieder- und Oberösterreich die Umsetzungen und Auswirkungen der Bund-Länder-Vereinbarungen („15a-Vereinbarungen“) zur Förderung des frühkindlichen Spracherwerbs in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Seit dem Jahr 2008 stellt der Bund den Ländern bedarfsorientierte Zweckzuschüsse für zusätzliche Maßnahmen in diesem Bereich zur Verfügung. Denn: Je früher ein Kind – egal, ob als Erst- oder Zweitsprache – die deutsche Sprache erlernt, umso leichter fällt der Schuleinstieg und -fortschritt, womit sich auch die Chancen auf einen erfolgreichen Ausbildungs- und Berufsweg erhöhen. Dieser wohl unbestrittenen Position stehen aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Herangehensweisen, Rahmenbedingungen sowie Defizite in der Organisation der frühkindlichen Sprachförderung entgegen.

Zentrale Kritikpunkte und Empfehlungen des Rechnungshofs

  • Erhebung des Sprachniveaus für alle Kinder! Zuschüsse für zusätzliche Maßnahmen!
    Der Rechnungshof kritisiert, dass nicht alle Kinder der entsprechenden Altersgruppe verpflichtend einer Feststellung ihres Sprachniveaus unterzogen werden. Die Zuschüsse seien zudem teilweise dafür verwendet worden, die Finanzierung bereits bestehender Einrichtungen bzw. Maßnahmen zu bestreiten.
  • Bundeseinheitliche Kriterien der sprachlichen Frühförderung!
    Der Rechnungshof fordert das BM:BWF auf, unter Einbeziehung der Bundesländer sowie von sprachwissenschaftlichen Expertinnen und Experten die Kriterien für frühe sprachliche Förderung in Österreich weiterzuentwickeln und auf bundesweit einheitliche Kriterien zu drängen.
  • Bessere Datenlage zur Wirksamkeit der mit den Zweckzuschüssen finanzierten Maßnahmen!
    Die Entscheidung zur Fortführung der Finanzierung der frühen sprachlichen Förderung über Zweckzuschüsse sollte vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung auf Basis aussagekräftiger Wirkungsdaten getroffen werden.
  • Einbeziehung von Elementarpädagoginnen und -pädagogen im Zuge der Erhebung des Sprachniveaus vor dem Schuleintritt!
    Der Rechnungshof kritisiert die unterschiedlichen Zahlen für den Sprachförderbedarf, wie sie am Ende des letzten Kindergartenjahres bzw. bei Schuleintritt erhoben werden. Er empfiehlt die Involvierung von Elementarpädagoginnen und -pädagogen bei der Feststellung des Sprachstands im Zuge der Schuleinschreibung sowie die Evaluierung der aktuell eingesetzten Messinstrumente.

Einheitliche Rahmenbedingungen für Sprachförderung in elementaren Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen

Deutliche Worte findet der Rechnungshof, was die Rahmenbedingungen der sprachlichen Frühförderung im Besonderen sowie die von Bundesland zu Bundesland, von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Ausgestaltung der Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen im Allgemeinen betrifft. Und er nimmt sowohl das BM:BWF als auch den von der Bundesregierung neu eingerichteten Bildungsbeirat in die Pflicht. Divergierende Anforderungen an das Kindergartenpersonal, variierende Qualitätsniveaus hinsichtlich des Personalschlüssels, der Gruppengrößen, des Raumangebots, der Öffnungszeiten u. a. m. sowie unterschiedliche Finanzierungen – etwa die uneinheitlichen Förderzahlungen an private Träger – seien Stolpersteine bei der Weiterentwicklung der Kindergärten zu primären Bildungseinrichtungen.

Dem stimmt „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ vollinhaltlich zu. Denn: Die relevanten Erfolgsfaktoren der Sprachförderung im Elementarbereich sind Zeitressourcen und sensitive, individuelle sprachliche Zuwendung der Pädagoginnen und Pädagogen zu jedem einzelnen Kind. Dazu kommen noch die Gestaltung eines anregenden und Sicherheit gebenden Gruppenklimas und die einfühlsame Anregung verbaler Interaktionen der Kinder untereinander. Damit diese Faktoren ihre positive Wirkung auf die Sprachentwicklung entfalten können, bedarf es aber besserer Rahmenbedingungen in den elementaren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Oberste Priorität muss es sein, die Sprachbildung – sowohl im Erstsprach- als auch im Zweitspracherwerb – durch das pädagogische Stammpersonal zu stärken und die alltagsintegrierte Sprachförderung zu fördern.

Besserer Fachkraft-Kind-Schlüssel

Ein angemessener Fachkraft-Kind-Schlüssel und überschaubare Gruppengrößen bilden die Grundlage für qualitativ hochwertige, elementare Bildungsprozesse. Sie wirken sich vorteilhaft auf die kognitive und sprachliche Entwicklung sowie das Wohlbefinden von Kindern in Einrichtungen aus. Derzeit variiert der PädagogIn-Kind-Schlüssel bei Kleinkindgruppen in der Altersstufe der Zwei- bis Dreijährigen je nach Bundesland zwischen 1:3 bis 1:15. Die Empfehlungen von Expertinnen und Experten sowie wissenschaftlichen Untersuchungen liegen hingegen bei einem Schlüssel von 1:3 bis maximal 1:8.

Einheitliche Ausbildung für Assistenzkräfte

Im Unterschied zu den Pädagoginnen und Pädagogen ist die Berufsbildung für Assistenzkräfte in elementarpädagogischen Einrichtungen nicht einheitlich geregelt. In manchen Bundesländern reicht eine rudimentäre Ausbildung, in manchen ist nicht einmal das vorgesehen. „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ plädiert für eine bundesweit einheitliche Ausbildungsverpflichtung, damit Assistenzkräfte die Pädagoginnen und Pädagogen u. a. für die individuelle Sprachförderung der Kinder freispielen bzw. sie dabei bestmöglich unterstützen können.

Maßnahmen gegen den Personalnotstand

Die Gründe für die aktuell herrschende Personalknappheit im elementarpädagogischen Bereich sind mannigfaltig. Ein unmittelbarer Vergleich mit der Volksschule macht jedoch deutlich, warum es für viele Absolventinnen und Absolventen einer Bundesanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) attraktiver ist, mit einem Studium fortzufahren, als den eben erlernten Beruf zu ergreifen. Nicht nur die Gehälter der Volksschulpädagoginnen und -pädagogen sind höher und ihre tägliche Arbeitszeit geringer, ihnen steht auch weitaus mehr Freizeit übers Jahr gesehen zur Verfügung. Dazu kommen noch ein vergleichsweise geringes Sozialprestige elementarpädagogischer Berufe und häufig unstete Arbeitsverhältnisse gerade am Beginn der Berufslaufbahn. Hier wäre aus Sicht der Trägerinitiative ein breites Handlungsfeld für den Beirat Elementarpädagogik gegeben, der sich für die Entlastung des pädagogischen Personals durch verbesserte strukturelle Standards, für die Reduktion bürokratischer Tätigkeiten zugunsten mehr Zeit für die Arbeit mit den Kindern sowie für fachliche Begleitung im Berufsalltag (multidisziplinäre Super- und Intervision) einsetzen müsse.

Erreichung der Barcelona-Ziele vorantreiben

Österreich gibt mit 0,6 Prozent des BIP rund ein Viertel weniger für Elementarbildung aus als der Durchschnitt der OECD-Staaten (0,8 Prozent). Die Spitzenreiter sind die bildungspolitischen Musterländer Schweden und Norwegen mit jeweils zwei Prozent. Auch bei der Erfüllung der so genannten Barcelona-Ziele hinkt Österreich hinterher. Die von der EU für 2010 angestrebte Betreuungsquote von mindestens 33 Prozent bei den unter Dreijährigen wurde bei der letzten Erhebung im Jahr 2019/20 mit 27,6 Prozent (71.802 von 260.446 Kindern) noch immer verfehlt.

* ABOUT: „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“

BÖE (Bundesverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen), Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Kinderfreunde, St. Nikolausstiftung und Volkshilfe haben sich unter dem Namen „Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung“ zusammengeschlossen, um Anliegen und Positionen im Bereich der Elementarpädagogik gemeinsam zu vertreten. Als bundesweit bzw. länderübergreifend tätige, gemeinnützige Träger privater Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen ist es das Ziel, praktisches Know-how und fachliche Inputs gezielt einzubringen. Die wichtigsten Anliegen sind: Fachkräftemangel, nachhaltige Verbesserung der pädagogischen Qualität, die Gestaltung österreichweiter, den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasster Rahmenbedingungen sowie die Durchforstung des Förderdschungels.

RÜCKFRAGEHINWEIS UND PRESSEKONTAKT

Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung

St. Nikolausstiftung
Mag. Gabriele Zwick, 0664 610 13 98
g.zwick@nikolausstiftung.at

c/o Hilfswerk Österreich
Mag. Petra Baumberger, +43 676 878760206,
presse@hilfswerk.at

PR-Agentur: die jungs kommunikation e. U.
Martin Lengauer, 0699 10088057
office@diejungs.at

Die Freude über die allgemeinen Lockerungen in allen Lebensbereichen ist groß, auch die aktuell niedrigen Inzidenzzahlen bringen Entlastung. Jedoch darf mit dieser Erleichterung der Umgang mit dem Virus, den Mutationen und den bevorstehenden (Urlaubs-)Reisen nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Mit den geplanten Öffnungsschritten und der Impfung für Kinder ab 12 Jahren treten jüngere Kinder noch weniger in den Fokus. Dass auch junge Kinder Überträger*innen sind und sich selbst anstecken können, ist mittlerweile unumstritten.

Derzeit wird in Wien das Kindergartenpersonal mit der 2. Teilimpfung gegen das Coronavirus geimpft. Dies ist ein wichtiger Schutz für das Personal, welches seit rund 15 Monaten Montag bis Freitag im Kinderdienst ist. Als weitere Präventionsmaßnahme und zum Schutz aller, auch der Kinder und Familien, wird das Kindergartenpersonal darüber hinaus bis zu 2-mal wöchentlich getestet.

Über diese Möglichkeiten sind alle Trägerorganisationen – Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI – Kinder in Wien und die St. Nikolausstiftung – sehr froh. Berichte aus Deutschland (Stand 1. Lockdown) und auch die Datenerfassung unserer Einrichtungen zeigen aber, dass die Ansteckung mit dem Coronavirus im Kindergarten-Setting rund zweimal so hoch ist wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung in Österreich (ca. 7%).

Kinder testen bringt mehr Sicherheit für alle: Personal, Kinder und Familien

Für den Kindergarten bedeutet das „reale“ Szenario, dass ab Mitte Juni ein Großteil des Personals immunisiert ist, damit gegen einen schweren Verlauf des Coronavirus geschützt ist, jedoch alle Kinder der Gruppe – 15 in der Kleinkindgruppe, 20-22 Kinder in Familiengruppen und bis zu 25 in der Kindergartengruppe – nicht getestet sind. Mittlerweile gibt es am Markt für Kinder sogenannte Lutschertests, die schnell und einfach angewandt werden könnten. Diese regelmäßigen Testungen würden Sicherheit für das Personal, die anderen Kinder und für die Familien bringen. Wenn alle durch regelmäßige Testungen der Kinder ihren Solidaritätsbeitrag leisten, kann auch endlich der Kindergarten wieder Möglichkeiten im pädagogischen Alltag schaffen, die in den letzten Monaten nicht umgesetzt werden konnten (z.B. Ausflüge, Theater, Museum, etc.).

Der Lutschertest könnte jeweils am Sonntag oder spätestens Montag in der Früh von den Eltern zuhause durchgeführt werden. Ein sicherer Start am Montag wäre damit gewährleistet. Die Verteilung der Lutschertests an die Eltern könnte über die Bildungseinrichtungen erfolgen.

Klare Regeln für Reiserückkehrer*innen

Nach den herausfordernden Monaten ist der Wunsch nach Erholung sowie ein Wiedersehen mit der Familie nachvollziehbar. Im Unterschied zur Schule haben die Kindergärten in Wien auch in den Sommermonaten fast durchgehend offen. Die Auslastung der Einrichtungen wird in diesem Jahr – aus nachvollziehbaren Gründen – sehr hoch sein.

Die aktuelle Einreiseverordnung zeigt einmal mehr, dass der Kindergarten nicht im Blickfeld der Politik ist: Kinder unter 10 Jahren werden darin nicht erwähnt.

Neben den unterschiedlichen Wiedereinreisebedingungen, die je nach Land variieren, ist das Administrieren und Kontrollieren vor Ort in den Kindergärten nicht umsetzbar und teilweise auch fahrlässig. Ein Beispiel: In der Handhabung der aktuellen Fassung wird der Anitkörper-Status genesener oder geimpfter Eltern, auch für Kinder unter 10 Jahren, ohne weitere Prüfung einfach „angenommen“. Dies kann dazu führen, dass erkrankte Kinder in den Kindergarten gehen und das Virus oder -mutationen verbreiten könnten.

Damit alle Betroffenen, Familien sowie das Kindergartenpersonal einen unbeschwerten Sommer verbringen können, braucht es spätestens mit Beginn der Sommerferien handhabbare und nachvollziehbare Lösungen. Denn nur so können – auch durch Ansteckungen im Kindergarten – Quarantänen reduziert, der Kindergartenbetrieb für Kinder und Eltern aufrechterhalten und ein Beitrag zum Schutz des Personals gewährleistet werden.

Bei Rückfragen stehen Ihnen unsere Mediensprecherinnen gerne zur Verfügung:

Diakonie Bildung
Karin Brandstötter, 0664 827 34 83
karin.brandstoetter@diakonie.at, www.bildung.diakonie.at

Kinderfreunde Wien

Michaela Müller-Wenzel, 0664 542 31 58
michaela.mueller-wenzel@wien.kinderfreunde.at, www.wien.kinderfreunde.at

Kinder in Wien (KIWI)
Susanne Borth, 0664 886 89 008
s.borth@kinderinwien.at, www.kinderinwien.at

St. Nikolausstiftung
Gabriele Zwick, 0664 610 1398
g.zwick@nikolausstiftung.at, www.nikolausstiftung.at

Zertifikatsübergabe und Abschlussveranstaltung: Aufbaulehrgang für LeiterInnen der St. Nikolausstiftung (Managementlehrgang Teil 2)

Alle LeiterInnen der St. Nikolausstiftung absolvieren im Anschluss an den verpflichtenden „Managementlehrgang für LeiterInnen nach dem WKGG“ einen weiteren internen Lehrgang.
Im Rahmen dieses Aufbaulehrgangs vertiefen die TeilnehmerInnen in verschiedenen Modulen Themen rund um ihre Führungstätigkeit. Im Sommer 2019 starteten die Leiterinnen mit einer gemeinsamen „Sommerwoche“ und es folgten Module zum Thema Diversität bzw. Teamführung und Kommunikation. Die Inhalte wurden zudem im Selbststudium und bei Peergruppen-Treffen vertieft. Seit Pandemiebeginn wird der Lehrgang im Onlinemodus fortgeführt.
Im diesjährigen zweiten Lehrgangsjahr haben alle die Module

  • „Selbstkompetenz – Reflexion als Grundwert im Lern- und Arbeitsalltag“
  • „Kinderschutz im Kindergartenalltag“ und
  • „Veränderungsprozesse gestalten“

absolviert.

Der Lehrgang wurde Mitte Mai 2021 durch eine Abschlussarbeit mit Fokus auf die persönliche Weiterentwicklung sowie einem Abschlussgespräch mit der Lehrgangsleitung, Brigitte Hausner, und der pädagogischen Leitung der St. Nikolausstiftung, Susanna Haas, abgeschlossen.

Auch die aktuellen Lockerungen lassen eine persönliche Übergabe der Zertifikate sowie eine gemeinsame Feier nicht zu. Wie wir es vom letzten Jahr mittlerweile gewöhnt sind, gab es gestern deshalb eine virtuelle Zusammenkunft.

Wir gratulieren allen Absolventinnen sehr herzlich und wünschen weiterhin viel Freude bei der Leitungstätigkeit!
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Kindergartenprojekt trotz Pandemie – neue Bildungsimpulse – Kindergarten als Lebens-, Lern- und Entwicklungsraum
Die Spannung und Freude ist im ganzen Kindergarten zu spüren. Seit Montag, 3. Mai, sind die Kindergartenkinder und das Team des Pfarrkindergartens Gatterhölzl für eine Woche auf Urlaub. Ja, richtig gelesen, auf Urlaub. Die beiden Kindergartengruppen aus dem ersten Stock haben die Gruppen mit den Kindern im Erdgeschoss getauscht. Und wie es sich für einen richtigen Urlaub gehört, sind die Kinder mit dem Sesselzug, Zugtickets, Lunchbox und Koffern oder Rucksäcken in die neue Gruppe gereist.

Für manche mag es nach einer lustigen Abwechslung im Corona-Alltag klingen, hinter diesem Projekt steckt aber viel mehr. „Die Idee entstand nach unserer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung zum Thema Raum. Vor Corona arbeiteten wir geöffnet, d.h. die Kinder konnten sich im ganzen Haus frei bewegen. Dies ist seit der Pandemie nicht mehr möglich. Außerdem sprachen die Kinder oft darüber, dass es derzeit nicht möglich ist, auf Urlaub zu fahren. In der nächsten Teamsitzung nach der Fortbildung haben einige Kolleginnen unabhängig voneinander den Wunsch geäußert, die Gruppen zu tauschen. Und so entstand innerhalb kurzer Zeit unser Urlaubsprojekt“, ist Sonja Kaske-Friedl, Leiterin des Kindergartens begeistert.

Bildungs- und Lernort Kindergarten
An erster Stelle steht die Ganzheitlichkeit des Projekts: Wer muss aller miteinbezogen werden? Was müssen wir beachten? Welcher Zeitplan ist realistisch? Wie können wir die Kinder miteinbeziehen? Müssen wir neben den gängigen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen noch weitere in Betracht ziehen? Und wie erzählen wir es den Kindern?

In einem Gesprächskreis wurde das Thema aufgegriffen und die Kinder gefragt: Wie wäre es, in die rote Gruppe auf Urlaub zu fahren? Die Neugierde war gleich geweckt und schon wurde besprochen, was für einen Urlaub unerlässlich ist: ein Koffer, ein Rucksack, Gewand etc. „Einen Kugelschreiber, der ist sehr wichtig“, so ein Kind. Und was auch nicht fehlen darf, ein Reiseprospekt. Jede Gruppe erstellte eines. Die Kinder haben gemeinsam entschieden, was fotografiert und zu den Fotos dazugeschrieben wird, damit die anderen Kinder einen Eindruck von ihrer Gruppe und den Vorzügen bekommen. „Partizipation ist uns im Alltag wichtig, denn Kinder lernen hier bereits das Prinzip einer Demokratie kennen. Jeder einzelne Vorbereitungsschritt enthält viele Lernmöglichkeiten. Wir haben abgestimmt, ob wir mit dem Bus oder dem Zug auf Urlaub fahren. Was muss und möchte ich auf Urlaub mitnehmen? Ganz nebenbei wird die Merkfähigkeit der Kinder gestärkt. Was ist ein Reiseprospekt oder ein Souvenir? Dabei wird der Wortschatz der Kinder erweitert“, erklärt Kaske-Friedl.

Die Eltern wurden in einem Elternbrief sowie im wöchentlichen Newsletter über die Reisevorbereitungen informiert. Die Vorfreude und die Abenteuerlust waren auch bei ihnen spürbar.

„Voll super mit dem Kofferservice!“
Und was hat den Kindern am Urlaubsprojekt bisher am besten gefallen?

Bei der Anreise:
„Die Zugfahrt war so aufregend und als die Sonja die Karten so kontrolliert hat!“
„Das war so witzig, wie du (Sonja) mit der Pfeife gepfiffen hast!“
„Echt toll, da hatten wir sogar ein Jausenpaket mit!“
„Voll super mit dem Kofferservice!“

Das Tolle an der anderen Gruppe:
„Es ist toll von oben zu winken – so sehen wir alles!“
„Da kann man rausgehen wann man will!“
„Der Bauernhof und so mit Pferden ist cool!“

„Kinder zu stärken und ihnen vielfältige Bildungsimpulse zu ermöglichen, ist auch in einer Pandemie von großer Bedeutung. Die pädagogische Arbeit im Kindergarten musste aufgrund der strengen Hygienebestimmungen oftmals verändert werden. Wir haben in diesem herausfordernden Jahr schon viele Beispiele in unseren Kindergärten erlebt, wie Handlungsweisen überdacht und angepasst wurden und daraus sind tolle neue pädagogische Projekte entstanden. Viele unserer Kindergärten sind gruppenübergreifendes Arbeiten im pädagogischen Alltag abseits der Pandemie gewöhnt, als Alternative kann ein Gruppentausch ein passender Bildungsimpuls sein“, ist Jutta Niedermayer, Inspektorin der St. Nikolausstiftung, erfreut.

Das Urlaubsprojekt im Pfarrkindergarten Gatterhölzl in Meidling ist nach dem Pädagogischen Nachmittag, einer verpflichtenden Fortbildungsveranstaltung für alle 1150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der St. Nikolausstiftung, entstanden. Und es ist noch nicht abgeschlossen. Von den Kindern kam der Wunsch, dass der Urlaub verlängert wird. Nach der Abstimmung in allen Gruppen ist das Ergebnis sehr klar ausgefallen, der Urlaub wird um eine Woche verlängert.

1.826 Statements von Mitarbeiter*innen, Eltern und Bildungsexpert*innen zeigten deutlich, was nötig ist, um die ersten Bildungs- und Entwicklungsschritte unserer Kinder weiterhin qualitativ begleiten zu können. Vertreter*innen der Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien überbrachten deren Auswertung dem Wiener Bildungsstadtrat, um mit ihm zeitnah die nötigen Reformen zu planen und umzusetzen.

Die Geschäftsführer*innen und Betriebsrät*innen der vier größten privaten Kindergartenträger*innen Diakonie Bildung, KIWI – Kinder in Wien, Kinderfreunde Wien und St. Nikolausstiftung übergaben am 4. Mai 2021 einen Fragenkatalog mit zentralen Forderungen zu nötigen Reformschritten für die elementare Bildung an Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.

Bereits im Jänner und Februar erreichte die Träger*inneninitiative mit der Social Media-Kampagne #kindergartenbraucht 272.266 Menschen auf Facebook und Instagram hat 1.826 Rückmeldungen erhalten. Pädagog*innen, Assistent*innen, Eltern, Bildungsexpert*innen, Politiker*innen und andere an elementarer Bildung interessierte Menschen haben sich dazu geäußert, was Kindergärten dringend brauchen, um ihrer Bildungsaufgabe besser gerecht werden zu können:

Es wird dringend mehr Personal pro Gruppe benötigt, vor allem Fachpersonal, also ausgebildete Elementarpädagog*innen. Die Gruppen müssen zeitnah verkleinert und der Fachkraft-Kind-Schlüssel verbessert werden. Aber alle Einrichtungen brauchen auch insgesamt mehr Unterstützungspersonal.

Gleichzeitig sind die schlechten Rahmenbedingungen (zu hohe Kinderzahl pro Gruppe, zu wenig personelle Ressourcen, nicht leistungsadäquate Gehälter) der Grund, warum viele der ausgebildeten Elementarpädagog*innen ihren Beruf nicht ergreifen. Was wiederum einen massiven Fachkräftemangel zur Folge hat.

Die Kluft zwischen den Platzkosten für einen öffentlichen Kindergartenplatz und der Förderung eines privaten Kindergartenplatzes ist für die privaten Träger*innen, die insgesamt über 67.000 Kinder in Wien bilden und betreuen, unverständlich. Umso mehr als gerade von den großen privaten Träger*innen viele Qualitätsimpulse für die elementare Bildung ausgehen.

Daher fordert die Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien einen zeitnahen runden Tisch mit Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr und Finanzstadtrat Peter Hanke, um die dringend erforderlichen Reformschritte konkret zu planen:

  • Ausbau der räumlichen Strukturen und gesetzlichen Regelungen um möglichst schnell Gruppen zu verkleinern und den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu verbessern.
  • Fairness und Gleichstellung der finanziellen Ressourcen für private und öffentliche Kindergartenplätze für alle Altersstufen.
  • Ausbildungsoffensive und Verbesserung der personellen Ressourcen

Die Fotos vom Termin finden Sie HIER.

Kontakt & Rückfragen:

Diakonie Bildung
Karin Brandstötter, 0664 827 34 83
karin.brandstoetter@diakonie.at

Kinderfreunde Wien
Michaela Müller-Wenzel, 0664 542 31 58
michaela.mueller-wenzel@wien.kinderfreunde.at

Kinder in Wien (KIWI)
Susanne Borth, 0664 886 89 008
s.borth@kinderinwien.at

St. Nikolausstiftung
Gabriele Zwick, 0664 610 1398
g.zwick@nikolausstiftung.at